Portierung: Bayonetta nach acht Jahren überraschend auf dem PC
Sega lässt die freizügige Hexe Bayonetta acht Jahre nach der Erstveröffentlichung für PlayStation 3 und Xbox 360 überraschend auf Windows-PCs auftreten. Der von Platinum Games entwickelte Titel überzeugt durch Over-the-top-Action in abgedrehtem Setting und einem komplexen Kampfsystem; die Metacritic-Wertung liegt bei 90.
Das liegt unter anderem an einem eigenständigen Artdesign, das permanent überrascht, einer selbstironischen Präsentation, die mit Klischees spielt, und nicht zuletzt einem Kampfstil mit überdrehten Kombos – die Hexe kann unter anderem magische Fußtritte verteilen oder mit Pistolen an ihren High-Heels schießen.
Optimierte Technik mit geringem Hardware-Bedarf
Für den PC hat Sega die Technik auf einen moderneren Stand gebracht. Unterstützt werden eine Wiedergabe mit 60 Bildern pro Sekunde, Umgebungsverdeckung (SSAO), unterschiedliche Texturauflösungen, verschiedene Schattenqualitätsstufen und UHD-Auflösungen. Was es laut Produktbeschreibung höchstwahrscheinlich nicht gibt, ist eine gelungene Steuerung per Maus und Tastatur: Die Produktseite empfiehlt in Fettdruck, einen Controller zu nutzen.
Ungeachtet dessen ist Sega die technische Umsetzung des Spiels im Allgemeinen nach ersten Eindrücken gelungen. Digital Foundry konnte bereits bestätigen, dass die äußerst niedrigen Systemanforderungen der Wahrheit entsprechen – das Spiel läuft auch auf alter Hardware in Full-HD-Auflösung mit 60 FPS.
Verfügbar ist Bayonetta ab sofort auf Steam für knapp 20 Euro. Bis zum 25. April wird zum gleichen Preis außerdem die Digital Deluxe Edition mit Soundtrack, Art Book und Wallpapern angeboten.
Weitere Ports in Aussicht
Sega hat in den vergangenen Jahren immer wieder überraschend und ohne größere Vorankündigung ältere, zuvor konsolenexklusive Spiele mit enormer Verzögerung auf den PC gebracht. Bayonetta soll nicht das letzte Spiel in dieser Reihe bleiben, in Kürze sollen weitere Details zu diesem Thema folgen. Von Fans lange gewünscht wird etwa noch eine Portierung von Vanquish. Auch Bayonetta 2 (Test), das nur für Nintendos Wii U verfügbar ist, würde sich für eine Portierung eignen.
Minimal | Empfohlen | |
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Betriebssystem | Windows 7/8.1/10 | |
Prozessor | Intel Core i3-3220 | Intel Core i5-4460 |
Arbeitsspeicher | 4 GB RAM | 8 GB RAM |
Grafikkarte | AMD Radeon HD 6950 Nvidia GeForce GTX 570 |
AMD Radeon HD 7870 Nvidia GeForce GTX 760 |
HDD | 20 GB |
Mittlerweile sind zahlreiche Testberichte zum Spiel erschienen, die nahelegen, dass Sega tatsächlich eine gute Portierung veröffentlicht hat. Die Analyse von Digital Foundry bestätigt den positiven Ersteindruck. „Auch wenn es eine Überteibung wäre zu behaupten, dass Bayonetta auf einem Toaster läuft“, sei der Hardwarebedarf „lächerlich niedrig“, die Ladezeiten mit einer SSD minimal.
Entwarnung gibt es auch bei der Steuerung: „Viel besser als gedacht“ und besser als andere Spiele des Genres lasse sich Bayonetta mit Maus und Tastatur spielen, schreibt das Spielemagazin GameStar, das zudem die frei konfigurierbare Steuerung hervorhebt. Dennoch wird, wie auf der Produktseite, die Nutzung eines Gamepads als optimale Lösung empfohlen. Damit spiele es sich „einen Tick besser“, urteilt die Seite.