Ducky One TKL PBT im Test: Eine richtig gute Tastatur für Enthusiasten
2/2Alltagserfahrungen: Durchdachte Flexibilität
Aus der mittlerweile riesigen Anzahl am Markt wählt Ducky für die One PBT die Cherry-MX-Modelle Red und Blue, die RGB-Version der Tastatur ist zusätzlich mit MX Brown in der RGB-Version verfügbar. Alle Taster besitzen eine maximale Eindrücktiefe von 4 mm, lösen aber schon nach einer Absenkung von 2 mm ein Signal aus.
Dieser Signalpunkt wird in Abhängigkeit der farblichen Codierung unterschiedlich ausgeführt. Rote Taster mit konstant ansteigendem Widerstand markieren diese Stelle nicht, braune Taster besitzen einen sanften Druckpunkt und blaue Taster einen klar spür- sowie zusätzlich hörbaren Druckpunkt (Blue).
Cherry MX Red | Cherry MX Brown | Cherry MX Blue | |
---|---|---|---|
Charakteristik: | linear | taktil | taktil („clicky“) |
Hubweg: | 4,0 mm | ||
Position des Signalpunktes: | 2,0 mm | 2,2 mm | |
Widerstand am Signalpunkt: | 45 g | 50 g | |
Widerstand am Druckpunkt: | – | 55 g | 60 g |
Lebensdauer (Anschläge): | 100 Mio. | 50 Mio. |
Aufgrund des geschlossenen Gehäuses und der soliden Ausführung bleibt der Geräuschpegel der One unterdurchschnittlich, woran auch das dumpfe Klangbild einen Anteil hat. Zu diesem Eindruck tragen auch die MX-Red-Taster des getesteten Modells bei, die aufgrund ihrer Charakteristik nicht durch exzessiven Lärm auffallen.
Flexibilität als Pluspunkt
Die Vorzüge der Tastatur gerade im Alltag liegen jedoch nicht nur in diesem Aspekt, sondern zuvorderst in ihrer Flexibilität begründet. Beleuchtung, Position der FN-Taste, Tastenfunktionen und – ein echtes Highlight – die FN-Verknüpfungen selbst können frei gewählt werden. Damit wird es möglich, die Distanz zwischen dem Umschalter und Zusatzfunktionen zu optimieren.
Weil Layouts in einem gewissen Rahmen auch eine Frage des Geschmacks und der biologischen Bedingtheiten sind, erweist sich das als ein ebenso geschickter wie überfälliger Zug: Liegen die Medienfunktionen etwa auf den Zahlentasten, kann es kleinen Händen helfen, „Strg“ und „FN“ zu wechseln oder andere Tasten für die Funktion zu wählen. So können Zusatzfunktionen ideal in den Arbeitsablauf integriert werden, für ihre Nutzung müssen die Hände je nach Zuordnung nicht von den Primärtasten genommen werden.
Dabei kann selbst die gesamte FN-Ebene in fünf Profilen nicht nur mit Medien-Hotkeys, sondern mit Makros und anderen Funktionen belegt werden. Diese Idee erweist sich als sinnvoll: So kann das Layout mit individuellen Zusatzfunktionen angepasst werden, ohne dass der normale Einsatz als Schreibgerät beeinträchtigt wird, das Profil gewechselt oder ein „Gaming-Modus“ aktiviert werden muss. Diese hochgradig sinnvolle Erweiterung demonstriert zugleich, dass hier ein Feature nicht einfach irgendwie eingebaut wurde, weil es jeder macht, sondern konsequent mit Blick auf einen echten Mehrwert eingesetzt wird.
Das Programmieren von Funktionen wird hinreichend funktional umgesetzt, nur das Anlegen mehrerer FN-Tastenbelegungen in Folge geht nicht gänzlich elegant von der Hand. Prinzipiell funktioniert das Konzept von „verborgenen“ Zusatzfunktionen daher gut. Hilfreich ist allerdings das Vorhandensein von Erfahrung mit dem typischen Layout von Tastaturen, weil für die Makro-Aufnahme und die LED-Steuerung die üblicherweise genutzten Tasten eingesetzt werden – das Layout fühlt sich aus diesem Grund „natürlich“ an, wodurch Erfahrung den Lernprozess massiv vereinfacht.
Für absolute Einsteiger oder Nutzer, denen es an Erfahrung im Umgang mit dem Computer mangelt, eignet sich ein solches Konzept weniger; es setzt eher blinde Präzision voraus, die mit dem permanenten Gebrauch einer Tastatur einhergeht. Angesprochen werden insofern zunächst Enthusiasten, die die gebotene Flexibilität zu schätzen wissen und keinerlei Blickkontakt mit den Tasten halten müssen. Unabdingbar ist darüber hinaus das Studium des Handbuches, das den Einsatz der Tastatur eine Weile begleiten wird.
Fazit
Als Gesamtpaket präsentiert sich die Ducky One PBT als eine der besten seit längerer Zeit getesteten Tastaturen. Das liegt an einer vernünftigen Umsetzung von Basisfunktionen sowie von Features, die in dieser Preisklasse zum Standard gehören. Die eigentliche Anziehungskraft der Tastatur entsteht jedoch durch den Mut, nicht nur Bekanntes aufzukochen, sondern einen weiteren Schritt zu wagen.
Der Mut macht sich bezahlt
Dieser Mut zahlt sich aus: Besonders hochwertige Tastenkappen nebst entsprechender Beschriftung, die in dieser Form im Massenmarkt eine Premiere ist, bieten ebenso einen sinnvollen Mehrwert wie das flexible Layout. Hier zeigt sich, dass Ducky Features nicht nur eingebaut, sondern sich mit ihnen auseinandergesetzt hat: Die Möglichkeit, die FN-Ebene vollständig selbst belegen zu können, entwickelt das Makrokonzept im positiven Sinne weiter; die Tastenfolgen lassen sich besser nutzen und wirksamer in den Arbeitsfluss integrieren.
Kritikpunkte entfallen zuvorderst auf Details. Das etwas kurze, aber austauschbare Anschlusskabel, die verdeckten Status-LEDs, die Ausleuchtung, die hinter den Möglichkeiten zurückbleibt: Das sind Punkte, denen entweder kaum Relevanz zukommt oder die ohnehin selten perfekt gelöst werden. Die vollständig softwarelose Konfiguration erweist sich selbst in Verbindung mit sparsamer Beschriftung nicht als Hindernis, weil das Layout logisch bleibt oder, eine gewisse Erfahrung mit Tastaturen vorausgesetzt, schnell erlernt werden kann. Diese Anlage macht allerdings die Auseinandersetzung mit dem Handbuch erforderlich, was mancherorts – man wagt es kaum zu schreiben – als Manko gesehen werden kann.
Eine Empfehlung für Enthusiasten und Vielschreiber
In Kombination mit einem guten Gehäuse befördert das die Ducky One PBT zu einem echten Spitzenkandidaten für Vielschreiber und Enthusiasten, die in ihrer Preisklasse seltenes Understatement pflegt. Diese Zielgruppe wird die kompakten Dimensionen, die hochwertigen Tastenkappen und die Flexibilität zu schätzen wissen – und erhält ein quasi maßgeschneidertes Eingabegerät für ihre Bedürfnisse, wahlweise auch in einer Version mit Nummernblock. Das ist für 130 Euro ein faires Angebot.
Reichen einfache Tastenkappen und ein weitgehend fixes Layout, lässt sich mit der rund 80 Euro teuren Ozone Strike Battle (Test) Geld sparen. Ebenfalls nur mit Standard-Tastenkappen ausgestattet sind Razers BlackWidow Chroma in der Tournament Edition und Corsairs K65 RGB für rund 150 Euro, die dank ebenso guter wie mächtiger Software mehr LED-Spielereien realisieren. Das Gesamtpaket erscheint hier aber nicht so bestechend wie bei Ducky. PBT-Tastenkappen, allerdings ohne LEDs, verspricht ansonsten die noch nicht erhältliche Cooler Master MasterKeys S, die sich als potenzielle Alternative erweisen kann.
Eine vollständige Übersicht zu Tastaturen aller Bauarten und ihrer Technik liefert die große Kaufberatung zu (mechanischen) Tastaturen auf ComputerBase.
- Kompaktes, schmutzresistentes Gehäuse
- PBT-Tastenkappen, langlebige Beschriftung
- Softwarelos programmierbar
- Medienfunktionen frei belegbar
- Layout flexibel
- Ohne Handbuch nicht nutzbar
- Status-LEDs schwer abzulesen
- Leer- und Entertaste nicht/kaum beleuchtet
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