Asus GTX 1080 Ti Strix OC im Test: Mit neuem Kühler endlich schnell und leise

Wolfgang Andermahr (+1)
133 Kommentare
Asus GTX 1080 Ti Strix OC im Test: Mit neuem Kühler endlich schnell und leise

tl;dr: Die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC ist die erste Partnerkarte mit Nvidia-GP102-GPU im Test von ComputerBase. Der Vorgänger war extrem schnell, aber nicht sehr leise. Mit einem komplett neuen Kühler im 2,5-Slot-Design und erstmals mit Bodenplatte gelingt dem Nachfolger endlich beides.

Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC im Test

Auch bei der GeForce GTX 1080 Ti ist Asus der erste Hersteller, der ComputerBase eine Partnerkarte, ein sogenanntes „Custom Design“, zur Verfügung stellen konnte: Mit eigenem PCB und Kühlsystem verspricht die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC Edition höhere Taktraten bei niedrigerer Geräuschkulisse. Der GTX 1080 auf Basis von GP104 gelang das nur beim Tempo, im Vergleich zur Konkurrenz war die Asus GeForce GTX 1080 Strix OC im Test hingegen relativ laut. Mit einem überarbeiteten und deutlich größeren Kühler sind die Voraussetzungen für den Nachfolger aber um Längen besser.

Die Asus GeForce GTX 1080 Ti gibt es in zwei Versionen: als Basisvariante und OC-Edition. Die Unterschiede liegen im ab Werk eingestellten Takt. Die Basisversion taktet mit den Taktraten der Founders Edition, während die OC-Version rund 100 MHz schneller rechnet. ComputerBase testet die OC-Edition.

Neuer Kühler mit 2,5 Slot und Bodenplatte

Aus der Vogelperspektive betrachtet gleichen sich Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC und Asus GeForce GTX 1080 Strix OC stark, aber diese Perspektive trügt: Mit der neuen Version setzt Asus erstmals auf ein 2,5 Slot (anstatt 2,0 Slot) hohes Kühlerdesign, bei dem die drei unverändert 90 mm messenden Lüfter einen Kühlkörper mit laut Asus 40 Prozent größerer Fläche belüften.

Neu ist auch der Aufbau der Bodenplatte. Anders als bei den bisherigen Asus-Grafikkarten liegen bei der GeForce GTX 1080 Ti Strix die jetzt sechs, statt vormals fünf Heatpipes nicht mehr direkt auf der GPU auf, sondern sind in einem vernickelten Kupfer-Heatspreader zusammengelegt. Dieser sitzt direkt auf der GP102-GPU. Dass das alte Design darunter litt, dass nur bestimmte Heatpipes mit dem Die in Kontakt standen, wurde zwar nie nachgewiesen, stand als naheliegende Schwachstelle aber wiederholt in der Kritik. Die neue Technik nennt Asus dazu passend „MaxContact Technology“.

Die Bezeichnung ändert sich trotz neuem Ansatz nicht: DirectCU III nennt Asus auch den neuen Kühler. Und passend dazu erklärt die Produktseite zur Grafikkarte von Asus aktuell noch den Vorteil der direkt auf dem Die aufliegenden Heatpipes; die Technik ist hier schon weiter.

Auch beim neuen Kühler werden alle Lüfter im Leerlauf der GPU ausgeschaltet, und eine RGB-LED-Beleuchtung namens Aura Sync ziert die Abdeckung, auf der Rückseite leuchtet das ROG-Logo. Die VRM der Spannungsversorgung sind mit einem breiten Wärmeleitpad direkt mit dem Kühlkörper verbunden.

PCB und Taktraten

Nvidia setzt bei der Founders Edition der GeForce GTX 1080 Ti auf einen 6- und einen 8-Pin-PCIe-Anschluss für maximal 300 Watt Leistungsaufnahme innerhalb der PCIe-Spezifikationen. Asus genehmigt dem Custom Design mit zwei Mal 8 Pin offiziell 75 Watt mehr.

Das PCB mit VRM-Kühlpad und AluElement auf dem Speicher
Das PCB mit VRM-Kühlpad und AluElement auf dem Speicher
Die Stromversorgung mit zwei Mal 8-Pin PCIe
Die Stromversorgung mit zwei Mal 8-Pin PCIe
PCB mit Backplate auf der Rückseite
PCB mit Backplate auf der Rückseite

Ab Werk ist auf der Grafikkarte von Asus der Gaming-Modus mit einem Basistakt von 1.569 MHz und einem typischen Boost von 1.683 MHz aktiv – mit diesem BIOS war auch das Testmuster ausgestattet. Alternativ gibt es den OC-Modus, der ohne Garantieverlust im Tool Asus GPU Tweak II (Download) eingestellt werden kann.

Die Taktarten der Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix
Founders Edition Strix (Gaming) Strix (OC)
Basistakt 1.480 MHz 1.569 MHz 1.594 MHz
Typischer Boost-Takt 1.582 MHz 1.683 MHz 1.708 MHz
Speichertakt 5.500 MHz 5.500 MHz 5.550 MHz

Dann liegen die Taktraten noch einmal jeweils 25 MHz höher. Zudem wird im OC-Modus der elf Gigabyte große GDDR5X-Speicher um 50 MHz auf 5.550 MHz übertaktet. Im Gaming-Modus bleibt dieser bei den gewöhnlichen 5.500 MHz. Offiziell taktet die Grafikkarte von Asus damit maximal 126 MHz höher als das Referenzdesign, bei der GeForce GTX 1080 waren es noch 203 MHz Unterschied.

Anschlüsse, RGB-Beleuchtung, Eckdaten

Nvidia verzichtet bei der GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition auf DVI, dafür kann der Direct-Exhaust-Kühler leichter die warme Abluft durch die Slotblende pusten. Asus bringt den Anschluss allerdings zurück, das Kühlsystem braucht den Platz nicht. Und wie vom Hersteller zuletzt gewohnt, sind neben zwei DisplayPort- auch zwei HDMI-Anschlüsse („für VR“) vorhanden.

Als Besonderheit finden sich in zweiter Generation zwei Molex-Anschlüsse am Ende des PCBs: Die Gehäusebelüftung kann so optimal an die Temperatur der GPU angeglichen werden, während das Mainboard nur die CPU- oder die Gehäusetemperatur als Referenz heranzieht. Einfluss nehmen kann der Anwender auf das, was die Firmware macht, aber immer noch nicht.

Asus Aura Sync lässt es leuchten

Wie seit Pascal viele andere Hersteller, setzt Asus bei der GeForce GTX 1080 Ti auf eine RGB-Beleuchtung. Sie findet sich in Form von Leuchtstreifen jeweils ober- und unterhalb der drei Lüfter sowie in Form des ROG-Logos auf der Rückseite der Grafikkarte. Per Software lässt sich die Farbe nach Belieben anpassen. Die LEDs können dauerhaft leuchten, blinken, pulsieren oder die Regenbogenfarben in einer Endlosschleife wiedergeben. Darüber hinaus kann die Beleuchtung der aktuell wiedergegebenen Musik oder Temperatur der GPU angepasst werden. Auch abschalten lässt sie sich. Asus fasst die Beleuchtung unter der Bezeichnung Aura Sync zusammen.

Erstmals kann auch eine weitere RGB-LED an die Grafikkarte angeschlossen werden, der entsprechende Anschluss findet sich ebenfalls am Ende des PCBs.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die technischen Eckdaten der Grafikkarte von Asus im Vergleich zur Founders Edition von Nvidia.

GeForce GTX 1080 Ti im Vergleich
Merkmal Founders Edition Asus Strix OC
Karte PCB-Design Nvidia Asus
Länge, Breite 27 cm, 11,0 cm 30,0 cm, 13,0 cm
Stromversorgung 1 × 6 Pin
1 × 8 Pin
2 × 8 Pin
Kühler Design Referenzkühler, 2 Slot DirectCU III, 2,5 Slot
Kühlkörper Alu-Kern, Alu-Radiator, Vapor-Chamber 6 Heatpipes, Alu-Radiator
Lüfter 1 × 65 mm (radial) 3 × 90 mm (axial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Nein Ja
Takt
(Stromsparmodus)
GPU-Basis 1.480 (139 MHz) 1.569 (240 MHz)
GPU-Maximum 1.797 MHz 1.924 MHz
Speicher 5.500 MHz (405 MHz) 5.500 MHz (405 MHz)
Speichergröße 11.264 MB GDDR5X, Micron 11.264 MB GDDR5X, Micron
Anschlüsse 1 x HDMI 2.0b
3 x DisplayPort 1.4
1 x Dual-Link-DVI
2 x HDMI 2.0b
2 x DisplayPort 1.4

Garantie

Asus bietet auf die GeForce GTX 1080 Ti Strix wie auf alle anderen Grafikkarten eine Garantie von drei Jahren gegenüber dem Handel. Die Abwicklung erfolgt deshalb über den Händler und nicht den Hersteller selbst.

So lange bietet Asus auf die GeForce GTX 1080 Ti Strix Garantie
Hersteller Zeitraum Optional verlängerbar Abwicklung
Asus 3 Jahre - Händler

Details zu den Garantiebedingungen enthält der Artikel Grafikkarten: Garantiebedingungen von Abwicklung bis Kühlerwechsel.