Asus GTX 1080 Ti Strix OC im Test: Mit neuem Kühler endlich schnell und leise
2/3Testergebnisse
Sämtliche Testreihen wurden mit einem auf 4,3 GHz übertakteten Intel Core i7-6850K auf dem Asus X99 Strix sowie mit 16 Gigabyte DDR4-3.000 im Quad-Channel-Modus durchgeführt. Es waren der Treiber GeForce 378.92 sowie ein aktuelles Windows 10 installiert.
Taktraten unter Last
Der maximal mögliche Takt der Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC beträgt im Gaming-Modus 1.974 MHz und im OC-Modus 1.999 MHz, zu sehen bekommt man sie aber nur bei niedrigen GPU-Temperaturen und niedriger Last. In Spielen liegt der realistische Maximaltakt bei etwas geringeren 1.924 MHz (Gaming) bis 1.949 MHz (OC). Doch auch der ist in der Regel nicht von langer Dauer.
Bei der Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC greift mit steigender GPU-Temperatur und deshalb steigendem Verbrauch schnell das Power-Limit ein, während das Temperature-Target zu keiner Zeit in Reichweite liegt. Nur in Battlefield 1 liegt infolgedessen der volle Takt von 1.924 MHz im Gaming-Modus auch nach 20 Minuten noch an. In den anderen Spielen ist es etwas weniger. Der niedrigste Takt zeigt sich in Doom mit einer abwechselnden Frequenz zwischen 1.848 und 1.886 MHz.
Spiel (3.840 × 2.160) | Maximaler Takt Modus: Gaming/OC |
Takt nach 20 Minuten Modus Gaming |
Takt nach 20 Minuten Modus: OC |
---|---|---|---|
Battlefield 1 | 1.924/1.949 MHz | 1.924 MHz | 1.936-1.949 MHz [PT] |
Dishonored 2 | 1.924/1.949 MHz | 1.911-1.924 MHz [PT] | 1.936-1.949 MHz [PT] |
Doom | 1.924/1.949 MHz | 1.848-1.886 MHz [PT] | 1.860-1.911 MHz [PT] |
Mass Effect: Andromeda | 1.924/1.949 MHz | 1.848-1.911 MHz [PT] | 1.860-1.911 MHz [PT] |
Watch Dogs 2 | 1.924/1.949 MHz | 1.911-1.924 MHz [PT] | 1.936-1.949 MHz [PT] |
[P] = Power-Target limitiert, [T] = Temperature-Target limitiert |
Mit dem bremsenden Power-Target kann die Grafikkarte im OC-Modus den geringfügig höheren Takt nur teilweise auch halten. Wen das Power-Target stört, der kann es mit Hilfe externer Tools auf 120 Prozent erhöhen. Dann liegt in jedem Spiel auch nach 20 Minuten der maximal mögliche Spieletakt an.
Schneller als die Founders Edition
Die Grafikkarte von Asus taktet damit auch in der Praxis schneller als die Founders Edition, die ohne Eingriff in jedem Spiel im Temperature-Target hängt. Um die 200 MHz sind es im Schnitt. Wird die Founders Edition mit maximiertem Power- und Temperature-Target betrieben, schrumpft der Vorsprung auf weniger als 50 MHz.
Benchmarks in Ultra HD
Mit den höheren Taktraten platziert sich die Grafikkarte von Asus im Durchschnitt zehn Prozent vor der Founders Edition – der Unterschied zwischen Gaming- und OC-Modus liegt im Schnitt bei einem Prozent, ist also zu vernachlässigen. So oder so liegt die Grafikkarte von Asus in etwa drei Prozent vor der Founders Edition mit maximiertem Power- und Temperature-Target, die in diesem neuen Testparcours noch nicht enthalten ist.
Die erste Partnerkarte im Test kann sich damit etwas weniger deutlich vom Referenzdesign absetzen, als das noch bei der GeForce 980 Ti der Fall war: Damals lagen Custom Designs mit auf dem Papier vergleichsweise hohen Taktraten um 15 Prozent vor dem Standardmodell.
Die einzelnen Spiele bergen keine Überraschungen, Abweichungen in den Abständen sind auf die unterschiedliche Gewichtung der Einflussfaktoren GPU-Rohleistung und Speicherbandbreite zurückzuführen.
Lautstärke und Temperatur
Asus hat es geschafft: Unter Last kann die Grafikkarte stark vom neuen Kühler profitieren. Sie ist mit gemessenen 37 Dezibel nicht nur leiser als die Founders Edition mit fast 45 Dezibel, sondern auch leiser als die deutlich langsamere Asus GeForce GTX 1080 Strix OC im Test mit altem Kühler. Diese erreichte im Mai 2016 nur das Niveau der Founders Edition mit GP104-GPU und lag im Test von Partnerkarten der GeForce GTX 1080 deutlich hinter anderen Konkurrenten zurück. Unter den von ComputerBase getesteten Partnerkarten der GeForce GTX 980 Ti waren im Jahr 2015 nur zwei luftgekühlte noch leiser.
Ohne ein anderes Custom Design bereits getestet zu haben, lässt sich damit bereits heute festhalten, dass der neue Kühler deutlich leistungsstärker als der alte ist und das Testergebnis auf dieser Basis sehr überzeugt.
Das Resultat könnte sogar noch besser sein, wenn Asus an der Zieltemperatur der Lüftersteuerung gedreht hätte. Sie liegt mit 70 °C aber weiterhin deutlich unter dem kritischen Grenzwert von 84 °C, höhere Zieltemperaturen würden bei minimalem Taktverlust durch den steigenden Verbrauch also ein nochmals leiseres Betriebsgeräusch ermöglichen.
Asus selbst bietet im Tool GPU Tweak II einen Silent-Modus: Der senkt allerdings das Power-Target und damit die maximalen Taktraten, die Zieltemperatur lässt er unverändert. Damit sinkt zwar die Lautstärke, die Leistung aber auch. Wer es vergleichbar schnell und leiser haben möchte, muss zu anderen Tools wie Afterburner greifen.
Leistungsaufnahme
Im Gegensatz zu früheren Messungen misst ComputerBase ab sofort die Leistungsaufnahme der Grafikkarte über PCIe-Slot und PCIe-Stromanschlüsse separat. Die nachfolgenden Werte betreffen also einzig und allein die Grafikkarte, nicht das Testsystem.
Mit 271 Watt verbraucht die übertaktete Partnerkarte von Asus in The Wichter 3 (Ultra HD) 28 Prozent oder 59 Watt mehr als die Founders Edition. In Anbetracht der rund zehn Prozent höheren Leistung ist das viel. Erst recht, weil die GPU 15 °C kühler und damit effizienter agiert. Ein erster Hinweis darauf, dass die Grafikkarte von Asus bereits ab Werk stark am Limit operiert.
Auf der anderen Seite unterstreicht die Leistungsaufnahme abermals die Leistung des neuen Kühlers: Die geringe Geräuschkulisse wird trotz deutlich höherer Verlustleistung ermöglicht. Die Asus GeForce GTX 1080 Strix OC war genauso laut wie die Founders Edition, obwohl sie nicht mal mehr verbraucht hat.
Übertaktbarkeit
Die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC lässt sich trotz Werksübertaktung noch weiter übertakten, aber nicht viel. Die 2.000-MHz-Marke wollte das Testexemplar – im Gegensatz zum Testmuster der Founders Edition – nicht stabil liefern, nach wenigen Augenblicken im Spiel kam es reproduzierbar zum Absturz. Möglich war ein Plus von 73 MHz und damit ein Basistakt von 1.642 MHz. In Spielen arbeitet die Grafikkarte damit stabil mit 1.974 MHz. Allerdings rennt das Strix-Modell trotz maximiertem Power-Target jetzt immer wieder in diese Grenze und taktet dann herunter.
Der elf Gigabyte große GDDR5X-Speicher lässt ein Plus von 303 MHz zu, bevor es erste Schwierigkeiten gibt. Der Takt beträgt 5.808 MHz. In Spielen steigert sich die Performance um fünf bis sechs Prozent.