Galaxy S8 & S8+ ausprobiert: To infinity and beyond!

Nicolas La Rocco
416 Kommentare
Galaxy S8 & S8+ ausprobiert: To infinity and beyond!

Samsungs neues Galaxy S8 und Galaxy S8+ verbinden futuristisches Design mit High-End-Hardware und nützlichen Funktionen. Im ersten Test beweist die neue Smartphone-Serie, dass sie ein leistungsfähiger Alltagsbegleiter ist, der sich per Zubehör zum Desktop-PC wandeln kann. Der neue Assistent Bixby ist noch nicht einsatzbereit.

Galaxy S8 & S8+ im Hands-on: Infinity-Display dominiert Design

Update: ComputerBase konnte das Galaxy S8 und S8+ mittlerweile ausführlich testen.

Es gibt zwei Sichtweisen auf Samsungs Vorstellung der neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S8 und Galaxy S8+. Entweder ist Samsung nach dem HTC U Ultra, LG G6 und Huawei P10 der letzte Hersteller mit neuem Top-Smartphone, oder Samsung ist der erste Hersteller einer neuen Generation Top-Smartphone, die vieles anders macht.

Dass mit dem Galaxy S8 eine neue Zeit bei Samsung anbricht, zeigt sich im ersten Test vor allem am Design des Smartphones. Das Display steht im Mittelpunkt der Neuentwicklung. Es bestimmt das Aussehen der Vorderseite wie nie zuvor, sodass selbst für einen kleinen Samsung-Schriftzug keine Fläche mehr frei war. Das gilt auch für den Fingerabdrucksensor, der nicht mehr unter dem Display sitzt – dazu später mehr.

Jedes Galaxy S8 ist jetzt ein edge

Flache Displays gibt es bei Samsung mit dem Galaxy S8 nicht mehr, der Namenszusatz „edge“ fällt ebenso weg, weil die zum linken und rechten Rand hin gebogenen Displays jetzt zur Standardausstattung der neuen Serie zählen. Neu sind die Rundungen in den ehemals vier Ecken des Displays. Diese ermöglichen es Samsung, das Display noch weiter in die Ränder der Front zu ziehen und den Bereich über und unter dem Display auf wenige Millimeter zu reduzieren. Samsung nennt das Infinity-Display.

5,8 und 6,2 Zoll

Das normale Galaxy S8 mit 5,8 Zoll großem Display ist in etwa so groß wie das Galaxy S7 edge mit 5,5 Zoll großem Display. Das Display des Galaxy S8 ist auf annähernd gleicher Gehäusefläche nicht einfach nur größer, es hat mit 18,5:9 ein neues Seitenverhältnis, das mehr in die Länge gezogen ist. Deswegen bieten 5,8 Zoll im neuen Format auch etwas weniger Quadratzentimeter als 5,8 Zoll im klassischen 16:9-Format. Die neue Auflösung liegt für beide S8-Smartphones bei 1.440 × 2.960 Bildpunkten, zuvor waren es beim Galaxy S7 1.440 × 2.560 Pixel, also 400 Bildpunkte weniger in der Höhe. Beide Displays tragen das Siegel der UHD Alliance für Mobile HDR Premium.

Mit 6,2 Zoll ist das Galaxy S8+ das bisher größte Galaxy S von Samsung. Es ist wegen dem neuen Seitenverhältnis aber kaum breiter als ein Galaxy S7 edge, allerdings gut einen Zentimeter höher. In puncto Ergonomie können beide Geräte noch gut bedient werden. Samsung zieht die Displays nicht ganz so weit in den linken und rechten Rahmen wie noch beim Galaxy S7 edge, das Design entspricht mehr dem Galaxy Note 7. Das gilt auch für die symmetrisch angebrachte Rückseite aus Glas, die sich mit dem vorderen Glas auf einem zentral an der Seite verlaufenden Rahmen aus Aluminium trifft, der sich um das gesamte Gerät zieht. Die Verarbeitung ist in allen Bereichen tadellos.

Bixby-Taste

Auf der linken Gehäuseseite gibt es jetzt eine dedizierte Taste für Samsungs neuen Assistenten Bixby, auf der rechten Seite wird das Gerät wie gewohnt eingeschaltet. Trotz der üppigen Displays herrscht kein Platzmangel für Anschlüsse: Die Unterseite trägt weiterhin eine 3,5-mm-Klinkenbuchse und USB Typ C mit 3.1-Gen1-Standard.

SIM-Slot an der Oberseite
SIM-Slot an der Oberseite
Galaxy S8 in Midnight Black
Galaxy S8 in Midnight Black
Klinke, USB Typ C und Mono-Lautsprecher
Klinke, USB Typ C und Mono-Lautsprecher
Rahmen des Galaxy S
Rahmen des Galaxy S
Infinity-Display als Hingucker
Infinity-Display als Hingucker
Display des Galaxy S8 im Detail
Display des Galaxy S8 im Detail

Kamera oder Fingerabdrucksensors?

Keinen Platz mehr hatte Samsung allerdings für den seit dem ersten Galaxy S stets verbauten Home-Button. Erstmals muss auch Samsung auf in das Display integrierte Tasten setzen. Den früher in den Home-Button integrierten Fingerabdrucksensor finden Nutzer jetzt auf der Rückseite des Smartphones – neben der Kamera und deshalb nicht an optimaler Position. Fingerabdrücke auf der Linse dürften zum Alltagsbegleiter werden. Entsperrt wird das Smartphone durch einfaches Auflegen des Fingers.

Die beliebte Schnellstartfunktion der Kamera über doppeltes Drücken des Home-Buttons hat Samsung auf den An/Aus-Schalter an der rechten Gehäuseseite verlegt.

Viel Leistung dank Exynos 8895

Unter der Haube des Galaxy S8 steckt neue Technik von Samsung. Damit ist in erster Linie das neue System-on-a-Chip Exynos 8895 gemeint. Auf dieses SoC wird Samsung in Europa und mit Ausnahme der USA auch in den meisten anderen Regionen setzen. Für die Vereinigten Staaten rüstet Samsung das Galaxy S8 mit dem Snapdragon 835 (Test) von Qualcomm aus, weil nur das Qualcomm-Modem CDMA unterstützt.

Samsung Exynos 9 (8895)
Samsung Exynos 9 (8895) (Bild: Samsung)

Der Exynos 8895 und der Snapdragon 835 stammen aus Samsungs 10-nm-LPE-Fertigung, was ein kleineres Package und kleinere Geräte oder mehr Platz für andere Komponenten zur Folge hat. Samsung attestiert der 10-nm-LPE-Fertigung (nicht dem Exynos 8895 selbst) eine potenziell bis zu 27 Prozent höhere Leistung oder einen 40 Prozent niedrigeren Energieverbrauch gegenüber der 14-nm-LPE-Technologie, die erstmals beim Exynos 7420 des Galaxy S6 (Test) verwendet wurde. Der direkte Vorgänger Exynos 8 (8890) wurde aber bereits in 14-nm-LPP gefertigt.

Zweite Generation der eigenen Exynos-CPU

Im Exynos 8895 stecken vier Performance-Kerne des von Samsung entwickelten Exynos M2, die in der Spitze bis zu 2,3 GHz schnell sind. Das Power-Cluster besteht wieder aus vier Cortex-A53, die diesmal mit bis zu 1,7 GHz takten dürfen. Ein deutlicher Leistungssprung ist bei der GPU zu erwarten, denn Samsung vertraut auf die ARM Mali-G71 in der großen Ausbaustufe MP20. Benchmarks konnten auf den zur Präsentation ausgestellten Geräten noch nicht durchgeführt werden, jedoch ist im Test des Galaxy S8 mit einer Leistung mindestens auf dem Niveau des Snapdragon 835 zu rechnen.

Mehr Speicher und neues Modem

Art und Größe des Arbeitsspeichers hat Samsung mit LPDDR4 und 4 GByte nicht gegenüber dem Galaxy S7 verändert. Neu ist hingegen die Größe des UFS-2.1-Speichers für Nutzerdaten, der von 32 auf 64 GByte verdoppelt wurde. Die Erweiterung des internen Speichers über eine externe microSD-Karte ist erhalten geblieben.

Das neue SoC bringt auch ein neues integriertes LTE-Modem mit, das für Gigabit-LTE ausgelegt ist. Samsung verbaut ein Modem für LTE Advanced Pro, das über die Zusammenlegung von bis zu fünf Frequenzblöcken (5 × CA) einen maximalen Downstream von 1 Gbit/s erreicht. Für andere CA-Konfigurationen sind die Werte noch nicht bekannt. Im Uplink kommt das Modem mit bis zu 2 × CA auf 150 Mbit/s.

Android vom Smartphone bis zum Desktop

Galaxy S8 und Galaxy S8+ laufen mit Android 7.0 und einer neuen Generation der Samsung-Bedienoberfläche. Diese macht sich nach dem Einschalten in erster Linie durch neue App-Symbole mit minimalistischen Piktogrammen und einen neuen Homescreen bemerkbar, der auf den ersten Blick über keinen App-Drawer mehr verfügt. Samsung hat aber nur das Symbol dafür aus der unteren Leiste der wichtigsten Anwendungen genommen und nutzt stattdessen eine Wischgeste nach oben oder unten auf dem Homescreen, um das App-Menü zu öffnen. Auf den ausgestellten Testgeräte lief das Betriebssystem sehr schnell und frei von Rucklern. Das zeigt zum einen, wie viel Leistung der Exynos 8895 und der schnelle UFS-2.1-Speicher haben, aber auch, dass Samsung einige gute Optimierungen am Betriebssystem vorgenommen hat.

DeX Station mit Lüfter

Das auf dem Galaxy S8 installierte Android ist wandlungsfähig und kann auch als Desktop-Betriebssystem verwendet werden. Ab Werk nur mit dem Galaxy S8 oder Galaxy S8+ funktioniert das zwar noch nicht, mit der als Zubehör für 150 Euro angebotenen DeX Station ist der Einsatz außerhalb der Hosentasche aber möglich.

Die DeX Station ist ein USB-Typ-C-Dock mit Anschlüssen für HDMI, 2 × USB Typ A, Fast-Ethernet und Strom. Zum Start von DeX wird der Deckel geöffnet, der anschließend als Lehne für das Smartphone dient. In der Lehne ist ein kleiner Lüfter verbaut, der das Smartphone kühlt, sobald es zu warm wird. DeX unterstützt Monitore mit bis zu Ultra HD, sodass der Leistungsbedarf hoch sein kann. Zur Lautstärke des Lüfters lässt sich aufgrund der lauten Testumgebung noch keine Einschätzung abgeben.

Multi-Window und Split-Screen

Sobald das Smartphone eingesteckt wird, wacht der angeschlossene Monitor auf und stellt eine Desktop-Oberfläche des Android-Betriebssystems dar. Aus dem App-Drawer auf dem Smartphone wird ein großes Startmenü im Stile von Windows, die Android-Statusleiste wandert in die untere rechte Ecke des Displays und auf dem Desktop können frei Anwendungen abgelegt werden. Samsung DeX ist Multi-Window-fähig und unterstützt auch einen Split-Screen-Modus. Samsung-eigene Apps wie der Browser oder auch die Office-Anwendungen von Microsoft werden im Desktop-Modus mit deutlich mehr Bedienkomfort und Auslegung für Tastatur und Maus gestartet.

Vorsicht beim Starten und Beenden von DeX

Beim Wechsel vom Smartphone zur Nutzung mit DeX Station oder umgekehrt empfiehlt es sich, vorher alle Vorgänge in geöffneten Apps abzuschließend oder zu speichern. Denn wie der Desktop beim Start von DeX kurz per Einblendung hinweist, können geöffnete Apps beim Starten oder Beenden von Samsung DeX potenziell ungefragt beendet werden. Hier hätte Samsung einen Autosave-Modus in DeX integrieren müssen, um Datenverlust im hektischen Alltag zu vermeiden.

x86-Apps aus der Cloud

Klassische x86-Anwendungen können von Haus aus nicht mit der DeX Station ausgeführt werden. In diesem Punkt unterscheidet sich das System also nicht von Continuum von Microsoft. Über die Dienste von Citrix ist aber die Bereitstellung von virtuellen Anwendungen und Desktops in der Cloud möglich, sodass über die Citrix-App für Android eine virtuelle Maschine mit Windows – im Beispiel Windows 7 – gestartet werden kann, die sich unter Android in den Vollbildmodus versetzen lässt und wie ein Windows-PC agiert. Hier ist die Installation beliebiger Anwendungen möglich.

Citrix für virtuelle Maschine
Citrix für virtuelle Maschine
Windows 7 in der Citrix-App
Windows 7 in der Citrix-App

Bixby assistiert noch nicht auf Deutsch

Mit Bixby hat jetzt also auch Samsung einen eigenen Assistenten, der gegen Amazon Alexa, den Google Assistant, Apple Siri und Microsoft Cortana antritt. Den Sprachassistenten hat Samsung bereits letzte Woche vorgestellt und dabei einige Verbesserungen gegenüber bisher verfügbaren Diensten versprochen. Bixby soll etwa beinahe vollständig die derzeit noch mit Touch-Befehlen durchgeführte Bedienung übernehmen können. Der Assistent soll zudem besser den Kontext von Fragen und Befehlen verstehen und ohne vom System vorgegebene Textbausteine auskommen.

Kein Sprachbefehl zum Starten

Bixby ist Samsung so wichtig, dass dem Dienst auf dem Galaxy S8 und S8+ eine dedizierte Hardware-Taste auf der linken Seite des Smartphones gewidmet wird. Drückt der Anwender auf diese Taste, kann per Sprache mit dem Smartphone kommuniziert werden. Einen speziellen Weckbefehl wie „Alexa!“, „OK, Google“ oder „Hey Siri“ gibt es bei Bixby nicht.

Zum Start nur auf Koreanisch und Englisch

Zum Marktstart des Galaxy S8/S8+ wird Bixby ausschließlich in Koreanisch und Englisch zur Verfügung stehen, später soll noch ein für die USA optimiertes Spanisch für Hispanics folgen. Für Deutsch gibt es noch keinen Termin, die Unterstützung sei aber geplant, versichert Samsung. Wer möchte, kann Bixby in Deutschland zur Überbrückung der Wartezeit mit englischer oder koreanischer Sprache verwenden, eine Geoblockade gibt es nicht.

Das kann Samsung Bixby

Samsung hat Bixby in London in verschiedenen Situationen vorgeführt, angefangen mit der Übertragung des Smartphone-Bildschirms, was erst im zweiten Anlauf mit viel Wartezeit funktionieren wollte – kein guter Start. Anschließend wurde die Galerie mit Bixby geöffnet, was circa sechs Sekunden nach Absenden des Befehls benötigte. Der Assistent interpretierte danach korrekt den Befehl „dieses Bild als Wallpaper nutzen“ und stellte einen Zusammenhang zwischen Sprachbefehl und gerade dargestelltem Bild her.

Deutlich schneller funktionierte das Anrufen einer Person per Sprachbefehl. Hierfür wurde das Galaxy S8 über den Iris-Scanner entsperrt und per Bixby-Taste die gewünschte Person über den ausgesprochenen Vornamen angerufen. Etwas mehr Zeit gönnte sich das System bei der Suche nach Fotos aus London, das Resultat basierend auf GPS-Koordinationen war aber korrekt. Die Bilder sollten im Nachhinein ausgewählt und einem neuen Album mit dem Namen „London“ hinzugefügt werden. Bixby wollte auch dies nicht auf Anhieb verstehen, im zweiten Versuch klappte es dann aber.

Die Suche nach Produkten wie Wein und Schokolade funktionierte vom Suchergebnis her zuverlässig, allerdings waren auch hier die Antwortenzeiten ungewohnt lang. Das Erkennen von Wahrzeichen wie dem The Shard klappte auf Basis eines Fotos fehlerfrei. Auch mit Anfragen zum Wetter kam Bixby problemlos zurecht, wenngleich diese Art von Anfragen heutzutage keine große Herausforderung mehr darstellen sollte.

Immer wieder Aussetzer und längere Wartezeiten

Der Ersteindruck zu Bixby fällt wenig beeindruckend aus. Was der Dienst bisher kann, kann die Konkurrenz von Amazon, Apple und Google auch. Die Fehlerquote war auf den Geräten in London für einen überzeugenden Eindruck noch hoch, außerdem die Bearbeitungszeiten noch zu lang. Hinzu kommt, dass Bixby für Deutschland erst einmal keine Rolle spielen wird, sofern nicht auf Englisch oder Koreanisch gewechselt wird.

Bekannte Kamera und Akkus

Etwas ungewöhnlich ist Samsungs Herangehensweise bei der Kamera des Galaxy S8/S8+. Nicht etwa, weil Samsung etwas revolutionär Neues bietet, sondern weil noch nicht einmal eine Evolution stattfindet. Zum Einsatz kommt die aus dem Galaxy S7 und Galaxy S7 edge bekannte Dual-Pixel-Kamera mit 12 Megapixel, f/1.7-Blende und OIS. Die Bezeichnung Dual-Pixel-Kamera ergibt sich daraus, dass für jedes normale Pixel ein Fokus-Pixel für den passiven Autofokus per Phasenvergleich zur Verfügung steht.

Galaxy S8 wählt das beste Foto

Eine Neuerung bringt die Kamera dann aber doch mit: sie schießt auf Wunsch drei Bilder auf einmal und wertet anschließend die Qualität der Fotos aus und speichert automatisch die nach eigener Einschätzung beste Aufnahme. Wird der digitale Zoom verwendet, schießt das Galaxy S8 fünf Bilder für die nachträgliche Auswertung.

Wie ausgesprochen gut die Kamera des Galaxy S7 ist, hat sie mehrfach auch auf ComputerBase unter Beweis gestellt. Dass die Kamera durchaus noch zur Spitze zählt, steht außer Frage. Trotzdem ist die Herangehenweise von Samsung ungewöhnlich, denn eigentlich versuchen sich die großen Smartphone-Hersteller von Jahr zu Jahr vor allem durch die Kamera voneinander und den eigenen Geräten aus dem Vorjahr abzusetzen. Deshalb ist Samsungs Entscheidung gegen eine neue Kamera auf der einen Seite zwar mutig, auf der anderen aber auch enttäuschend, weil es nichts neues zu vermelden gibt. Die Konkurrenz versucht es derzeit häufig mit zwei Linsen.

Iris-Scanner und neue Selfie-Kamera

Auf der Vorderseite sitzt oberhalb des Displays der vom Galaxy Note 7 bekannte Iris-Scanner, mit dem das Gerät alternativ zum Fingerabdrucksensor entsperrt werden kann. Eine neue Selfie-Kamera verbaut Samsung ebenfalls: Der neue Sensor mit f/1.7-Blende bietet 8 statt 5 Megapixel und ist erstmals mit einem Autofokus ausgestattet.

3.000 und 3.500 mAh

Die Akkus der beiden Geräte haben sich gemessen an der Nennladung beim Galaxy S8 nicht verändert, und beim Galaxy S8+ ist die Kapazität gegenüber dem Galaxy S7 edge leicht reduziert worden. Dieses Vorgehen dürfte den schlechten Erfahrungen beim Galaxy Note 7 geschuldet sein, offizielle Zugeständnisse gab es in London aber nicht von Samsung. Dennoch scheint klar, dass Samsung den Akkus mehr Spielraum im Gehäuseinneren gewährt, sodass die Kapazitäten stagnieren. Das Galaxy S8 kommt auf 3.000 mAh, das Galaxy S8+ auf 3.500 mAh. Mit an Bord ist wieder eine Schnellladefunktion, außerdem ist das kabellose Laden mit optionalem Zubehör möglich.

Technische Daten des Galaxy S8 im Überblick

Samsung Galaxy S8 Samsung Galaxy S8+ Samsung Galaxy S7 Samsung Galaxy S7 edge
Software:
(bei Erscheinen)
Android 7.0 Android 6.0
Display: 5,80 Zoll, 1.440 × 2.960
568 ppi
WQHD+ Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5
6,20 Zoll, 1.440 × 2.960
531 ppi
WQHD+ Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5
5,10 Zoll, 1.440 × 2.560
576 ppi
WQHD Super AMOLED, Gorilla Glass 4
5,50 Zoll, 1.440 × 2.560
534 ppi
WQHD Super AMOLED, Gorilla Glass 4
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor, Iris-Scanner, Gesichtsscanner, Status-LED Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED
SoC: Samsung Exynos 8895
4 × Exynos M2, 2,31 GHz
4 × Cortex-A53, 1,69 GHz
10 nm, 64-Bit
Samsung Exynos 8890
4 × Exynos M1, 2,30 GHz
4 × Cortex-A53, 1,60 GHz
14 nm, 64-Bit
GPU: Mali-G71 MP20
546 MHz
Mali-T880 MP12
650 MHz
RAM: 4.096 MB
LPDDR4
Speicher: 64 GB (erweiterbar) 32 / 64 GB (erweiterbar)
1. Kamera: 12,0 MP, 2160p
LED, f/1,70, AF, OIS
2. Kamera: Nein
3. Kamera: Nein
4. Kamera: Nein
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 8,0 MP, 1440p
Display-Blitz, f/1,70, AF
5,0 MP, 1440p
Display-Blitz, f/1,70
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
↓1.000 ↑150 Mbit/s
Advanced
↓600 ↑150 Mbit/s
5G: Nein
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac
Wi-Fi Direct, Miracast
Bluetooth: 5.0 LE 4.2 LE
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo A-GPS, GLONASS, BeiDou
Weitere Standards: USB-C 3.1, NFC, 3,5-mm-Klinke Micro-USB 2.0, NFC
SIM-Karte:
Nano-SIM
Variante
Nano-SIM, Dual-SIM
Nano-SIM
Akku: 3.000 mAh (11,55 Wh)
fest verbaut, kabelloses Laden
3.500 mAh (13,48 Wh)
fest verbaut, kabelloses Laden
3.000 mAh (11,55 Wh)
fest verbaut, kabelloses Laden
3.600 mAh (13,86 Wh)
fest verbaut, kabelloses Laden
Größe (B×H×T): 68,1 × 148,9 × 8,00 mm 73,4 × 159,5 × 8,10 mm 69,6 × 142,4 × 7,90 mm 72,6 × 150,9 × 7,70 mm
Schutzart: IP68
Gewicht: 152 g 173 g 152 g 157 g
Preis: ab 195 € / – ab 209 € / ab 220 € ab 168 € / – ab 195 € / –

Fazit

Galaxy S8 und Galaxy S8+ profilieren sich in erster Linie über das neue Design und Display. Viel Bildschirmfläche im neuen Format trifft auf wenig Gehäuse in gewohnt tadelloser Verarbeitung. Samsungs Expertise im Bereich Displays macht sich auf Anhieb bemerkbar und das mit dem Galaxy Note 7 eingeführte, symmetrische Design, dessen Grundstein vor zwei Jahren mit dem Galaxy S6 gelegt wurde, passt perfekt zur futuristischen Neuausrichtung des Smartphones. Der Smartphone-Trend des Jahres scheint damit schon fest zu stehen: viel Display auf wenig Fläche.

Dass Aussehen nicht alles ist, beweist der potente Unterbau mit dem schnellen Exynos 8895, 4 GByte Arbeitsspeicher und auf 64 GByte verdoppeltem UFS-Speicher. Samsung neuer 10-nm-Chip bringt zudem eine erweiterte Konnektivität mit, die mit LTE Advanced Pro und 1 Gbit/s im Downstream für den zukünftigen Netzausbau gewappnet ist.

Das Galaxy S8 punktet vor allem mit Display und Design
Das Galaxy S8 punktet vor allem mit Display und Design

Wenig fulminant fällt hingegen der Ersteindruck zu Samsungs Assistenten Bixby aus. Während des Ausprobierens in London kam es immer wieder zu kleinen Aussetzern und längeren Wartezeiten. Dass Samsung zum Markstart den in Europa wichtigen Markt Deutschland nicht bedienen kann, macht die dedizierte Bixby-Taste zunächst nutzlos.

Besser gefällt da die neue DeX Station mit ihrem Android-Desktopmodus. Das Zubehör ist zwar teuer, performt aber gut und bietet mit Citrix nützliche Funktionen.

Dass es keinen nennenswerten Verbesserungen an der Kamera des Galaxy S8 gibt, ist ein waghalsiges Manöver von Samsung. Die bereits sehr gute Kamera des Galaxy S7 verliert dadurch nicht an Qualität, das Vorgehen zeigt aber deutlich, dass Samsung den Fokus der Neuerungen klar auf andere Bereiche des Smartphones gelegt hat.

Mit 799 Euro für das Galaxy S8 und 899 Euro für das Galaxy S8+ fallen die unverbindlichen Preisempfehlungen dieses Jahr 100 Euro höher aus als noch beim Galaxy S7 und Galaxy S7 edge. In Gänze nachvollziehbar ist der Preisaufschlag nicht, denn viele der Neuerungen lassen sich als übliche und vom Kunden erwartete Evolution eines Smartphone-Flaggschiffes abhaken. Die Revolution beschränkt sich deshalb auf das Design, das Samsung beim Galaxy S8 und S8+ wirklich sehr gut gelungen ist.

Verfügbarkeit und Preis

Samsung Galaxy S8 und Galaxy S8+ können von heute an bis zum 19. April über den Online-Shop von Samsung vorbestellt werden und sollen ab dem 28. April verfügbar sein. Ab dem 28. April werden beide Smartphones auch im regulären Handel erhältlich sein. Für den deutschen Markt werden die Farben Midnight Black, Orchid Grey und Arctic Silver zur Auswahl stehen. Die unverbindliche Preisempfehlung des Galaxy S8 liegt bei 799 Euro, für das größere Galaxy S8+ ruft Samsung 899 Euro auf.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.