Jetson TX2: Nvidias Supercomputer auf einem Modul wird schneller
Nvidia legt den „Supercomputer auf einem Modul“ neu auf: Der Jetson TX2 bietet auf Basis von Parker mehr Kerne, Takt, Arbeits- und Flash-Speicher. Die im SoC integrierte GPU wechselt von Maxwell auf Pascal. Gegenüber dem Jetson TX1 ist der TX2 auf dieser Basis wahlweise doppelt so schnell oder doppelt so energieeffizient.
Jetson TX2 nutzt Tegra „Parker“
Das neue SoC im weiterhin 50 × 87 Millimeter messenden Jetson TX2 hatte Nvidia bereits im August 2016 als Nachfolger des Tegra X1 vorgestellt. Er besitzt neben den vier ARM-Cortex-A57-CPU-Kernen auch zwei Denver-2-Kerne von Nvidia. Die Taktraten liegen mit maximal jeweils über zwei Gigahertz deutlich über dem Niveau im Tegra X1. Das gilt auch für die 256 Shader auf Pascal-Basis, die bei Parker mit maximal 1.300 MHz takten. Der Arbeitsspeicher wächst von 4 auf 8 GB und im Takt von LPDDR4-1.600 auf LPDDR4-1.866, das Interface ist mit 128 Bit doppelt so breit.
Nutzen müssen Abnehmer das Leistungsplus aber nicht. Ihnen steht unter anderem frei, die Leistung bei gleichbleibender Leistungsaufnahme von 15 Watt gegenüber Jetson TX1 zu verdoppeln (Modus Max-P), oder die Leistungsaufnahme bei gleichbleibender Leistung auf 7,5 Watt zu halbieren (Modus Max-Q). Aber auch eigene Konfigurationen sind möglich. Erst diese wissen das maximale Taktpotential zu nutzen, die Energieeffizienz fällt dann aber ab.
Mit CAN-Bus für autonome Roboter oder Drohnen
Jetson TX2 bietet erstmals eine Schnittelle zum in der Industrie weit verbreiteten CAN-Bus und soll sich damit noch einfacher in Produkte wie autonom agierende Roboter oder Drohnen integrieren lassen. Für den Einsatz in autonomen Fahrzeugen fehlt es Jetson TX2 hingegen an Leistung und Funktionen, Drive PX2 lautet Nvidias aktuelle Lösung für dieses Segment.
Den Anfang macht ein Development Kit
Ab dem 14. März wird es Jetson TX2 vorerst als Development Kit geben. Vorbestellungen werden ab sofort entgegen genommen. Die Hardware sitzt in diesem Fall auf einer Platine im Format Mini-ITX. Die Kosten für diese Version inklusive neuem SDK JetPack 3.0 liegen bei 599 US-Dollar und damit 200 US-Dollar über dem Preis für die finale und deutlich kompaktere Version des Jetson TX2. Bildungseinrichtungen erhalten einen Rabatt von 300 US-Dollar.
Der finale Jetson TX2 wird bei der Abnahme von 1.000 Stück 399 US-Dollar kosten, das sind 100 US-Dollar mehr als Nvidia beim Vorgänger verlangt hat. Dessen Development Kit fällt von 599 auf 499 US-Dollar im Preis.
Nvidia Jetson TX1 | Nvidia Jetson TX2 | |
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CPU | 4× ARM Cortex-A57, 1,73 GHz | 4× ARM Cortex-A57, 2,0 GHz +, 2× Nvidia Denver 2, 2,0 GHz |
GPU | 256 Shader (Maxwell), 998 MHz | 256 Shader (Pascal), 1.300 MHz |
RAM | 4 GB LPDDR4 (64 Bit), 1.600 MHz, 25,6 GB/s | 8 GB LPDDR4 (128 Bit), 1.866 MHz, 58,3 GB/s |
Speicher | 16 GB eMMC 5.1 | 32 GB eMMC 5.1 |
Encoder | 4Kp30, (2×) 1080p60 | 4Kp60, (3x) 4Kp30, (8x) 1080p30 |
Decoder | 4Kp60, (4×) 1080p60 | (2x) 4Kp60 |
Display | 2× HDMI 2.0 / DP 1.2 / eDP 1.2 , 2× MIPI DSI | |
Drahtlos | 802.11a/b/g/n/ac 2×2 867 Mbps , Bluetooth 4.0 | 802.11a/b/g/n/ac 2×2 867 Mbps , Bluetooth 4.1 |
Ethernet | 10/100/1000 BASE-T Ethernet | |
USB | USB 3.0 + USB 2.0 | |
PCIe | Gen 2 , 1×4 + 1×1 | Gen 2 , 1×4 + 1×1 or 2×1 + 1×2 |
CAN | nein | Dual-CAN-Bus |
Sonstige I/O | UART, SPI, I2C, I2S, GPIOs | |
Typische Leistungsaufnahme | 10,0 Watt | 7,5 Watt |
Preis | 299 US-Dollar | 399 US-Dollar |