Apple: Aus für 32-Bit-Apps in iOS 11
iOS 10 könnte die letzte Version von Apples-Mobil-Betriebssystem sein, die 32-Bit-Apps unterstützt. Entwickler Steven Troughton-Smith macht via Twitter entsprechende Angaben, ohne aber konkrete Quellen zu nennen. Demnach setze Apple in iOS 11 ausschließlich auf 64-Bit-Anwendungen.
Troughton-Smith rät allen iOS-Entwicklern via Tweet dazu, umgehend 64-Bit-Unterstützung für ältere Apps nachzuliefern (falls nicht schon geschehen). Andernfalls würden die Anwendungen das diesjährige Update auf die nächste iOS-Version nicht überleben. Besagte 32-Bit-Anwendungen wären in iOS 11 nicht mehr ausführbar.
Ende war abzusehen
Das Ende auf Raten von 32-Bit-Apps für iPhone und iPad deutet sich schon seit längerem an. Seit der Veröffentlichung von iOS 9 im September 2015 warnt Apple bei der Ausführung von 32-Bit-Apps sporadisch davor, dass die Anwendungen die Leistung des iOS-Geräts beeinträchtigen können.
In iOS 10.3 verschärfte Apple den Tonfall bei der Warnmeldung: Die entsprechende App werde mit zukünftigen Versionen von iOS nicht mehr funktionieren. Angaben darüber, wann der Support genau endet, macht der iPhone-Konzern nicht. Laut Steven Troughton-Smith wird es mit der Einführung von iOS 11, das für September erwartet wird, soweit sein. Auf der WWDC im Juni wird Apple-Chef Tim Cook höchstwahrscheinlich genaueres zur 32-Bit-Zukunft von iOS-Apps berichten.
Vor einem halben Jahr startete Apple bereits eine Qualitätsoffensive im App Store. Die endgültige Abkehr von 32 Bit könnte der nächste Schritt dieser Maßnahmen sein. Apples neues Videoschnittwerkzeug Clips läuft bereits nur noch auf 64-Bit-Chips, weshalb Nutzer der auf 32-Bit-Technologie basierenden Geräte iPhone 5, iPhone 5c und iPad 4 die App trotz neuester iOS-Version nicht verwenden können.
32-Bit-Anwendungen ausfindig machen
Nutzer haben die Möglichkeit zu überprüfen, ob auf ihren iOS-Geräten noch 32-Bit-Programme vorhanden sind. Über Einstellungen > Allgemein > Info > Apps listet das System alle älteren Anwendungen auf. Wenn neben Apps kein Pfeil nach rechts zu sehen ist, sind keine 32-Bit-Anwendungen installiert; andernfalls werden sie an dieser Stelle aufgeführt.
Zukünftige Apple-ARM-Chips auch ohne 32-Bit-Support
Troughton-Smith erwartet noch eine weitere Folge des kompletten iOS-Umstiegs auf 64 Bit: Apples kommende Mobilprozessoren sollen ebenfalls keine 32-Bit-Unterstützung mehr bieten. Apple wolle so wahrscheinlich Kapazitäten für andere Features freiräumen.
Der Schritt erscheint konsequent, da Apples A-Chips ohnehin immer die zum Marktstart der Prozessoren neueste iOS-Version erfordern. Wenn das Betriebssystem ausschließlich auf 64 Bit setzt, dann kann es die verbaute Hardware ebenfalls tun.