Spielen in Ultra HD/4K im Test: High-End-GPUs sind Pflicht, schnelle CPUs aber auch
tl;dr: Wer in Ultra HD oder 4K spielt, benötigt eine sehr schnelle Grafikkarte. Doch lässt sich deren Anschaffungspreis durch den Prozessor subventionieren? Der Test zeigt: Zu einem Teil schon, doch zu tief stapeln dürfen Spieler auch bei der CPU nicht. Andernfalls leiden zuerst die Frametimes darunter.
Spielen in Ultra HD: Mehr CPU oder GPU?
Das Jahr 2017 ist das Jahr der Prozessoren. Mit Ryzen 7 (Test) und Ryzen 5 (Test) gibt es endlich wieder einen ernsthaften Gegenspieler zu Intels Core-Serie, und Intel zieht mit Core X auf Basis von Kaby Lake-X und Skylake-X das Tempo an. Zusammen mit der Präsentation von Kaby Lake im Januar hat ComputerBase dieses Jahr bereits so viele Tests von Prozessoren veröffentlicht wie schon lange nicht mehr.
Wie schnell muss die CPU für Ultra HD sein?
Immer wieder kritisiert wurde an diesen Artikeln die Nutzung von Spiele-Benchmarks in niedrigeren Auflösungen wie Full HD oder gar HD. Das hat neben der immer noch großen Verbreitung der Formate auch den Fokus auf die Leistung des Prozessors im so genannten CPU-Limit als Hintergrund. Und trotzdem ist der Wunsch vieler Leser nach einem Benchmark-Vergleich von CPUs in Spielen unter Ultra HD groß. Die Frage, die sich viele stellen: Lässt sich im GPU-Limit nicht auch zu einer günstigeren und eventuell langsameren CPU greifen, ohne auf Leistung zu verzichten? Dieser Artikel liefert die Antwort.
Sieben Prozessoren und zwei Grafikkarten im Test
Getestet werden zu diesem Zweck sieben aktuelle CPUs der Mittel- bis High-End-Klasse sowie die zwei aktuell schnellsten Grafikkarten für Spieler.
Wo sind 200 Euro besser investiert?
Die Preise der Prozessoren reichen von 184 bis knapp 500 Euro. Der maximale Preisunterschied von gut 300 Euro ist damit um 50 Prozent größer als die Preisdifferenz der beiden Grafikkarten im Test – wo ist das Geld sinnvoller angelegt?
Von den sieben Prozessoren stammen drei von AMD und vier von Intel. Bei AMD sind der Ryzen 5 1500X, der Ryzen 5 1600X und der Ryzen 7 1800X vertreten und damit Prozessoren mit vier, sechs und acht Kernen. Der Intel Core i5-7500 hat ebenso wie der Core i5-7600K vier Kerne ohne Hyper Threading – einzig der Takt ist unterschiedlich. Der Core i7-7700K wiederum bietet noch mehr Takt und Hyper-Threading. Der Core i7-6850K ist hingegen eine Sechs-Kern-CPU mit zwölf Threads und Quad-Chanel-Speicherinterface. Dafür basiert der Prozessor aber noch auf der älteren Broadwell-Architektur und nicht dem neueren Skylake/Kaby-Lake-Ableger.
Kerne/Threads | Basis-Takt | Maximaler Turbo | Kaufpreis (ab) | |
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AMD | ||||
Ryzen 5 1500X | 4/8 | 3,5 GHz | 3,9 GHz | 184 Euro |
Ryzen 5 1600X | 6/12 | 3,6 GHz | 4,1 GHz | 249 Euro |
Ryzen 7 1800X | 8/16 | 3,6 GHz | 4,1 GHz | 479 Euro |
Intel | ||||
Core i5-7500 | 4/4 | 3,4 GHz | 3,8 GHz | 193 Euro |
Core i5-7600K | 4/4 | 3,8 GHz | 4,2 GHz | 230 Euro |
Core i7-7700K | 4/8 | 4,2 GHz | 4,5 GHz | 340 Euro |
Core i7-6850K | 6/12 | 3,6 GHz | 3,8 GHz | 495 Euro |
Die Asus GTX 1080 Ti und die MSI GTX 1080
Bei den Grafikkarten kommen die einzigen aktuell für Ultra HD/4K mit hohen Details ausreichend schnellen Grafikkarten zum Einsatz. Natürlich können auch noch andere 3D-Beschleuniger sinnvoll mit der Ultra-HD-Auflösung umgehen, doch müssen dafür stark die Details reduziert worden. Bei der im Test genutzten und 820 Euro teuren Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC ist dies meistens nicht notwendig. Die Grafikkarte ist von Haus aus übertaktet und damit rund zehn Prozent schneller als die GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition (Test).
Als zweites Testobjekt dient die deutlich günstigere MSI GeForce GTX 1080 Gaming X. Mit etwa 550 Euro sind die Anschaffungskosten deutlich niedriger, doch bleibt einem die maximale Detailstufe in vielen Spielen unter 3.840 × 2.160 auch verwehrt. Im Vergleich zur Founders Edition ist die Geschwindigkeit um elf Prozent höher.