Ryzen-Patch für AotS: Benchmarks zeigen bis zu 20 Prozent mehr Leistung
tl;dr: Ashes of the Singularity: Escalation lief bis jetzt schlecht auf AMD-Ryzen-CPUs. Ein Patch soll das Spiel auf nun spürbar beschleunigen. Im Test mit Savegame zeigt sich in der Tat mehr Leistung, aber nicht in den von AMD anhand des integrierten Benchmarks versprochenen Dimensionen.
AMD Ryzen braucht Software-Optimierung
Im Test von Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700 haben sich die ersten Prozessoren mit Zen-Architektur in einigen Spielen im CPU-Limit als überraschend leistungsschwach erwiesen. AMD sagt: Daran ist weder ein Fehler in der Architektur, noch ein Problem mit dem Scheduling in Windows Schuld. Die Software sei schlichtweg nicht ausreichend optimiert. Abhilfe war schnell in Sicht: Unter anderem das Studio Oxide Games kündigte noch am Tag der Vorstellung von Ryzen an, Ashes of the Singularity: Escalation auf Zen zu optimieren; in diesem Spiel hatte Ryzen größere Probleme.
Die neue Build mit der Versionsnummer „2.10.26118“ (zu sehen rechts unten im Hauptmenü) ist jetzt für Jedermann frei verfügbar und wird automatisch durch Steam heruntergeladen. Laut AMD hat Oxide Games weniger als 400-Mann-Stunden in die Ryzen-Optimierung investiert.
Ryzen 7 1800X und die Testmethoden
ComputerBase greift für die Tests auf einen AMD Ryzen 7 1800X und das passende Mainboard Crosshair VI Hero von Asus mitsamt dem aktuellen BIOS zurück. Als Speicher sind zwei jeweils acht Gigabyte große DDR4-Module von G.Skill eingebaut, die mit 2.666 MHz und den Timings 15-15-15-35 angesteuert werden. Als Grafikkarte kommt eine GeForce GTX 1080 Ti mit dem GeForce 378.92 zum Einsatz.
Zudem nimmt an dem Test ein Broadwell-E-Konkurrent in Form des Intel Core i7-6850K teil. Dieser findet auf dem Asus X99 Strix Gaming Platz, mitsamt vier vier Gigabyte großen DDR4-2.400-Modulen im Quad-Channel-Modus für ebenso 16 Gigabyte. Von der Hardware abgesehen sind beide Systeme gleich konfiguriert.
Auf beiden Prozessoren lief Ashes of the Singularity: Escalation mit DirectX 12 schneller. Entsprechend zeigen alle Benchmarks diese Low-Level-API. Die Testsequenz zeigt einen anspruchsvollen Teil der integrierten Benchmark-Sequenz – jedoch nicht den gesamten, langen Benchmark-Test. Neben den klassischen Frames per Second liefert ComputerBase ebenso Ergebnisse mit Frametimes, dargestellt in Percentile-Diagrammen.
Ryzen-Patch im Benchmark-Vergleich
Die Benchmarks zeigen eine deutlich bessere Performance von AMD Ryzen in Ashes of the Singularity: Escalation. Diese fällt zwar nicht so groß wie die von AMD angegebenen Werte aus, allerdings sind die Grafikeinstellungen auch unterschiedlich – AMD testet mit dem High-Preset, ComputerBase mit Crazy ohne MSAA. Dennoch zeigen sich auf dem Ryzen 7 1800X in 1.920 × 1.080 16 Prozent mehr Bilder pro Sekunde mit dem neuen Patch, sodass das neue Flaggschiff fast 70 FPS erreicht.
Der Core i7-6850K legt hingegen durch das Update überhaupt nicht zu, bleibt jedoch knapp sechs Prozent schneller. Allerdings erwähnt AMD explizit, dass der Ryzen 7 1800X in Ashes of the Singularity hinter dem Core i7-7700K und dem Core i7-6900K zurück bleibt, nun aber deutlich konkurrenzfähiger als zuvor sei – genau das tritt ein.
In 1.280 × 720 und damit im völligen CPU-Limit fallen sämtliche Abstände größer aus. Der AMD Ryzen 7 1800X legt durch das Update in dieser Auflösung 20 Prozent an Performance zu. Allerdings ist wiederum auch der Abstand zum Intel Core i7-6850K mit 16 Prozent größer – dieser wurde in Full HD selbst durch die GeForce GTX 1080 Ti eingebremst. Durch den Patch verkleinert sich der Rückstand des AMD-Prozessors von 28 Prozent auf 14 Prozent.
Frametimes in Percentile
An der Verteilung der Frametimes hat sich mit dem Patch nichts getan. Die Frametimes fallen unter 1.920 × 1.080 auf dem Ryzen 7 1800X durchweg besser als vor dem Update aus, allerdings bleiben diese ähnlich gleichmäßig. Die Verteilung an sich ist auf der AMD-CPU somit weiterhin gut. Die Frametimes sind auf dem Core i7-6850K entsprechend der Framerate etwas besser. Sie sind allerdings nicht ganz so gleichmäßig wie auf der AMD-CPU, sodass beide Prozessoren bei dem letzten 0,1 Prozent der Messwerte gleich gut Abschneiden.
Bezüglich der AMD-CPU gibt es zu den Frametimes in 1.280 × 720 nichts zu berichten. Diese sind quasi identisch zu denen unter Full HD, aufgrund der höheren Framerate nur etwas niedriger. Interessant ist hingegen das Ergebnis der Intel-CPU. Denn diese hat in der niedrigen Auflösung mit ungleichen Frametimes zu kämpfen, sodass bei der Messreihe der Ryzen 7 1800X exakt gleichauf liegt. Da dies allerdings nur in der niedrigen Auflösung, nicht jedoch in Full HD auftritt, ist dies zu vernachlässigen.
Keine Heilung, aber ein großes Pflaster
In einigen Spielen schneidet AMDs Ryzen-Prozessor deutlich schlechter als Intels Kaby-Lake und Broadwell-E ab. AMD behauptet, dass dies primär an fehlender Optimierung der Titel auf die neue Zen-Architektur liegt. Der neue Patch zu Ashes of the Singularity: Escalation mit eben diesen Optimierungen zeigt, dass an der Behauptung durchaus etwas dran ist und Optimierungen möglich sind.
20 Prozent mehr Performance kann der AMD Ryzen 7 1800X durch das Update in dem Echtzeitstrategiespiel für sich verbuchen. Das ist spürbar, auch wenn es nicht dazu ausreicht, mit dem etwas teureren Core i7-6850K gleichzuziehen – AMD ist jetzt jedoch deutlich näher dran. Dementsprechend zeigt sich das Potenzial, dass die Ryzen-CPUs in den Problemspielen durch Optimierungen deutlich an Geschwindigkeit zulegen können. Eine plötzliche „Heilung“ der Spieleleistung der Ryzen-CPUs ist dies zwar nicht, aber eine deutliche und spürbare Verbesserung, die den Rückstand auf Intel auch in jenen Spielen auf ein vernünftiges Niveau schrumpfen kann.
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