ROG Zenith Extreme X399: Asus-Mainboard für Ryzen Threadripper im Detail
Mit dem ROG Zenith Extreme X399 hat Asus das erste Flaggschiff unter den Mainboards mit Sockel TR4 für AMDs Ryzen Threadripper gezeigt. Dieses bietet neben dem neuen Sockel und Chipsatz vier PCIe-x16-Slots, acht Speicherbänke für bis zu 128 GByte DDR4 und drei Mal M.2 neben U.2.
Zwei M.2-SSDs auf einer Steckkarte
Interessant ist, wie Asus zwei dieser M.2-Ports umgesetzt hat: Sie werden über eine kleine Steckkarte neben den normalen DIMM-Steckplätzen realisiert und unterstützen so M.2-SSDs mit bis zu 110 mm Länge. Um der Überhitzung entgegen zu wirken, kann optional ein Lüfter angebracht werden. Der M.2-Slot im bekannten Format auf dem PCB fasst hingegen SSDs bis 80 mm Länge.
Sechs klassische SATA-Steckplätze gibt es für HDDs und SSDs im 3,5- oder 2,5-Zoll-Format sowie optische Laufwerke aber auch noch. Gigabit-LAN von Intel ist auf der Platine verbaut, doch zum Lieferumfang gehört eine PCIe-Karte, die nach 10-Gigabit-Standard Daten übertragen kann.
RAM-Vollbestückung: 900 Euro
Die Plattform bietet um ihrem High-End-Charakter gerecht zu werden aber noch mehr. Acht Speicherbänke für DDR4-Speicher können maximal 128 GByte adressieren, angesichts angezogener Preise für DDR4-SDRAM ein teurer Spaß, wenn mit dem Gedanken der Vollbestückung gespielt wird. 16-GByte-Module mit 2.666 MHz oder schneller kosten derzeit mindestens 110 Euro oder gut 7 Euro pro Gigabyte – bei 128 GByte ergibt das knapp 900 Euro, die ein Käufer in RAM investieren kann.
Auch AMDs LGA-Sockel zeigt sich anfällig
Als problematisch erweist sich der sehr große LGA-Sockel offensichtlich auch bei AMD, bei Intel ist dieses Problem schon länger bekannt. Denn während die High-End-CPU nur noch Kontaktflächen besitzt und auf dieser Seite kein Pin mehr verbogen werden kann, sind es bei LGA die Pins im Sockel, auf denen der Prozessor aufliegt, die sich anfällig zeigen: Kleinste Berührungen können die Kontakte in dem Sockel leicht verbiegen oder sogar abbrechen lassen – das ausgestellte Modell von Asus weist zur Computex 2017 bereits deutliche Spuren von dieser Problematik auf.
Einen Preis und einen Veröffentlichungstermin bleibt Asus zur Stunde noch schuldig, in der kommenden Nacht deutscher Zeit dürfte allerdings AMD die offenen Fragen rund um die neue Plattform auf der Pressekonferenz in Taipeh lüften.
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