Aorus GeForce GTX 1080 Ti im Test: Gigabytes 3-Slot-Grafikkarte gegen Asus 2,5-Slot-Strix
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Sämtliche Testreihen wurden mit einem auf 4,3 GHz übertakteten Intel Core i7-6850K auf dem Asus X99 Strix sowie mit 16 Gigabyte DDR4-3.000 im Quad-Channel-Modus durchgeführt. Es waren der Treiber GeForce 378.92 sowie ein aktuelles Windows 10 installiert.
Taktraten unter Last
Das Verhalten der Gigabyte Aorus GeForce GTX 1080 Ti ähnelt unter Last dem der Asus GeForce GTX 1080 Strix OC Edition, denn auch diese Partnerkarte wird in Spielen spätestens bei warmer GPU nach 20 Minuten durch das Power Target im Takt gebremst. Das trifft in diesem Fall sogar auf Battlefield 1 zu. Ob Gaming- oder OC-Modus ändert daran nichts, denn das Power Target bleibt davon unberührt.
In Anbetracht der auf dem Papier identischen Taktraten eine Überraschung ist, dass die erzielten Taktraten bis zu 70 MHz unter denen der Grafikkarte von Asus, die offensichtlich mehr Energie verbrauchen darf, liegen. Auslesen lässt sich das Power Target von Grafikkarten mit Pascal-GPU aktuell zwar nicht, die gemessen Leistungsaufnahme der Grafikkarte wird diese Vermutung aber bestätigen.
Spiel (3.840 × 2.160) | Gigabyte Aorus Modus Gaming |
Asus Strix OC-Edition Modus: Gaming |
---|---|---|
Battlefield 1 | 1.860-1.898 MHz [PT] | 1.924 MHz |
Dishonored 2 | 1.860-1.898 MHz [PT] | 1.911-1.924 MHz [PT] |
Doom | 1.772-1.848 MHz [PT] | 1.848-1.886 MHz [PT] |
Mass Effect: Andromeda | 1.810-1.848 MHz [PT] | 1.848-1.911 MHz [PT] |
Watch Dogs 2 | 1.886-1.924 MHz [PT] | 1.911-1.924 MHz [PT] |
[P] = Power-Target limitiert, [T] = Temperature-Target limitiert |
Kurz nach dem Laden der Spiele liegt das Modell von Gigabyte hingegen noch mit dem von Asus gleich auf, 1.924 bis 1.949 MHz sind hier mit dem MSI Afterburner (Download) messbar.
Benchmarks in Ultra HD
Zwei bis drei Prozent geringere GPU-Taktraten bei identischem Speichertakt schlagen sich im Testparcours in Ultra HD in einer um ein Prozent geringeren Leistung nieder. Die beiden Partnerkarten von Gigabyte und Asus liegen damit faktisch gleich auf. Der durchschnittliche Vorsprung der Aorus GeForce GTX 1080 Ti auf die GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition liegt bei neun Prozent.
Ob Gaming- oder OC-Modus hat wie bei Asus auch bei Gigabyte keine Auswirkung auf die Geschwindigkeit, weil das unveränderte Power Target die eingestellten höheren Taktraten dämpft.
Lautstärke und Temperatur
Mit neuem 2,5-Slot-Kühler ohne Direct-Touch-Heatpipes hat die Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix in der Disziplin Lautstärke nachfolgenden Konkurrenten eine hohe Hürde gesetzt. Wie hoch, zeigt der Messwert der 3-Slot-Kühlung auf der Grafikkarte von Gigabyte: Mit 38 zu 37 Dezibel kann sie das Ergebnis der Version von Asus nicht überflügeln. Bei den Partnerkarten der GeForce GTX 1080 im Test war das noch problemlos der Fall. In dieser Generation bleibt Gigabyte gut, aber Asus ist sogar besser.
Mit den stillstehenden Lüftern unter Windows sind beide Kontrahenten damit insgesamt als leise zu bezeichnen, bleiben unter Last aber aus einem Gehäuse klar heraus zu hören. So leise wie die besten Partnerkarten der GeForce GTX 1080 mit gemessenen 33 Dezibel sind sie nicht.
Auch die Gigabyte Aorus GeForce GTX 1080 Ti kann durch manuelle Eingriffe in die Lüftersteuerung noch leiser eingestellt werden, mit 74 °C Zieltemperatur bleibt sie ab Werk unter Last nämlich noch zehn Grad Celsius unter der kritischen Temperaturschwelle.
Leistungsaufnahme
Etwas geringere Taktraten unter Last bei vergleichbarer Temperatur haben es erahnen lassen: Die GeForce GTX 1080 Ti von Gigabyte hat ein konservativeres Power Target als die von Asus. Rund 15 Watt weniger zieht das Testmuster über den PCIe-Slot und die beiden 8-Pin-PCIe-Anschlüsse. Bei einem Prozent weniger Leistung gegenüber der Strix ist die Grafikkarte von Gigabyte damit effizienter unterwegs.
Übertaktbarkeit
Asus knapp vor Gigabyte: Dieses Urteil bei der Leistung bleibt auch beim Übertakten bestehen. Mit eingestellten 22 MHz mehr GPU und 522 MHz mehr GDDR5X-Takt bei gleichzeitig maximiertem Power und Temperature Target können der Grafikkarte nochmal bis zu fünf Prozent mehr Leistung entlockt werden. Bei der Version von Asus waren es sechs Prozent mehr. Dass Gigabyte mit 150 Prozent Power Target mehr Reserven bietet als Asus mit 120 Prozent, erweist sich in der Praxis als nicht zutreffend.