AMD Vega: „Die Shot“ sowie 64 und 56 NCUs im iMac Pro
Apple hat gestern den neuen iMac Pro angekündigt, der auf AMDs zukünftige High-End-GPU Vega setzen wird. In diesem Zuge hat der Hersteller auch Details zu den zwei genutzten Konfigurationen der Radeon Pro Vega verraten, über die AMD bis jetzt noch nie gesprochen hat.
Radeon Pro Vega mit bis zu 4.096 Shadern
Ebenso neu ist die Bezeichnung Radeon Pro Vega selbst. Bis jetzt kannte man nur die offiziell angekündigte Radeon Vega Frontier Edition. Doch wie AMD parallel zur Präsentation von Apple bestätigt, ist Radeon Pro Vega wie diese eine professionelle Version, richtet sich aber eher an Workstation-Systeme für Grafik- und Videobearbeitung. Details zu den GPU-Varianten nennt AMD hingegen noch nicht.
Apple wiederum spricht von einer Radeon Pro Vega mit 64 oder mit 56 „Graphics Processors“. Damit wird bestätigt, dass in solchen Systemen Vega mit 64 oder 56 Next Compute Units konfiguriert ist. Dies entspricht beim Flaggschiff vermutlich 4.096 Shadereinheiten und bei der kleineren Version 3.584 ALUs. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn letztere genau so auch als langsamere Desktop-Version erscheinen wird.
Apple verrät aber noch weitaus mehr. So soll die Radeon Pro Vega eine Performance von 11 Teraflops bei FP32-Berechnungen und die doppelten 22 TFLOPS bei halbierter FP16-Genauigkeit haben. Falls sich die Angaben auf das Flaggschiff beziehen, würde dieses mit einem GPU-Takt von 1.350 MHz arbeiten – im Vergleich dazu taktet die Radeon Vega Frontier Edition mit 1.600 MHz. Die langsamere Version müsste für die Leistung dagegen mit rund 1.550 MHz arbeiten. Technisch ist dies ohne Weiteres möglich, erscheint aber aus Marketing-Sicht eher unwahrscheinlich.
Und damit noch nicht genug. Apple spricht bei der Radeon Pro Vega von einem 16 Gigabyte großen HBM2-Speicher bei der 64-NCU-Version und von acht Gigabyte bei der 56-NCU-Variante. Die Speicherbandbreite beträgt 400 Gigabyte in der Sekunde, sodass der Speicher mit etwa 800 MHz arbeiten muss. Das 16 Gigabyte große Pendant auf der Radeon Vega Frontier Edition wird dagegen mit ungefähr mit 930 MHz angesteuert. AMDs Produktseite spricht aktuell noch fälschlicherweise von „400 MB/s“.
Ein fragwürdiger „Die Shot“ der Vega-10-GPU
AMD selbst hat hingegen eine Art Die Shot von Vega herausgegeben. „Eine Art“ deshalb, weil es sich nicht um ein tatsächliches Foto des Die handelt, sondern eine möglicherweise nur lose daran angelehnte Darstellung aus dem Marketing, wie AMD bestätigt. Zu sehen sind auf dem fiktiven Die acht Shader Engines, was einer Verdopplung gegenüber Fiji entsprechen würde – und damit Rasterizer- und Tessellation-Performance ohne Änderung an der Technik selbst verdoppeln würde. Bisher sprachen Treibereinträge jedoch immer nur von vier Shader Engines. Es ist allerdings möglich, dass die Hardware selbst die Aufteilung dann noch abändert.
Die Radeon RX Vega für Spieler erscheint Ende Juli
Die AMD Radeon Frontier Edition wird Ende dieses Monats erscheinen. Die für Spieler gedachte Grafikkarte Radeon RX Vega wird dagegen gegen Ende Juli auf der Siggraph das Licht der Welt erblicken. Der iMac Pro mit Radeon Pro Vega erscheint im Dezember 2017.