Whisper M und Hydro X im Test: Netzteile mit 80Plus Gold von BitFenix und FSP im Vergleich
3/5Testergebnisse
Für die Netzteile kamen während der Tests folgende selbstkalkulierten Lasten zum Einsatz. Die prozentualen Auslastungen stellen dabei die Lastverteilung nach, wie sie die 80Plus-Organisation verwendet. Die festen Lasten sollen typische Lastverteilungen aktueller Hardware-Konfigurationen nachstellen.
BitFenix Whisper M 450W | |||||
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Szenario | 3,3V | 5V | +12V | 5VSB | -12V |
10 % | 0,96 | 0,96 | 2,98 | 0,20 | 0,02 |
20 % | 1,92 | 1,92 | 5,96 | 0,40 | 0,05 |
50 % | 4,79 | 4,79 | 14,90 | 0,99 | 0,12 |
100 % | 9,58 | 9,58 | 32,33 | 2,42 | 0,24 |
110 % | 10,53 | 10,53 | 32,79 | 2,19 | 0,26 |
Crossload 12 V | 1,00 | 1,00 | 36,81 | 0,00 | 0,00 |
Crossload Minor | 12,05 | 12,05 | 1,00 | 0,00 | 0,00 |
Haswell C6/C7 | 0,40 | 0,30 | 0,25 | 0,05 | 0,00 |
35 Watt fest | 1,44 | 0,97 | 2,27 | 0,10 | 0,00 |
80 Watt fest | 4,31 | 2,95 | 4,20 | 0,10 | 0,00 |
140 Watt fest | 1,55 | 1,37 | 10,62 | 0,10 | 0,00 |
210 Watt fest | 1,95 | 1,43 | 16,32 | 0,10 | 0,00 |
290 Watt fest | 1,95 | 1,26 | 23,06 | 0,10 | 0,00 |
360 Watt fest | 4,50 | 3,37 | 27,31 | 0,10 | 0,00 |
Angaben in Ampere |
FSP Hydro X 550W | |||||
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Szenario | 3,3V | 5V | +12V | 5VSB | -12V |
10 % | 1,16 | 1,16 | 3,67 | 0,20 | 0,02 |
20 % | 2,32 | 2,32 | 7,35 | 0,40 | 0,05 |
50 % | 5,79 | 5,79 | 18,37 | 1,00 | 0,12 |
100 % | 11,59 | 11,59 | 36,74 | 2,00 | 0,24 |
110 % | 12,75 | 12,75 | 40,41 | 2,20 | 0,26 |
Crossload 12 V | 1,00 | 1,00 | 45,14 | 0,00 | 0,00 |
Crossload Minor | 14,46 | 14,46 | 1,00 | 0,00 | 0,00 |
Haswell C6/C7 | 0,40 | 0,30 | 0,25 | 0,05 | 0,00 |
35 Watt fest | 1,44 | 0,97 | 2,27 | 0,10 | 0,00 |
80 Watt fest | 4,31 | 2,95 | 4,20 | 0,10 | 0,00 |
140 Watt fest | 1,55 | 1,37 | 10,62 | 0,10 | 0,00 |
210 Watt fest | 1,95 | 1,43 | 16,32 | 0,10 | 0,00 |
290 Watt fest | 1,95 | 1,26 | 23,06 | 0,10 | 0,00 |
360 Watt fest | 4,50 | 3,37 | 27,31 | 0,10 | 0,00 |
550 Watt fest | 3,00 | 1,50 | 44,29 | 0,20 | 0,00 |
Angaben in Ampere |
Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können anhand der Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden.
Effizienz
Beide Netzteile haben kein Problem, die Anforderungen von 80Plus Gold zu erfüllen. Bei Volllast erreichen die Probanden mit 89 Prozent sogar 80Plus-Platinum-Niveau. Mit einer Eingangsspannung von 230 Volt und identischen Lasten werden wie erwartet noch höhere Wirkungsgrad-Werte erreicht.
Mit festen Lasten zeigt sich ein annähernder Gleichstand. Das Whisper M kann keinen größeren Vorsprung als einen halben Prozentpunkt erzielen. Im Vergleich zu anderen 80-Plus-Gold-Netzteilen arbeiten die beiden Testkandidaten geringfügig effizienter – mit dem LC-Power GP4 LC6560 liegen diese aber nur gleichauf.
Etwas enttäuschend ist der Wirkungsgrad des Whisper M 450W im Haswell-C6/C7-Stromsparmodus. Eine solch niedrige Leistungsaufnahme kann jedoch nur mit sehr sparsamen Systemen ohne dedizierte Grafikkarte erreicht werden – Gaming-Systeme nehmen hierbei mindestens die doppelte Leistung auf.
Leistungsfaktorkorrektur (PFC)
Der Leistungsfaktor des Hydro X 550W zeigt einen etwas seltsamen Verlauf, da die Kurve bei Volllast wieder absinkt. Mit über 95 % werden wie beim Whisper M 450W trotzdem noch gute Werte erreicht
Spannungsregulation
Die Ausgangsspannungen des Whisper M 450W werden perfekt geregelt – Abweichungen sind allenfalls in der zweiten Nachkommastelle sichtbar. Mit diesen High-End-Werten kann das Hydro X 550W nicht mithalten. Trotzdem braucht sich das FSP-Netzteil nicht zu verstecken, weil insbesondere die 12-Volt- und 5-Volt-Schiene kaum von ihren Nennspannungen abweichen. Die Performance der 3,3-Volt-Schiene ist etwas schlechter, liegt dennoch auf einem guten Niveau.
Für die Messungen mit festen Lasten spiegelt sich das gleiche Bild wider – BitFenix platziert sich in dieser Disziplin vor FSP.
Restwelligkeit
Dank des Einsatzes zahlreicher Feststoffkondensatoren filtern beide Testprobanden die Restwelligkeit sehr gut. Die Messwerte liegen deutlich unterhalb der von den ATX-Vorgaben festgesetzten Grenzwerte. Erneut hat das BitFenix-Netzteil die Nase vorne. Die zusätzlichen, im 24-Pin-ATX-Stecker enthaltenen Kondensatoren können für den leichten Vorsprung gegenüber dem Hydro X 550W verantwortlich sein.
Die Messungen mit festen Lasten decken keine Überraschungen auf – die Filterung der Restwelligkeit ist nach wie vor vorbildlich.
Schutzschaltungen
Die Sicherungen des Whisper M 450W sollen nicht nur auf dem Papier komplett vorhanden sein und dank mehrerer 12-Volt-Schienen sehr effektiv auslösen. Bereits mit 30 respektive 34 A auf den Minor-Rails und 12-Volt-Schienen kann der Überstromschutz (OCP) wirkungsvoll seine Funktion beweisen. Obwohl das Whisper M 450W nur drei 12-Volt-Schienen besitzt, wurden wie bei den größeren Leistungsstufen vier Shunts zur Strommessung verbaut – einer ist im 450-Watt-Modell nur nicht aktiv.
FSP auf der anderen Seite benutzt den beliebten Trick, bei Single-Rail-Netzteilen die 12-Volt-OCP über die Überlastsicherung zu realisieren. Gegenüber Multi-Rail-Netzteilen können also nur größere Überströme auf dieser Schiene erkannt werden – mit 63 A beziehungsweise 740 W wurde dennoch ein sinnvoller Abschaltpunkt gefunden. Das Hydro X 550W schaltet somit wie das Whisper M 450 bei einer Gesamtauslastung von 135 % ab. Die OCP auf den Minor-Rails des Hydro X 550W funktioniert einwandfrei, wobei die Auslösewerte kleiner sein könnten.
BitFenix Whisper M 450W | ||
---|---|---|
Sicherung | Nennstrom / Nennleistung | Auslösepunkt der Schutzschaltung |
3,3 V OCP | 20 A | 30 A |
5 V OCP | 20 A | 30 A |
12 V1/2/3 OCP | 25 A | 34 A |
OPP | 450 W | 610 W |
OTP | – | 75 °C am sekundärseitigen Kühlkörper (Thermistor auf Platinenrückseite) |
FSP Hydro X 550W | ||
Sicherung | Nennstrom / Nennleistung | Auslösepunkt der Schutzschaltung |
3,3 V OCP | 20 A | 38 A |
5 V OCP | 20 A | 36 A |
12 V OCP | 45,83 A | 63 A (Abschaltung bedingt durch OPP) |
OPP | 550 W | 740 W |
OTP | – | 90 °C am Transformator |
Niederohmige Kurzschlüsse erkennen beide Netzteile korrekt. Die Kurzschlusssicherung (SCP) greift sowohl bei einem Kurzschluss am 24-Pin-ATX- als auch am SATA-Stecker ein.
Netzteile gegen Überhitzung geschützt
Der zusätzliche Aufwand für die Umsetzung eines Überhitzungsschutzes wurde für das Netzteil von BitFenix und FSP aufgenommen – einige günstige 80-Plus-Gold-Netzteile müssen auf diese Schutzfunktion verzichten. Auch auf die korrekte Implementierung wurde bei den heutigen Testobjekten Wert gelegt. Mit 75 und 90 °C greift die Sicherung rechtzeitig ein, bevor das Netzteil Schaden nehmen kann. Die Überwachung der Temperatur findet dabei an unterschiedlichen Stellen statt. Der Platzierung der Temperaturfühler nach zu urteilen, erreicht das Whisper M 450W seine kritische Betriebstemperatur zuerst am Synchrongleichrichter, das Hydro X 550W im Transformator.
Wärmekammer
Das Hydro X 550W ist für einen Standard-Arbeitsbereich bis zu einer Umgebungstemperatur von 40 °C ausgeschildert. Dem Whisper M 450W traut BitFenix sogar bis zu 50 °C im Dauerbetrieb zu. Wenn das Netzteil mit zur Entlüftung des Systems genutzt wird, können solche hohen Temperaturen auftreten. Viele Gehäuse erlauben mittlerweile aber einen getrennten Luftstrom, das der Lautstärke und Performance des Netzteils zugute kommt. Die folgenden Messungen wurden mit anderem Mess-Equipment und abweichender Lastverteilung bei einer Umgebungstemperatur von 50 °C und Volllast durchgeführt.
Von der deutlich höheren Betriebstemperatur zeigen sich die Netzteile unbeeindruckt. Ausgangsspannungen und die Restwelligkeit sind klar innerhalb der Spezifikationen. Mit jeweils 1.430 Umdrehungen pro Minute muss der Lüfter gegenüber niedrigeren Umgebungstemperaturen allerdings deutlich schneller drehen, weshalb ein getrennter Luftstrom des Netzteils zugunsten einer geringeren Lautstärke bevorzugt werden sollte.
Ausgangsspannungen | Whisper M 450W | Hydro X 550W |
---|---|---|
12 V | 11,98 V | 11,97 V |
5 V | 5,01 V | 5,02 V |
3,3 V | 3,31 V | 3,36 V |
Stützzeit & ErP
Gerade für günstige Netzteile wird gerne am Stützkondensator gespart, weil ein ordnungsgemäßer Betrieb in einem stabilen Niederspannungsnetz wie dem deutschen auch für geringere Stützzeiten sichergestellt werden kann.
FSP erfüllt die Anforderungen mit 16,3 ms nur knapp, BitFenix hingegen ignoriert die Vorgaben und kann nur eine Stützzeit von 12,9 ms vorweisen. Wird keine unterbrechungsfreie Stromversorgung (der Offline-Variante) verwendet, ist eine lange Stützzeit weniger bedeutsam. In seltenen Fällen, falls am Hausanschluss wiederkehrend Spannungseinbrüche auftreten, kann eine höhere Überbrückungszeit jedoch hilfreich sein.
Aber nicht nur die Stützzeit selbst ist ein relevantes Messergebnis, sondern auch der Zeitpunkt, wenn das Netzteil das PWR_OK-Signal fallen lässt, bevor die Spezifikationen der Spannungsschienen verlassen werden (DC_loss). Diese Zeit soll mindestens 1 ms betragen, wobei eine möglichst kurze Zeitspanne bevorzugt wird, weil dadurch die Stützzeit verlängert werden kann – mit 3,0 ms liegen die Testprobanden über dieser Vorgabe.
ErP Lot 6 2013 | BitFenix | FSP |
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Keine Last | 0,15 | 0,18 |
45 mA auf 5 VSB | 0,44 | 0,46 |
Maximum | 0,50 | |
Aufgenommene Leistung in Watt |
Die für das CE-Zeichen verbindlichen Energiesparrichtlinien können BitFenix und FSP erfüllen. Positiv ist außerdem die Leistungsaufnahme ohne Last zu erwähnen, die bei unter 0,20 Watt liegt. Die 45-mA-Last ist noch zu gering, um Vorteile durch den Synchrongleichrichter im Hydro X 550W zu gewinnen.