Apple: eGPU-Unterstützung ab Herbst, Hardware im Frühjahr
Bisher lassen sich externe Grafikkarten in einem Thunderbolt-3-Gehäuse nur über Umwege an einem neuen MacBook Pro mit Thunderbolt-3-Schnittstelle betreiben. macOS 10.13 High Sierra wird diese Einschränkung mit Veröffentlichung im Herbst aufheben. An eigener Hardware arbeitet Apple offensichtlich auch.
VR mit iMac 5K, iMac Pro oder externen GPUs
Das hat der Konzern im Zuge der Bekanntgabe, dass macOS 10.13 „High Sierra“ nativ VR unterstützt, in Aussicht gestellt. Nicht nur Besitzer eines neuen iMac mit 5K-Bildschirm und Radeon Pro 570/575/580 oder iMac Pro mit Radeon Pro Vega sollen VR damit in Zukunft nutzen können, sondern auch Inhaber eines „kompatiblen Mac“ in Zusammenspiel mit einer externen GPU.
Die neue Funktion ist bereits in der ersten für Entwickler freigegebenen Beta von macOS 10.13 enthalten, erste Tester berichten von erfolgreichen Versuchen. Dabei kamen auch andere Gehäuse als das von Apple als offizielles Development Kit verkaufte Chassis von Sonnet zum Einsatz. Im Bundle mit einer Radeon RX 580 bietet Apple das Gehäuse mit 350 Watt starkem Netzteil für 599 US-Dollar an.
Ein eGPU-Gehäuse von Apple ist wahrscheinlich
Weil Apple macOS 10.13 bereits im Herbst veröffentlichen wird, deutet die Fußnote „geplant für Frühjahr 2018“ an der Ankündigung zur Unterstützung externer GPUs darüber hinaus darauf hin, dass Apple an einer eigenen Hardwarelösung arbeiten wird, die dann in Konkurrenz zu den vielfältigen Angeboten am Markt treten wird.
Aktuelle MacBook Pro sind noch zu schwach
Apples stärkste Grafikeinheit in einem Notebook ist die am Dienstag für das Update der Serie MacBook-Pro-Serie angekündigte Radeon Pro 560 im 15-Zoll-Modell (Mid 2017), die das Niveau einer Radeon RX 560 im Desktop-PC erreicht. Die von Apple als mit VR unter High Sierra kompatibel gekannten neuen iMac bieten hingegen deutlich mehr Leistung, das Niveau der Radeon RX 580 sollte möglich sein. Radeon Vega Pro spielt mehrere Ligen darüber.
Aktuell scheitert der Einsatz einer externen Lösung wie der PowerColor Devil Box (Test) oder Razer Core unter macOS (Sierra) bereits daran, dass die über Thunderbolt 3 angebundene Grafikkarte nicht erkannt wird, aber das lässt sich je nach Modellvariante mit mehr oder weniger Aufwand umgehen. Eine weitere Hürde stellt daraufhin der Grafikkartentreiber dar: Für Nvidia GeForce GTX 1080, 1070, 1060 und 1050 (Ti) gab es bis vor ein paar Wochen keine macOS-Treiber.
Hinweis: In der ursprünglichen Meldung hieß es, Nvidia habe bis heute keine macOS-Treiber für Grafikkarten mit Pascal-GPU veröffentlicht. Seit April gibt es diese Treiber allerdings.