Browser: Firefox 53 nicht mehr für Windows Vista und XP
Firefox 53 bringt Änderungen sowohl für die Oberfläche als auch im Hintergrund mit. Zwei neue kompakte Themes sparen Pixel auf kleineren Displays. Im Hintergrund werden fast alle Anwender auf die Multiprozessarchitektur Electrolysis umgestellt. Windows Vista und XP werden nur noch von Firefox ESR unterstützt.
Firefox 53 liefert zwei neue Themes aus. Die beiden Themes Compact Dark und Compact Light können im Menü unter Add-ons – Erscheinungsbild aktiviert werden. Die Bezeichnung Compact weist darauf hin, dass diese Themes in der Höhe einige Pixel einsparen und sich somit besonders auch für kleinere Displays eignen. Die beiden neuen Themes sind kein Bestandteil der kommenden Anpassungen der Oberfläche im Rahmen des Projekts Photon. Das Theme Compact Dark entspricht dem bisherigen Theme der Developer Edition.
Oberflächliches
Weitere kleine Änderungen sollen die Oberfläche übersichtlicher machen. So erhielt die Download-Anzeige Funktionalität zurück, die mit Firefox 20 entfernt worden war. Während eines Downloads wird nun neben der Größe des Downloads und den bereits geladenen MBytes auch wieder die jeweilige Download-Geschwindigkeit angezeigt. Es werden jetzt fünf anstatt wie bisher drei gleichzeitige Downloads angezeigt. Die Leseansicht zeigt für eine Webseite, wo sie verfügbar ist, nach Aktivierung nun die geschätzte Lesedauer eines Artikels unter dessen Überschrift an.
Alte Zöpfe
Anwender, die noch an Windows Vista oder XP festhalten, bekommen noch eine Schonfrist. Zwar wird Firefox 53 auf diesen alten Windows-Versionen nicht mehr lauffähig sein, aber mit Firefox 53 ESR erhalten Nutzer noch mindestens bis September 2017 Sicherheits-Updates. Das genaue Datum des vollständigen Endes der Unterstützung hängt von der Zahl der verbleibenden Anwender ab. Neue Funktionen gibt es dort allerdings keine mehr.
Electrolysis (fast) überall
Im Hintergrund rollt Mozilla weiterhin die Multiprozess-Architektur Electrolysis (E10s) aus. Mit Firefox 53 sollen nun fast alle Anwender auf die Nutzung von getrennten Prozessen für Browser und Inhalte umgestellt sein. Das lässt sich über die URL-Leiste mit dem Befehl about:support überprüfen. Wird Electrolysis genutzt, steht dort unter der Rubrik Fenster mit mehreren Prozessen entweder 1/1 (aktiviert Standard) oder 1/1 (aktiviert durch Benutzer). Wenn inkompatible Erweiterungen installiert sind, fährt Firefox 53, wie gehabt, in den früheren Modus mit nur einem Prozess für Browser und Inhalte zurück. Erstmals werden Add-ons, die inkompatibel mit E10s sind, dies aber nicht als Flag setzen, sondern als inkompatibel markiert und gesperrt.
Auch die neue Add-on-Entwicklungsplattform WebExtensions greift im Einklang mit E10s weiter um sich. Mit Firefox 53 beginnt die Phase der Umstellung weg von Legacy Add-ons, hin zu mit WebExtensions kompatiblen Erweiterungen. Dafür hat Mozilla einen Ablaufplan bis zur endgültigen Einführung mit Firefox 57 erstellt. Ab Firefox 53 werden auf der kürzlich neu gestalteten Seite für Add-ons (AMO) keine neuen Legacy Add-ons mehr angenommen, Updates bereits gelisteter Add-ons sind weiterhin möglich.
Stub Installer mit Architekturauswahl
Unter Windows kommt ab Firefox 53 ein lange erwartetes Update für den Online-Installer hinzu. Der sogenannte Firefox Stub Installer war bisher nur für die 32-Bit-Version verfügbar. Jetzt kann nach dem Start des Installers ausgewählt werden, ob die 32- oder die 64-Bit-Version heruntergeladen und installiert werden soll.
Dazu klickt der Anwender im ersten Screen links unten auf Einstellungen, um die Auswahl anzuzeigen. In künftigen Versionen des Browsers soll der Installer diese Entscheidung treffen. Wird ein 64-Bit-Windows erkannt, soll automatisch die 64-Bit-Version installiert werden, sofern der Anwender dies nicht manuell anders festlegt.
GPU stärker eingebunden
Erstmals offiziell unterstützt Firefox 53 die Technik GPU Process, die bei Chrome bereits Anwendung findet und bei Mozilla eine der Grundlagen des Quantum-Projekts ist. Damit soll auf moderner Hardware mehr Rechenlast auf die GPU verschoben werden. Nach einer Testphase in den Nightlies und der Beta zu Firefox 53 wird der neue Prozess standardmäßig genutzt, wenn GPU-beschleunigte Inhalte wie das Rendern von Webseiten verarbeitet werden. Das bringt Vorteile bei Problemen mit dem Absturz von Grafiktreibern, die bei den Tests um 17 Prozent zurückgingen. Abstürze, die mit Direct3D zusammenhängen, gingen gar um 22 Prozent zurück.
Um die auch Quantum Compositor genannte Technik nutzen zu können, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Unterstützt wird sie ab Windows 7 SP1, die Grafikkarte darf nicht auf Mozillas Blacklist stehen und E10s muss aktiviert sein.
Abseits von Windows
Abseits der Windows-Version erscheint die Ausgabe von Firefox für macOS künftig nur noch mit 64-Bit. Unter Linux läuft Firefox nicht mehr auf Prozessoren älter als Intel Pentium 4 oder AMD Opteron. Zudem entzerrt Mozilla seinen Veröffentlichungsprozess für Firefox und stellt die Alphaversionen ein. Somit wird es künftig nur noch die Kanäle Nightly, Beta und Stable geben. Der als Aurora bekannte Alpha-Kanal, der zwischen den täglich erstellten Nightlies und dem Beta-Release lag, entfällt. Anwender der Aurora-Version werden automatisch auf den Beta-Kanal umgebucht. Neben Firefox 53 wird heute Firefox 54 Beta veröffentlicht. Nightly verbleibt bei Version 55, um die Lücke zu Aurora zu füllen. Zudem werden Firefox ESR 52.1 und 45.9 freigegeben.
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4,7 SterneFirefox ist ein freier Browser der gemeinnützigen Mozilla Foundation mit vielen Erweiterungen.
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