Skylake-X: Core i9 Extreme mit bis zu 18 Kernen für 2.000 US-Dollar
Vor einem Jahr als kleiner Refresh von Broadwell-E auf Skylake-E mit maximal zehn Kernen geplant, hat AMD mit Ryzen alles geändert: Intel zieht deutlich mehr Xeon-CPU-Dies in den High-End-Desktop, geplant sollen jetzt sogar bis zu 18 Kerne sein – mit allen Abstufungen mit jeweils zwei Kernen weniger darunter.
Mehr Xeon-CPUs für den Desktop abgezweigt
Konkurrenz belebt das Geschäft: Intel hat die Bedrohung durch AMD erkannt, vor allem auch im hochpreisigen High-End-Bereich. Dort will AMD mit Ryzen Threadripper erstmals 16 Kerne und 32 Threads bieten, das schien gestern noch konkurrenzlos zu sein. Doch offensichtlich legt Intel nach.
Wie VideoCardz anhand von mehreren Präsentationsfolien zeigt, sind Prozessoren aus der Familie Skylake-X ab sofort nicht mehr nur mit maximal zwölf Kernen vorgesehen, sondern auch mit 14, 16 und sogar 18 Kernen. Das Flaggschiff wird demnach der Core i9-7980XE (18 Kerne), gefolgt vom 7960X mit 16, 7940X mit 14, 7920X mit 12 und 7900X mit zehn Kernen. Dann gibt es den Sprung in die 7800er-Klasse mit einer CPU mit acht Kernen beim 7820X und sechs Kernen beim 7800X. Dabei war schon die Variante mit 12 Kernen im letzten Jahr noch nicht geplant gewesen.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / mit Turbo (max.) |
L3-Cache | RAM-Support | PCIe-Lanes | TDP | Preis (Boxed-Version) |
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Skylake-X | |||||||
Core i9-7980XE | 18 / 36 | ? / ? GHz | 24,75 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.999 |
Core i9-7960X | 16 / 32 | ? / ? GHz | 22 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.699 |
Core i9-7940X | 14 / 28 | ? / ? GHz | 19,25 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.399 |
Core i9-7920X | 12 / 24 | ? / ? GHz | 16,5 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.199 |
Core i9-7900X | 10 / 20 | 3,3 / 4,3 GHz | 13,75 MB | DDR4-2.666 | 44 | 140 W | $999 |
Core i7-7820X | 8 / 16 | 3,6 / 4,3 GHz | 11 MB | DDR4-2.666 | 28 | 140 W | $599 |
Core i7-7800X | 6 / 12 | 3,5 / 4,0 GHz | 8,25 MB | DDR4-2.400 | 28 | 140 W | $389 |
Kaby Lake-X | |||||||
Core i7-7740X | 4 / 8 | 4,3 / 4,5 GHz | 8 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $339 |
Core i5-7640X | 4 / 4 | 4,0 / 4,2 GHz | 6 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $242 |
Broadwell-E | |||||||
Core i7-6950X | 10 / 20 | 3,0 / 3,5 GHz | 25 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $1.569 ($1.723) |
Core i7-6900K | 8 / 16 | 3,2 / 3,7 GHz | 20 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $999 ($1.089) |
Core i7-6850K | 6 / 12 | 3,6 / 3,8 GHz | 15 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $587 ($617) |
Core i7-6800K | 6 / 12 | 3,4 / 3,6 GHz | 15 MB | DDR4-2.400 | 28 | 140 W | $412 ($434) |
Alle Modelle setzen auf Quad-Channel-Speicher nach Standard DDDR4-2.666, die beiden kleinsten Core i9 bieten aber nur 28 PCIe-Lanes, während die größeren Prozessoren 44 PCIe-Lanes bereitstellen. Die TDP soll immer 165 Watt betragen, als Sockel kommt der neue LGA 2066 gepaart mit dem X299-Chipsatz zum Einsatz – finale Hauptplatinen gibt es bereits auf der Computex 2017 zu sehen.
Die Präsentationsfolie weist darüber hinaus noch einmal explizit auf die geänderte Cache-Struktur mit vierfach so großem L2-Cache aber dafür kleinerem L3-Cache hin, die Intel mit Skylake-SP für das Server-Segment als Xeon SP einführt – die Desktop-Ableger unterscheiden sich auf Basis derselben Dies hier nicht. Deshalb ist es für Intel auch vergleichsweise leicht umsetzbar, zusätzlich eigentlich für das Xeon-Segment gedachte CPUs kurzerhand für den Desktop abzuzweigen. Die Xeon-Prozessoren funktionierten in der Vergangenheit in den meisten Fällen ohnehin bereits auch auf Desktop-Mainboards, nun aber eben unter neuem Namen und auch mit offizieller Unterstützung; wenn auch ohne Multi-CPU-Support.
Viele Unbekannte bleiben noch
Doch es bleiben noch sehr viele Unbekannte: Taktraten und Preise sind nicht bekannt, auch der Erscheinungstermin für alle CPUs mit mehr als zwölf Kernen bleibt ein Fragezeichen. Für den ursprünglich ebenfalls nicht aber jetzt bereits länger geplanten 12-Kerner wird von einer Veröffentlichung erst im August und nicht mehr im Juni ausgegangen.
Fest steht, dass alle Core i9 Turbo Boost 3.0 mit derzeit maximal 4,5 GHz unterstützen sollen. Diese sieht vor, dass bei Last auf nur einem Kern noch einmal zusätzlich mehr Takt gegenüber dem Turbo Boost 2.0 freigegeben wird. Ohnehin dürfte bei den CPUs mit jetzt deutlich mehr Kernen das Turbo-Verhalten feinstufiger ausfallen, so wie es Intel bei den Xeon-CPUs seit Jahren vormacht.
Begleitet wird Skylake-X aktuellen Informationen zufolge weiterhin von Kaby Lake-X, bei denen es sich um Core i5-7600K und Core i7-7700K (Test) in neuem Gewand für den Sockel LGA 2066 handelt. Die technischen Eigenschaften von Core i5-7640X und Core i7-7740X wie das Dual-Channel-Speicherinterface und auch die 16 PCIe-Lanes bleiben deshalb unverändert.
Wie bereits vermutet, wird Intel den Turbo bei den Prozessoren mit bis zu 18 Kernen anpassen. Turbo Boost 3.0 kann in Zukunft zwei Kerne auf bis zu 4,5 GHz übertakten, berichtet VideoCardz heute. Broadwell-E brachte es auf maximal 4,0 GHz für einen Kern.
Intel hat die neue Core-X-Serie auf der Pressekonferenz zur Computex bestätigt. Sie beinhaltet CPUs vom Typ Skylake-X und Kaby Lake-X. Der Core i9 Extreme ist der am Vortag noch als Gerücht gehandelte 18-Kern-Prozessor, CPUs mit weniger Kernen auf Basis von Skylake-X firmieren bis hinab zu zehn Kernen als Core i9, mit acht und sechs Kernen bleiben sie Core i7. Ebenfalls Teil der X-Serie sind Core i7 und Core i5 auf Basis von Kaby Lake-X – diese CPUs werden demnach nicht mehr als “K-Modell” geführt, sondern tragen wie alle Prozessoren dieser Plattform den Zusatz “X”.
Auf der Bühne zeigte Intel aber nur ein Demo-System mit 12 Kernen und 24 Threads – dies könnte die Gerüchte untermauern, dass die 18-Kerner erst kürzlich nachgeschoben wurden und deutlich später verfügbar werden als der Rest der Familie – so gibt es beispielsweise auch nur extrem fehlerhafte technische Dokumente (PDF) bis zum Zwölf-Kern-Prozessor. Intel bezeichnete die hochgehaltene CPU als erste TFLOPS-CPU, da die Skylake-X-CPUs alle AVX-512 beherrschen, lässt sich dies über spezielle Szenarien durchaus realisieren.
High-End so „günstig“ wie nie
Auch Preise hat Intel zur Überraschung mit im Gepäck: 1.999 US-Dollar soll der 18-Kerner kosten, 1.699 für 16 Kerne und 1.399 US-Dollar für 14 Kerne. Damit wäre die bisherige Preisgestaltung von Broadwell-E deutlich unterboten, dort gab es zehn Kerne für 1.700 US-Dollar.
Aber auch die kleineren Modelle werden deutlich günstiger, acht Kerne kosten nur noch 599 US-Dollar, zehn bleiben aber bei der 1.000er-Marke, zwölf gibt es für 1.200 US-Dollar. Der Einstieg bei Skylake-X beginnt mit 389 US-Dollar. Die Tabelle im Artikel wurde entsprechend aktualisiert.
Passend zum Thema der Kommentar „Endlich muss Intel“ wollen.