AMD-Quartalszahlen: Trotz Umsatzplus rauscht der Aktienkurs in die Tiefe
Das erste Quartal von AMD mit Verkaufszahlen von Ryzen in den Büchern zeigt ein Umsatzwachstum von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aus den roten Zahlen kommt das Unternehmen damit zwar noch nicht heraus, aber mit Ryzen 7 (Test) ist auch erst ein Teil der neuen CPUs berücksichtigt – Ryzen 5 (Test) erschien erst später.
Mehr Umsatz vor allem dank Ryzen
Im Vorjahr hatte AMD mit einem Umsatz von nur noch 832 Millionen US-Dollar einen neuen Tiefstand erreicht, die Aussichten für das erste Quartal waren deutlich rosiger. 983 Millionen US-Dollar wurden an der Börse erwartet, mit 984 Millionen US-Dollar traf AMD diese Erwartungen fast auf den Punkt genau.
Der Umsatz in der PC-Sparte, zu der bei AMD aber nicht nur Prozessoren, sondern auch alle Grafiklösungen zählen, legte am meisten zu. AMD-CEO Lisa Su betonte, dass dies den starken ersten Verkäufen von Ryzen-CPUs zu verdanken ist – in dem Bereich wuchs der Umsatz deshalb um beachtliche 29 Prozent.
Dass es für AMDs Prozessoren im Markt langsam aufwärts geht, zeigt sich unter anderem in der Datenbank von Passmark – andere Zahlen zum Marktanteil gibt es bisher noch nicht. Dort konnte AMD im ersten Quartal den Marktanteil, der auf Einträge von genutzten CPUs in Benchmarks und nicht wie sonst üblich auf reine Verkäufe zurückgeht, von 17,8 auf 18,1 Prozent steigern. Für das zweite Quartal geht der Trend noch weiter nach oben, aktuell zeigt der Marktanteil bereits 20,3 Prozent. Dies war zu erwarten, Ryzen 5 adressiert mit 170 bis 265 Euro einen viel größeren Markt als Ryzen 7 ab 330 Euro bis 500 Euro.
Der Gewinn bleibt noch auf der Strecke
Trotz höherem Umsatz hat AMD abermals einen Verlust von 73 Millionen US-Dollar gemacht, mit 8 Cent pro Aktie lag dieser sogar höher als von der Börse gedacht. Im Vorjahr waren es zwar noch 109 Millionen US-Dollar in den roten Zahlen. Doch die CPU- und Grafiksparte machte selbst im operativen Geschäft noch immer Verlust, die Semi-Custom-Abteilung rund um die Konsolenchips macht ebenfalls nur noch 9 Millionen US-Dollar operativen Gewinn. Unterm Strich bleibt so am Ende der Verlust.
Für das zweite Quartal erwartet AMD zwölf Prozent mehr Umsatz als im vergleichbaren Vorjahresquartal, das trifft die Erwartungen der Börsianer erneut. Die Aktie lag nachbörslich erst stark im Minus, erholte sich aber wieder leicht und schloss nur noch mit einem leicht negativen Ergebnis.
Trotz Umsatzsteigerung und positivem Ausblick ging die AMD-Aktie heute auf Talfahrt – und zwar rasant: Mit aktuell 10,63 US-Dollar steht das Papier rund 22 Prozent im Minus.