Apple: Bosch soll größerer Zulieferer für iPhone-Sensorik werden
Nach Imagination Technologies muss nun ein weiterer Apple-Zulieferer mit deutlichem Umsatzrückgang rechnen. Wie das Branchenblatt Bloomberg berichtet, wird InvenSense bei neuen iPhones nicht länger der exklusive Zulieferer von Gyroskopen und Beschleunigungsmessern. Bosch soll stattdessen einen Auftrag erhalten haben.
An Apple sind schon ganze Firmen zugrunde gegangen
Was mit einem Unternehmen in kürzester Zeit passieren kann, wenn der Umsatz zum Großteil aus dem Zuliefergeschäft mit Apple generiert wird, musste zuletzt Imagination Technologies erfahren, deren PowerVR-Grafiklösungen zukünftig nicht mehr in den A-Chips von Apple integriert sein werden, nachdem die Entwicklung eigener Lösungen durch Apple publik gemacht wurde. Zwei von drei ImgTec-Sparten müssen deshalb verkauft werden, um den Konzern zu verschlanken. An Apple sind schon ganze Firmen zugrunde gegangen, wie das Beispiel GT Advanced Technologies zeigt, das an der komplizierten Saphirglas-Herstellung für Apples iPhone 6 gescheitert ist.
InvenSense mit Standort im kalifornischen San José beliefert Apple derzeit mit Sensorik für das iPhone, darunter exklusiv Gyroskope und Beschleunigungsmesser, um Ausrichtung und Bewegungen des Smartphones präzise für das Betriebssystem erfassen zu können. Laut Wirtschaftsexperten ist das Geschäft mit Apple für 60 Prozent des Umsatzes von InvenSense verantwortlich. Veränderungen an der Lieferkette könnten deshalb gehörige Auswirkungen auf die Finanzzahlen von InvenSense haben.
Bosch soll zweiter Zulieferer werden
Genau das soll nun aber passieren, wie Bloomberg aus Wirtschaftskreisen erfahren haben soll. Demnach soll das deutsche Unternehmen Bosch respektive die Tochtergesellschaft Bosch Sensortec zukünftige iPhones mit Gyroskopen und Beschleunigungsmessern ausrüsten. Es wäre nicht der erste Auftrag von Apple an Bosch: Derzeit beliefern die Gerlinger Apple mit Barometern für das iPhone.
Im Mittelpunkt des Deals zwischen Apple und Bosch sollen das zum Herbst erwartete iPhone 7s sowie das spekulierte iPhone Edition stehen. Bosch soll eine Hälfte der Komponenten liefern, InvenSense die andere Hälfte – bei gleichbleibender iPhone-Stückzahl deutlich weniger als bisher. Für Apple wäre es ein normales Vorgehen, sich nicht von einem Zulieferer abhängig zu machen und über zwei Zulieferer zudem bessere Preise auszuhandeln. Für einen stark von Apple abhängigen Zulieferer wäre es mit der Normalität hingegen vorbei.