Apple-Betriebssysteme: iOS 11, macOS 10.13 High Sierra und watchOS 4 im Überblick
2/3macOS 10.13 High Sierra – Feintuning
Das neue macOS 10.13 heißt High Sierra und ist eine Ausbaustufe des letztjährigen macOS Sierra. Apple hat zwar auch mehrere seiner Anwendungen für High Sierra erneuert, die größeren Veränderungen finden diesmal jedoch unter der Haube statt.
APFS, HEVC, Metal 2 und VR
Das im letzten Jahr zur WWDC vorgestellte und für iOS bereits genutzte Apple File System ist der neue Standard unter macOS High Sierra. Das speziell für die 64-Bit-Architektur und Flash-Technologie optimierte Dateisystem soll zum einen deutlich schneller als das bisherige HFS agieren, zum anderen verspricht Apple mehr Sicherheit durch eine neue Verschlüsselung, Schutz bei Abstürzen und einfachere Backups.
Nicht nur unter iOS sondern auch in macOS wird nun HEVC (H.265) als Nachfolger von H.264 nativ unterstützt. Apple nennt bei gleichbleibender Bildqualität eine 40 Prozent höhere Kompressionsrate als einen Vorteil von HEVC gegenüber H.264. Der neue Codec eignet sich insbesondere für 4K- und höher aufgelöstes Videomaterial. Um ein 4K-Video in HEVC unter macOS High Sierra abspielen zu können, wird ein Mac mit Core-i-Prozessor der mindestens sechsten Generation (Skylake) vorausgesetzt.
Die seit iOS 8 und macOS El Capitan (10.11) genutzte Low-Level-API Metal steht mit macOS High Sierra in zweiter Generation zur Verfügung. Apple verspricht eine bis zu zehnmal höhere Leistung. Metal 2 kann nun auch für maschinelles Lernen, Virtual Reality und in Verbindung mit externen Grafiklösungen verwendet werden.
Virtual Reality wird unter macOS High Sierra erstmals offiziell unterstützt. Genutzt werden kann die Technologie in Verbindung mit dem neuen Betriebssystem auf einem iMac Retina 5K, dem für Ende 2017 angekündigten iMac Pro sowie ab Herbst in Verbindung mit jedem Mac, der über Thunderbolt 3 mit einer externen GPU (eGPU) verbunden ist. Im Frühjahr 2018 dürfte Apple ein eigenes eGPU-Gehäuse für den Mac vorstellen. Apple selbst nennt als kompatibel derzeit nur die HTC Vive (Test) sowie Anwendungen wie Final Cut Pro X, SteamVR, Epic Unreal 4 Editor und Unity Editor.
Bilder besser in Photos sortieren
Von den neuen Apps sind unter High Sierra Photos und Safari am stärksten von Apple überarbeitet worden. In Photos ist die Seitenleiste jetzt immer sichtbar und hebt zuletzt importierte Bilder in chronologischer Reihenfolge hervor. Fotos sollen sich einfacher sortieren und verwalten lassen, indem sie vom Anwender schneller bestimmten Kollektionen zugewiesen werden können. Apple hat zudem die Gesichtserkennung der Software verbessert. Außerdem gibt es nun Batch-Processing für das Rotieren und Favorisieren von Bildern. Wer tiefergehende Veränderungen an Bildern vornehmen möchte, erhält mit einem neuen Kurven-Werkzeug und neuen Filtern mehr Optionen. Außerdem stehen neue Möglichkeiten für die Bearbeitung von Live Photos und neue Memories zur Auswahl. Wer seine Bilder außerhalb von Photos zum Beispiel in Photoshop oder Pixelmator bearbeiten möchte, erhält dafür nun eine Schnellverknüpfung.
Safari blockt Ad-Tracking
In Safari ist die interessanteste Veränderung eine Sperre für Cross-Site-Tracking bei Werbung. Wer schon einmal nach einem Artikel im Netz gesucht und diesen anschließend als Werbung auf anderen Seite angeboten bekommen hat, kennt Ad-Tracking. Damit soll in Safari unter macOS High Sierra Schluss sein. Um einen Ad-Blocker handelt es sich explizit nicht, die Werbung wird weiterhin ganz normal ausgeliefert. Das Cross-Site-Tracking wird nun aber unterbunden. Videos, die automatisch starten, werden ebenfalls unterbunden. Nutzer haben jedoch die Option, die Autoplay-Funktion für einzelne Seiten manuell zu aktivieren. Außerdem kann der Lesemodus nun standardmäßig für alle ihn unterstützenden Seiten aktiviert bleiben, was Werbung, Navigationselemente und andere potenzielle Ablenkung entfernt.
Neu in Safari sind individuelle Einstellungen für Webseiten. Dadurch ist es möglich, Zoom-Level, Benachrichtigungen, Ortungsdienste und Content-Blocker für jede Webseite einzeln zu steuern und festzulegen. Apple verspricht zudem, dass Safari unter High Sierra der schnellste Browser sei und in Verbindung mit Netflix deutlich längere Laufzeiten als die Konkurrenz in Form von Chrome, Firefox und Edge erreichen würde.
Messages in der Cloud
Die mit iOS 11 vorgestellten Veränderungen an Siri, darunter die neuen Stimmen und Apple-Music-Funktionen, können auch unter High Sierra verwendet werden. In macOS 10.13 sind darüber kleinere Verbesserungen an der Suche in Spotlight und Mail, den Funktionen von Notes und FaceTime sowie in iCloud eingeflossen. Über iCloud werden jetzt zum Beispiel alle Nachrichten aus Messages verschlüsselt synchronisiert.
macOS 10.13 High Sierra wird von allen MacBook Air, MacBook Pro, Mac mini, Mac Pro ab dem Baujahr 2010 und neuer sowie von allen MacBook und iMac ab dem Baujahr 2009 und neuer unterstützt. Entwicklern steht eine erste Preview ab sofort zur Verfügung, die öffentliche Beta hat Apple für Ende Juni in Aussicht gestellt.