Toshiba Memory: 3 Billionen Yen von Foxconn, Rückzug von TSMC
Es vergeht kaum ein Tag ohne neue Berichte um den bevorstehenden Verkauf von Toshibas Speichergeschäft. Jüngste Informationen kommen aus Taiwan: Demnach soll Foxconn mit 3 Billionen Yen derzeit am meisten geboten haben. TSMC habe hingegen ein Angebot zurückgezogen. Der Kreis der Bieter sei ohnehin kleiner geworden.
Laut einem Bericht der Taiwan News habe die als Foxconn bekannte Hon Hai Precision Industry Co. inzwischen fast drei Billionen Japanische Yen geboten. Nach aktuellem Wechselkurs entsprechen 3 Billionen Yen rund 25,5 Milliarden Euro oder 27,1 Milliarden US-Dollar. Dies wäre das bislang höchste der in Medien vermeldeten Gebote für Toshibas Speichersparte, die seit Kurzem als Toshiba Memory firmiert. Toshiba hatte selbst einen Kaufpreis von 2 Billionen Yen für die gesamte Sparte respektive 1 Billion Yen für die Hälfte anvisiert.
Der Bieterkreis wird enger
Laut Bloomberg sei der Kreis der Bieter inzwischen kleiner geworden. Neben Foxconn und SK Hynix seien auch Broadcom und Silver Lake noch darunter. Von drei Billionen Yen berichtet Bloomberg nicht, vielmehr würden sich die Gebote im Bereich von etwa 2 Billionen Yen befinden, seien aber nach wie vor nicht bindend.
Zu den Unternehmen, die mittlerweile den Kreis der potentiellen Käufer verlassen haben, zähle TSMC, wie unter anderem DigiTimes berichtet. Der Auftragsfertiger aus Taiwan sei sich darüber bewusst geworden, dass US-Bieter für Toshiba attraktiver seien. Zudem habe TSMC ohnehin Zweifel über den Schritt auf das Speicherparkett gehegt, so die anonymen Quellen.
Als weitere Bieter stehen immer noch die US-Firmen Amazon, Apple und Google sowie Micron und Western Digital im Raum. Nach Äußerungen der japanischen Regierung sollen die US-Firmen aus strategischen Gründen für eine Übernahme attraktiver erscheinen als Bieter aus Taiwan. Ob solche Gründe oder vielmehr das Höchstgebot am Ende den Ausschlag geben, gilt es abzuwarten. Der kolportierte Höchstbieter Foxconn hatte erst vor einem Jahr zwei Drittel der Anteile am japanischen Display-Produzenten Sharp erworben.
Die nächste Runde der Gebote soll bis spätestens Ende Mai erfolgen. Wer am Ende den Zuschlag erhält, wird voraussichtlich im Juni offiziell bekanntgegeben.