YouTube-Partnerprogramm: Geld gibt es nun erst ab 10.000 Views
Die Videoplattform YouTube hat die Regeln des Partnerprogramms geändert. Ab sofort kann nicht mehr jeder Kanal sofort Geld mit Werbung verdienen. Um gegen Missbrauch vorzugehen und Inhalte anderer zu schützen, hat YouTube eine Mindesthürde eingeführt: Erst ab 10.000 Videoaufrufen kommt ein Kanal für das Programm in Frage.
Seit 2007 das YouTube-Partnerprogramm ins Leben gerufen wurde, konnte praktisch jedermann sofort über seinen YouTube-Channel Geld verdienen. Das Programm sieht unter anderem vor, dass Partner an den Einnahmen durch die in Videos geschaltete Werbung beteiligt werden.
Da jedoch zahlreiche Kanäle gegen Auflagen verstoßen und beispielsweise Inhalte anderer YouTuber in ihren Kanälen erneut hochladen, um auf diesem Weg schnelles Geld zu verdienen, reagiert die Plattform mit einem vergleichsweise radikalen Schritt.
Erst ab 10.000 Views gibt es Werbung und Geld
Wie YouTube am Donnerstag mitgeteilt hat, werden Werbeanzeigen ab sofort erst ausgeliefert, wenn ein Kanal die Schwelle von 10.000 Views erreicht hat. Die Hürde soll den Betreibern Zeit verschaffen, um den Kanal auf unlautere Methoden zu prüfen. Allerdings bedeutet dies auch, dass kleine YouTuber mit ehrlichen Absichten bis dahin ebenso leer ausgehen. Der finanzielle Verlust ist aber gering, denn in der Regel verdienen YouTuber pro 1.000 Views nur niedrige einstellige Euro-Beträge.
Zusätzliches Prüfverfahren gegen schwarze Schafe
In den kommenden Wochen will YouTube außerdem ein neues Prüfverfahren für die Aufnahme in das Partnerprogramm einführen. Darüber werde nach Erreichen der 10.000 Views der Kanal auf Rechtmäßigkeit und Einhaltung der Richtlinien untersucht. Erst im Anschluss einer positiven Prüfung erfolge die Aufnahme in das Partnerprogramm sowie die Auslieferung von Werbung.
Hilfestellung für kleine YouTuber
Damit kleine, aber seriöse YouTube-Kanäle weiterhin eine Chance haben, über YouTube Geld zu verdienen, will YouTube Hilfestellung für das Erreichen der Hürde geben. Über die YouTube Creator Academy werden Tipps zur Erstellung eigener Inhalte sowie zur Vergrößerung des Publikums gegeben.
Werbekunden forderten mehr Kontrolle
Die Regelanpassung für das YouTube-Partnerprogramm gilt ebenso als Reaktion auf Beschwerden großer Werbepartner. In den vergangenen Wochen hatten Firmen aus den USA Unmut geäußert, da ihre Werbung vor Clips mit hetzerischen Absichten geschaltet wurde. Sie forderten von YouTube bessere Kontrollen und hatten teils Werbeanzeigen zurückgezogen.