Linux: Zwei neue lüfterlose CompuLab-PCs mit Linux Mint
PC-Hersteller CompuLab stellt mit MintBox Mini Pro und Airtop zwei neue Mini-PCs vor, die mit Linux Mint ausgeliefert werden. Ist die MintBox Mini Pro eine Aktualisierung des Mint Mini mit besserer Hardware, so stellt der Airtop eine Neuentwicklung aus 2016 dar, die Workstation-Power im kleinen Gehäuse verspricht.
Die Firma CompuLab bestückt schon seit einigen Jahren Mini-PCs unter dem Oberbegriff MintBox mit der beliebten Linux-Distribution Linux Mint. Dabei legt das Unternehmen Wert darauf, dass alle Komponenten passiv gekühlt werden. Jetzt stellt Mint-Chefentwickler Clement 'Clem' Levebfre im Mint-Entwickler-Blog mit dem MintBox Mini Pro und Airtop zwei neue kleine Rechner vor, die auch mit Linux Mint 18 ausgeliefert werden.
Angepasstes Linux Mint 18
CompuLab passt dazu die aktuelle Ausgabe der Distribution leicht an und liefert alle benötigten Codecs mit aus. Die Open-Source-Home-Theater-Anwendung Kodi ist bereits vorinstalliert. Außerdem hat CompuLab den Anmelde-Manager MDM optisch mit einem angepassten Theme versehen.
Der MintBox Mini Pro ist eine aktualisierte MintBox Mini, die 2015 erstmals erschien. Im Vergleich zum Vorgänger, dessen Gehäuse einige Plastikteile aufwies, ist das neue Modell mit den Ausmaßen 10,8 × 8,3 × 2,4 Zentimeter und 450 Gramm Gewicht gänzlich in Metall gekleidet. Dies begünstigt die passive Kühlung der Hardware. Aber auch im Inneren weist die Pro-Version bessere Komponenten auf.
MintBox Mini mit verbesserter Hardware
Bei der APU wurde der in AMDs Mullins-Familie eingegliederte A4 Micro-6400T des Vorgängers gegen eine leistungsstärkere APU aus gleicher Baureihe in Form des A10 Micro-6700T getauscht, die nun auf acht anstatt wie bisher vier Gigabyte DDR3-RAM zugreifen kann. Auch die Kapazität der SSD verdoppelte sich fast von 64 auf 120 Gigabyte.
Anstatt eines WiFi 802.11n-Dongle kommt jetzt eine mini-PCIe-Karte nach Standard WiFi 802.11ac zum Einsatz, deren beide Antennen seitlich außen am Gehäuse angeschraubt werden. Zudem sind Dual-Gigabit-Ethernet und Bluetooth an Bord, wo der Vorgänger lediglich einen Anschluss für Gigabit-LAN und kein Bluetooth bot.
Mini-USV als Accessoire
Als GPU kommt eine AMD Radeon R6 zum Einsatz, die den Gallium-Treiber verwendet. Neben einer verbesserten Kühllösung steht mit fit Uptime ein interessantes Accessoire bereit. Es handelt sich um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung in Taschenformat, die den Pro für rund 90 Minuten mit Energie versorgen kann. Die MintBox Mini Pro kostet derzeit um die 400 US-Dollar, fit Uptime schlägt mit zusätzlichen 68 US-Dollar zu Buche.
Mini-PC mit Desktop-Power
Der Airtop-D fällt mit 10 × 30 ×25 cm etwas größer aus, spielt aber auch in einer völlig anderen Leistungs- und Preisklasse. Die verwendeten Komponenten beeindrucken in einem so kleinen passiv gekühlten Gehäuse und relativieren den Preis von rund 1.230 US-Dollar für das Barebone-Modell, das lediglich einen Core i7-5775C aus Intels Broadwell-Generation aufweist, ein wenig. In der Ausführung, die Levebfre in seinem Blog beschreibt, kommen stolze 1.803 US-Dollar zusammen.
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Airtop-D (Bild: Lefebvre)
Darin sind neben der CPU 16 GByte DDR3-RAM auch eine GeForce GTX 1060 mit sechs GigaByte GDDR5-RAM sowie eine mSata-Disk mit 256 GByte verbaut. Der durch die Kühlkörper seitlich am und im Gehäuse mit 5,8 Kilogramm vergleichsweise schwere Mini-PC bietet zudem Platz für vier 2,5-Zoll Festplatten. Ein M.2-Slot ist ebenfalls vorhanden. Die Ausstattung mit Netzwerk-Hardware besteht wie beim Mini Pro aus einer mini-PCIe-Karte nach Standard WiFi 802.11ac und einem Dual-Gigabit-LAN-Controller. Neben vier USB-3.0-Ports weist der Airtop weitere sechs Anschlüsse nach USB-2.0-Spezifikation auf. Für Displays stehen zwei HDMI-1.4a-Buchsen sowie ein DisplayPort-1.2 bereit. Das Innere des Airtop ist leicht zu erreichen. Durch Druck auf eine Klammer lässt sich eine Seite des Gehäuses herunterklappen.
Weitere Airtop-PCs
Außer dem Airtop-D stehen noch weitere Varianten bereit. Neben der Server-Variante Airtop-S gibt es den Airtop-W, der mit Xeon-E3-1285-V4-CPU und einer Nvidia-Quadro-M4000 Grafikkarte bis zu sieben 4K-Displays gleichzeitig ansteuern kann. Airtop-G dagegen lädt zum Spielen ein.