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Max-Q: Nvidia will die GeForce GTX 1080 im 18-mm‑Notebook

Update Jan-Frederik Timm
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Max-Q: Nvidia will die GeForce GTX 1080 im 18-mm‑Notebook

Gaming-Notebooks mit GPU von Nvidia sollen deutlich dünner werden. Doch OEMs allein eine effiziente GPU bereitzustellen, reicht dafür offensichtlich nicht aus. Mit Max-Q hat Nvidia zur Computex jetzt einen umfassenderen Ansatz vorgestellt: Neben nochmals optimierten GPUs enthält er auch weitere Vorgaben.

Ein Notebook nach Art einer Rakete

Die Bezeichnung „Max-Q“ hat Nvidia der Raumfahrt entnommen. Dort bezeichnet Max Q die maximale aerodynamische Belastung einer Rakete beim Flug durch die Atmosphäre. Sie ist abhängig von der Dichte der Luft und der Geschwindigkeit der Rakete zum Quadrat. Raketen werden präzise auf diese maximale Belastung ausgerichtet. Was steckt bei Nvidia dahinter?

Drei Neuerungen sollen dafür sorgen, dass Notebooks für Spieler nach den Vorgaben von Nvidia Max Q noch deutlich dünner ausfallen können. Neben nochmals optimierten GPUs, deren Taktverhalten auf eine abermals gesenkte Spannung ausgerichtet worden ist, spielen auf Energieeffizienz ausgelegte Profile im Nvidia-GeForce-Treiber (Download) sowie Anpassungen an Kühlsystem und Stromversorgung eine Rolle. Max-Q-Notebooks sollen auf dieser Basis nicht nur dünner sein, sondern auch vergleichsweise leise bleiben. Beim 22,5 mm dünnen Razer Blade Pro (Test) war das mit mobiler GeForce GTX 1080 noch nicht der Fall.

GeForce GTX 1080 auf 18 mm Bauhöhe

Dabei stellt Nvidia mit nur 18 mm Bauhöhe nochmal spürbar dünnere Notebooks in Aussicht, das aktuelle MacBook Pro 15 Zoll mit Touch Bar (Test) ist mit 15,5 mm nur 2,5 mm flacher. Acer hatte mit dem Triton 700 bereits Ende April 2017 ein 18,9 mm dickes Gaming-Notebook mit Max-Q gezeigt. Zum 27. Juni 2017 sollen weitere Modelle von Herstellern wie Acer, Alienware, Asus, Clevo, Gigabyte, Lenovo oder MSI folgen.

Update

Im Nachgang zur Keynote hat Nvidia einige weitere Details zur Max-Q-Plattform bekannt gegeben. Dass die Notebooks unter Last maximal 40 Dezibel laut sein dürfen, hatte CEO Jensen Huang beispielsweise nicht erwähnt. Für einen ersten Vergleich: Das Razer Blade Pro mit GeForce GTX 1080 im 22,5 mm dicken Gehäuse erreichte im Test von ComputerBase 40 Zentimeter vor und 50 Zentimeter über dem Notebook 55 Dezibel.

Dass dieses Ziel nicht mit den von den herkömmlichen mobilen Pascal-Grafikkarten bekannten Taktraten zu erreichen ist, bestätigt Nvidia ebenfalls – der Leistungsverlust soll aber erneut nicht mehr als maximal zehn Prozent betragen. Im schlimmsten Fall wäre eine GeForce GTX 1080 in einem Max-Q-Notebook damit knapp 20 Prozent langsamer als eine GeForce GTX 1080 Founders Edition für Desktop PCs, denn den Leistungsverlust der klassischen mobilen Variante hatte Nvidia ebenfalls mit maximal 10 Prozent beziffert; die erlaubte Abweichung, um den Namen beizubehalten, ist damit allerdings ebenfalls doppelt so groß.

Whispermode für flüsterleisen Betrieb

Anwender sollen Max-Q-Notebooks auf Wunsch sogar noch leiser einstellen können. Dafür will Nvidia über GeForce Experience einen so genannten „Whispermode“ bereitstellen, der zum Start für 400 Spiele Profile bietet. Die Grafikeinstellungen im Spiel werden daraufhin so gewählt, dass die GPU bei einem festen Limit von 40 oder 60 FPS nicht voll ausgelastet wird und damit noch weniger Energie benötigt. Der Ansatz ähnelt AMDs Radeon Chill im aktuellen Crimson-Treiber.

Asus und Acer haben mit dem ROG Zephyrus GX501 und dem Predator Triton 700 erste Notebooks auf Basis von Nvidia Max-Q zur Computex angekündigt. Das Modell von Acer kommt im August zu Preisen ab 3.499 Euro auf den Markt.

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