Kaspersky: Fast ausschließlich Windows 7 von WannaCry betroffen
Auch Tage nach dem weltweiten Angriff auf Windows-Systeme durch WannaCry kommen immer noch Details ans Licht: So geht laut Angaben vom Antiviren-Spezialist Kaspersky der größte Schaden von Systemen mit Windows 7 aus, Windows XP spielt hingegen gar keine Rolle.
Fast ausschließlich Windows 7 betroffen
Dies geht aus von Kaspersky erstellten und untersuchten Telemetriedaten hervor. So fällt bei diesen das Gros der infizierten Systeme auf Windows 7 in der 64-Bit-Variante, welche laut den Zahlen einen Anteil von 60,35 Prozent aller von WannaCry befallenen Windows-Versionen ausmacht. Deutlich weniger Infektionen hat dagegen mit 31,72 Prozent Windows 7 32-Bit zu verzeichnen, mit insgesamt knapp über 6 Prozent und der geringen Verbreitung geschuldet folgt deutlich dahinter mit der Home-Variante ebenfalls ein Betriebssystem aus der Windows-7-Familie.
Das bedeutet somit, dass 98,35 Prozent der untersuchten Rechner mit dem genannten Windows-System ausgestattet waren. Für einen Anteil von rund 1,5 Prozent der befallenen Systeme war Windows Server 2008 R2 verantwortlich – die Server-Variante von Windows 7, was den Gesamtanteil nochmals auf 99,87 Prozent steigert.
Hohe Infektion durch hohe Verbreitung
Die hohe Anzahl an infizierten Systemen ist dennoch leicht erklärbar – Windows 7 ist nach wie vor das am meisten verwendete Betriebssystem von Microsoft. Anfang des Jahres lag der Marktanteil laut NetMarketShare bei 48 Prozent, auch wenn sich das System bei den Zugriffen auf ComputerBase mit aktuell 22,33 Prozent deutlich hinter Windows 10 mit 40,47 Prozent einreihen muss.
Windows XP spielt bei Verbreitung keine Rolle
In den Kaspersky-Zahlen taucht Windows 10 dagegen lediglich in der 64-Bit-Variante mit einem Anteil von 0,03 Prozent auf – dies ist in der Hinsicht bemerkenswert, da der Schädling angeblich nur für Windows-Systeme bis Version 8.1 gefährlich werden konnte. Erstaunlich ist zudem, dass Windows XP überhaupt nicht in der Statistik auftaucht, wurde es doch zu Anfangs für die rasche Verbreitung des Wurms mit verantwortlich gemacht – zum einen, weil es generell nicht mehr von Microsoft unterstützt wird und zum anderen, weil das Unternehmen einen Notfall-Patch angeblich längere Zeit für Nutzer ohne kostenpflichtigen Support-Vertrag für das veraltete System zurück hielt.
Anzahl der befallenen Rechner seit Angriffsbeginn mehr als verdoppelt
Die Gefahr durch WannaCry ist zudem noch lange nicht gebannt, seit dem ersten Wochenende des Angriffes hat sich die Zahl der infizierten Geräte bis heute von rund 200.000 auf 416.000 mehr als verdoppelt – auch wenn Deutschland nach wie vor glimpflich davon gekommen ist.