Linux: Ubuntu bereitet sich auf GNOME und Wayland vor

Ferdinand Thommes
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Linux: Ubuntu bereitet sich auf GNOME und Wayland vor
Bild: Canonical

Ubuntu bereitet den Wechsel von Unity auf GNOME als Desktop vor. Bereits die nächste Version des Betriebssystems soll mit GNOME und Wayland ausgeliefert werden. Ziel ist es, die zweite Alpha-Version von Ubuntu 17.10 mit GNOME als Desktop und Wayland als Ersatz für den herkömmlichen X-Server für Testzwecke auszuliefern.

Vor zwei Wochen gab Canonical eine Richtungskorrektur für die Desktop-Variante seiner Distribution bekannt. Die Desktop-Umgebung Unity und das Display-Protokoll Mir werden für den Desktop fallen gelassen. Canonical wird künftig die beiden Eigenkreationen gegen GNOME als Desktop und Wayland als Display-Server eintauschen. Der Fixpunkt für den Umstieg sollte Ubuntu 18.04 LTS sein.

Vorgezogen

Jetzt sieht es so aus, als müssten sich die Anhänger von Unity bereits früher von ihrem Desktop trennen. Die Pläne, die Canonicals Ubuntu Desktop-Manager Will Cook in einer IRC-Sitzung diskutierte zielen auf Ubuntu 17.10 für den Wechsel zu GNOME als Standard-Desktop. Diese konstituierende Sitzung befasste sich mit der Infrastruktur für den Wechsel.

Aufwändige Migration

Neben dem Ubuntu-Desktop-Team sollen in dem Migrationsprozess das bisherige Ubuntu-GNOME-Team sowie als Upstream die GNOME-Entwickler eingebunden werden. Zunächst ist zu klären, welche Patches der bisherigen Unity-Version von Ubuntu revidiert werden müssen und welche Erweiterungen der GNOME-Shell implementiert werden. Hier ist auf alle Fälle Dash2Dock im Gespräch, das die Gnome-Shell etwas flexibler gestaltet.

Grundsatzentscheidungen

Bei den Patches wurde diskutiert ob man alle fallen lässt und dann benötigte wieder einfügt oder den umgekehrten Weg geht. Hiervon sind auch viele Pakete betroffen, deren Oberfläche oder Funktionalität für Unity gepatcht wurde. Zudem gilt es, zu entscheiden ob als Login-Manager LightDM bleibt oder von GDM (GNOME Display Manager) ersetzt werden soll. Bereits entschieden ist, dass Unity 7 im Universe-Repository weiterhin zugänglich ist.

Evolution oder TB oder gar keiner?

Unklar ist noch, ob die nächste Ubuntu-Veröffentlichung mit einem E-Mail-Client bestückt sein wird und wenn ja, mit welchem. Die letzten Jahre wurde immer Thunderbird (TB) ausgeliefert. Allerdings erschien bereits Ubuntu 17.04 ohne eine E-Mail-Anwendung. Damit verfolgt Canonical die Einstellung von Gnome-Entwickler Michael Catanzaro, der die Meinung vertritt, kein gut gepflegter E-Mail-Client füge sich wirklich gut in GTK 3 ein, weswegen es besser sei, gar keinen auszuliefern. Wenn Canonical sich entscheidet, einen auszuliefern, wird es eher Evolution als Thunderbird werden.

Da Canonical für die Migration zu GNOME eine zweite Alpha-Version einplant, könnte diese, schaut man auf vergangene Zyklen zurück, Ende Juli erscheinen. Ob diese dann neben GNOME auch bereits auf den Display-Server Wayland setzt, bleibt abzuwarten. Canonical hat viel Arbeit vor sich.

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