Intel Compute Card: Kreditkarten-PC mit Celeron, Pentium, Core m3 oder Core i5
Fast ein halbes Jahr nach der Vorstellung der Compute Card von Intel auf der CES 2017 gibt es nun Details zur Ausstattung der diversen Varianten. Dabei gibt es zwei grundlegende Plattformen: Apollo Lake für den Einstieg und Kaby Lake für höherklassige Systeme.
Einstieg mit Apollo Lake
Das kleinste und damit auch günstigste Modell der Compute Card wird mit einem Intel Celeron N3450 bestückt. Dieser bietet vier Goldmont-Kerne die mit 1,1 bis 2,2 GHz takten, hinzu gesellt sich eine 12 EU starke Grafikeinheit. Im etwas stärkeren System steckt ein Intel Pentium N4200 mit vier Kernen bei bis zu 2,5 GHz, die Grafikeinheit dort hat 18 EUs. Identisch sind die weiteren Ausstattungsmerkmale: 4 GByte RAM gibt es in Form von LPDDR3-1.866 an einem Dual-Channel-Speicherinterface, der Massenspeicher liegt in Form einer 64-GByte-eMMC-Lösung vor.
Schneller wird es mit Kaby Lake
Die stärkeren Compute Cards basieren auf Intel Kaby Lake, genauer gesagt den Core M – diese wurden jedoch mit der letzten Generation zum Teil umbenannt und firmieren teilweise als Core i5 und Core i7. Im Einstieg dieser Modelle gibt es den Intel Core m3-7Y30 mit zwei Kernen, vier Threads und 1,0 bis 2,6 GHz Takt, das schnellste Modell des Kreditkarten-PCs setzt auf den Intel Core i5-7Y57 mit bis zu 3,3 GHz Takt. Beiden Modellen ist die Intel HD 615 als Grafikeinheit gemein, hinzu kommen weiterhin 4 GByte LPDDR3-1.866, nun aber gepaart mit 128 GByte Massenspeicher in Form einer PCIe-SSD.
Alles über einen (erweiterten) Anschluss
Alle vier Modelle bieten über den Compute-Card-Connector die nahezu gleichen Anschlüsse. In der Basisversion bietet dieser einen Anschluss nach USB Typ C, der durch die Implementierung der Alternate Modes auch DisplayPort bereitstellt. Mit dem erweiterten Extended-Modus gibt es zusätzlich USB 2.0, DisplayPort 1.2, USB 3.x, Gigabit-Ethernet / PCIe x1 und einen zusätzlichen freien PCIe-x1-Slot. Die Apollo-Lake-Varianten bieten in den beiden letzten Ausstattungspunkten wahlweise zwei SATA- oder PCIe-x1-Verbindungen.
Ein Dock oder Gehäuse ist ein Muss
Der USB-C-Anschluss samt Erweiterung sorgt erst im Zusammenspielt mit einem Dock oder anderweitigem Gehäuse für den echten PC. NexDock hatte bereits kurz nach der Vorstellung im Januar eine entsprechende Lösung angekündigt, platzsparende Optionen von weiteren Herstellern sollen im Sommer folgen – dann soll die Compute Card offiziell im Handel stehen, zu einem noch unbekannten Preis.
Mit 94,5 × 55,0 × 5,0 mm ist die Compute Card übrigens etwas größer als eine Kreditkarte im Format ID-1, das Dimensionen von 85,60 × 53,98 × 0,76 mm vorsieht. Die finalen Spezifikationen und Preise sollten ursprünglich noch im zweiten Quartal 2017 feststehen, die Auslieferung war für den Sommer geplant.
Intel hat die Compute Card auf der Computex 2017 offiziell angekündigt, ohne bei der Präsentation weitere Details zu nennen. Dafür wurden bereits unterschiedlichste Docking-Lösungen präsentiert. Neben einem All-in-One von Lenovo, in den die Compute Card gesteckt wird, auch kleine Netbooks, wie sie in Schulen eingesetzt werden könnten, und Set-Top-Boxen für den Fernseher. Ab August 2017 soll die Compute Card ausgeliefert werden.