Apple: Produktionsstart des Siri-Lautsprechers
Apple beginnt laut Bloomberg mit der Produktion des für die WWDC erwarteten sprachgesteuerten Siri-Lautsprechers. Zu den Funktionen sollen Virtual Surround Sound und eine tiefe Integration in Apples Ökosystem gehören. Der Marktstart des Geräts könnte noch einige Monate entfernt sein.
Virtual Surround Sound
Um sich von den Konkurrenzprodukten Amazon Echo und Google Home abzusetzen, soll Apple bei der Siri-Box besonderen Wert auf den Sound legen. Der Lautsprecher bietet eine lautere und klarere Wiedergabe als die Wettbewerber, so Bloomberg. Dazu komme die Option auf Virtual Surround Sound. Wie Apple die Emulation von Raumklang mit einem einzelnen Lautsprecher umsetzt, wird nicht erläutert. In früheren Berichten war in dem Zusammenhang auch von einer nicht spezifizierten Beats-Technologie die Rede.
Der Konzern soll außerdem die Integration von Sensoren erwogen haben, die die Raumakustik messen und den Klang automatisch an die äußeren Gegebenheiten anpassen. Ob Apple das finale Produkt tatsächlich mit entsprechenden Sensoren bestückt, ist aber noch unklar.
Integration von iCloud und HomeKit
Einer der wichtigsten Eckpfeiler des Siri-Lautsprechers wird die Integration von Apple-Diensten sein. Dazu gehören iCloud, Apple Music, AirPlay und HomeKit. Nutzer können etwa per Siri-Befehl To-Do-Listen erstellen, Termine im Kalender eintragen und Nachrichten per iMessage verschicken oder sich vorlesen lassen. Für die WWDC wird zudem mit einer Programmierschnittstelle für Drittanbieter gerechnet, die es Herstellern ermöglicht, eigene Dienste über Apples Box zur Verfügung zu stellen. So stünde beispielsweise WhatsApp statt iMessage für Chats zur Verfügung.
AirPlay würde es Anwendern ermöglichen, Toninhalte vom iPhone, iPad oder MacBook über die Box wiederzugeben. Das Gerät wäre damit eine direkte Konkurrenz zu Bluetooth-Lautsprechern von Drittanbietern.
Via HomeKit hätten Besitzer der Siri-Box eine weitere Steuermöglichkeit für die Heimautomatisierung. Nutzer könnten Funktionen wie das An- und Ausschalten von Lichtern oder das Regulieren der Zimmertemperatur per Sprachbefehl an die Box nutzen. Momentan ist für die HomeKit-Steuerung noch ein iPhone, iPad oder Apple TV vonnöten.
Kein Display, aber möglicherweise Touchleiste
Optisch soll der Lautsprecher an den aktuellen Mac Pro erinnern. Auf ein Touchdisplay wie beim Amazon Echo Show müssen Nutzer voraussichtlich verzichten. Allerdings gilt eine Touch-Eingabeleiste wie beim MacBook Pro, die einige Basisfunktionen bietet, als wahrscheinlich. Apples Marketingchef Phil Schiller heizte entsprechende Gerüchte vor einem Monat an, als er die seinerzeit noch fehlende Toucheingabe bei den sprachgesteuerten Lautsprechern der Konkurrenz kritisierte.
Vorstellung zur WWDC, Marktstart später im Jahr
Während wegen des Produktionsstarts und mehrerer früherer Meldungen einiges für die Vorstellung der Siri-Box auf der Keynote der WWDC am 5. Juni spricht, wird es laut Bloomberg bis zum Marktstart noch einige Monate dauern.
Apple könnte die WWDC nutzen, um Entwicklern den neuen Lautsprecher nicht nur zu zeigen, sondern gleichzeitig auch ein SDK zur Verfügung zu stellen. Dadurch wären Drittanbieter in der Lage, bis zum Marktstart im Spätsommer oder Herbst bereits einige Anwendungen für das Gerät fertigzustellen, was Apple wiederum mehr Verkaufsargumente liefern würde.