Microsoft: Auch Windows Server läuft jetzt auf ARM-CPUs
Zusammen mit Qualcomm hat Microsoft auf dem Open Compute Project (OCP) Summit 2017 eine Variante von Windows Server für ARM-Prozessoren präsentiert. Vorerst will der Konzern das Betriebssystem aber nur in der eigenen Cloud-Plattform Azure einsetzen. Windows 10 für ARM hatte Microsoft bereits im Dezember 2016 gezeigt.
Für Qualcomms 48-Kern-CPUs
Der von Microsoft zur Demonstration verwendete Server von Qualcomm basiert auf den vor drei Monaten vorgestellten 48-Kern-ARM-CPUs Qualcomm Centriq 2400, die Ende 2017 in 10 nm in Serienfertigung gehen sollen. Zur Ankündigung schwamm Qualcomm noch gegen den Strom, klassische x86-Prozessorhersteller wie AMD hatten zwischenzeitig mit Priorität verfolgte ARM-Projekte eingestellt oder auf Eis gelegt. Mit Windows Server für ARM wird dieses Segment jetzt aber neu an Fahrt aufnehmen.
Das von Qualcomm gezeigte Mainboard für die Cintriq-2400-CPUs ist Teil der von Microsoft initiierten Open-Source-Hardware-Platform Project Olympus, unter der dieser Tage auch Nvidia und AMD Lösungen vorgestellt haben: Nvidia den AI-Supercomputer HGX-1 auf Basis von Compute-Grafikkarten mit GP100, AMD eine Dual-Sockel-Lösung für die 32-Kern-CPU Naples auf Basis von Zen. Naples wird für das 2. Quartal 2017 erwartet.
Die Plattform von Qualcomm ist für den 1U-Standardschacht vorgesehen und kann Compute-Grafikkarten und NVMe-Speicherlösungen aufnehmen. Dass Windows Server für ARM langfristig auch anderen Anbietern zur Verfügung stehen wird, schließt Microsoft explizit nicht aus. Dr. Leendert van Doorn, leitender Entwickler bei Azure, betont: „Die Partnerschaft hat das Potential, die Zukunft des Rechenzentrums von Morgen zu gestalten.“