Wegen Apple: ImgTec will Sparten für MIPS und Ensigma verkaufen
Imagination Technologies (ImgTec) hat bekannt gegeben, die MIPS- und Ensigma-Sparte verkaufen und sich fortan ausschließlich auf das Geschäft mit PowerVR-Grafiklösungen fokussieren zu wollen. Der geplante Verkauf ist eine Folge des Verzichts von Apple auf PowerVR-Grafiklösungen in zukünftigen System-on-a-Chips der A-Serie.
ImgTec setzt sich aus drei Geschäftsbereichen zusammen: PowerVR (GPUs), MIPS (Prozessorkerne und Architekturen) und Ensigma (Radio und Network Processing Units). Nach der durch ImgTec publik gemachten Ankündigung von Apple, in zukünftigen SoCs der A-Serie eine eigene Grafiklösung zu integrieren, muss sich das Unternehmen verschlanken, um überlebensfähig zu bleiben. Apple ist für die Hälfte des Umsatzes sowie 69 Prozent des Umsatzes mit GPUs von ImgTec verantwortlich.
Zurück zu den Wurzeln
Um die Bilanzaufstellung zu stärken, will sich ImgTec nun voll und ganz auf das GPU-Geschäft konzentrieren. Die Bereiche Ensigma und MIPS wurden zur Jahrtausendwende und 2012 zugekauft, um das Unternehmen zu diversifizieren. Jetzt stehen alle Weichen wieder auf GPU und somit den Ursprung des Unternehmens. MIPS-Prozessoren von ImgTec kommen beispielsweise in Routern oder Set-Top-Boxen zum Einsatz, aber auch im Automotive-Segment durch eine Kooperation mit Mobileye, das mittlerweile zu Intel gehört. Ensigma-IP wird im IoT-Sektor sowie WLAN-, Bluetooth, oder DVB-Lösungen verwendet. Obwohl ImgTec für beide Sparten Wachstum vermeldet, bleibt das PowerVR-Geschäft das wichtigere für den Konzern.
Einigung gescheitert
ImgTec wollte ursprünglich eine Einigung mit Apple bezüglich der Verwendung von geistigem Eigentum von ImgTec in neuen Grafiklösungen von Apple erreichen. Denn „Imagination glaubt, dass die vollständige Neuentwicklung einer brandneuen GPU-Architektur ohne die Verletzung von Urheberrechten eine extreme Herausforderung darstellt.“ Zu einem neuen Übereinkommen ist es in den bisherigen Verhandlungen zwischen Apple und ImgTec aber nicht gekommen, sodass ImgTec jetzt den Weg über das im Lizenzvertrag beider Firmen vorgesehene Schlichtungsverfahren zu einer Lösung kommen möchte. Details zum Vertragsinhalt sind nicht öffentlich bekannt.
Neue PowerVR-Grafikarchitektur Furian
Um für die ungewisse Zukunft besser aufgestellt zu sein, muss ImgTec zwei seiner drei Sparten abstoßen und alles auf ein Pferd setzen. Mit Furian hat ImgTec erst Mitte März eine vollständig neue PowerVR-Grafikarchitektur vorgestellt, die sich neben dem Einsatz in Smartphones auch an leistungsfähige und effiziente VR- und AR-Lösungen sowie an die Automobilindustrie für ADAS-Lösungen (Advanced Driver Assistance Systems) richtet. Seine Premiere wird Furian in neuen GPUs der Series 8XT feiern.