PSVR mit Aim Controller im Test: Mit der Waffe im Anschlag auf Alienjagd

Jan-Frederik Timm
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PSVR mit Aim Controller im Test: Mit der Waffe im Anschlag auf Alienjagd

tl;dr: Mit dem Aim Controller (dt.: „VR-Ziel-Controller“) für PlayStation VR (PSVR) können sich PS4(-Pro)-Spieler mit der Waffe im Anschlag in die virtuelle Welt stürzen. Zum Start gibt es das neue Eingabegerät mit dem Weltraum-Shooter Farpoint. Im Test überzeugen sowohl die Handhabung als auch das Spiel.

Ein Controller als Waffe

PSVR (Test) ließ sich je nach Spiel bisher mit dem klassischen PS4-Controller und/oder den Move-Controllern bedienen. In Shootern war der Graben zwischen in der Hand gehaltenem und virtuell geführtem Werkzeug damit groß. Doch anstatt diese Lücke mit neuen universellen Controllern etwas zu schließen, hat sie Sony ganz zugemacht: mit dem an eine futuristische Schusswaffe angelehnten Aim Controller.

Der wird zumindest im ersten Spiel immer beidhändig geführt und bietet alle vom PlayStation-Controller bekannten Eingabemöglichkeiten – nur anders angeordnet. Am Ende des Controllers finden sich die Joysticks und Tasten der rechten Gamepad-Seite, im vorderen Teil die der linken sowie die beiden Schultertasten L1 und L2. R2 entspricht dem Abzug, R1 als einzige Taste an der Seite findet sich sowohl links als auch rechts. Der Controller ist damit für Links- wie Rechtshänder in Virtual Reality gleich gut verwendbar.

Die Erfassung des Controllers erfolgt wie die eines Move-Controllers über eine matt rot leuchtende Gummikugel. Das Gewicht des Controllers fällt mit 490 Gramm gering aus. Geladen wird der Aim Controller über einen Micro-USB-Anschluss am Boden, diese Verbindung ist auch für die erste Synchronisation mit der PlayStation notwendig.

Erstes Jagdgebiet: Farpoint

Den Aim Controller gibt es zurzeit nur zusammen mit dem Titel Farpoint, der zugleich das erste Spiel ist, das das Eingabegerät unterstützt. Das Bundle kostet 95 Euro, das Spiel separat 40 Euro; grundsätzlich lässt sich Farpoint auch mit dem Gamepad bedienen, PSVR wird aber immer vorausgesetzt.

Der Spieler ist in Farpoint nach einem missglückten Forschungsprojekt auf einem fernen Planeten gelandet. Auf der Suche nach Crewmitgliedern folgt er deren Spur durch die teils unwirkliche Landschaft und muss sich immer wieder mit der Waffe Aliens erwehren.

Präzise und ermüdungsfreie Steuerung

Das gelingt mit dem Aim Controller überraschend gut. Und auch über längere Zeit. Das Tracking der Waffe durch die Kamera der PlayStation ist sehr präzise. Von der ersten bis zur letzten Minute liegt es gefühlt immer am Unvermögen des Spielers, wenn Treffer nicht gelandet werden, nicht aber am System. Auch außerhalb von Gefechten, bei denen der Controller Richtung Kamera gehalten wird, passen die Bewegung des Spielers: Die Waffe zur Seite zu neigen und genau zu betrachten gelingt ebenso sicher.

Auch nach über einer Stunde Spielzeit werden die Arme im Spiel nicht müde, das geringe Gewicht und dessen gleichmäßige Verteilung zahlen sich hier aus. Weil Farpoint den Spieler allerdings nicht zum Bewegen der Füße bringt, macht sich der Rücken nach einer Stunde in stehender Person bemerkbar.

Fazit

Der Aim Controller für die PSVR überzeugt mit seinem geringen Gewicht, den gut platzierten und auch blind jederzeit sofort griffbereiten Tasten und Joysticks. Auch das Tracking der Waffe, das über lediglich einen Signalpunkt umgesetzt ist, erfolgt sehr präzise. Ohne viel Übung lassen sich Gegner schon nach kurzer Zeit „aus der Hüfte heraus“ präzise ausschalten, das virtuelle Zielfernrohr ist nur selten für größere Entfernungen von Vorteil. In der Regel reicht die Hand-Augen-Koordination mit der Waffe in Rambo-Haltung aus – für die Erfassung ist das ein gutes Zeichen.

Farpoint: Hologramme und Schockmomente

Farpoint selbst macht mit dem Aim Controller Spaß, deutlich mehr Spaß als mit dem Gamepad. Insbesondere die Zwischensequenzen sowie die immer wieder abrufbaren Hologramme motivieren dazu, die Suche nach den verlorenen Crewmitgliedern nicht aufzugeben. Immer wieder kommt der Spieler dabei an Orte, die durch ihre Farben, ihre Architektur oder ihre Aussicht zum Innehalten auffordern. Regelmäßig gibt es Situationen, in denen der Adrenalinspiegel sprunghaft ansteigt. Die Geschichte und diese Momente hat das Spiel allerdings auch nötig, denn das strikt lineare Vorgehen mit wenig abwechlungsreichen Gegnertypen und die einfache Navigation ohne Möglichkeit zum Ausweichen nach links oder rechts wirken für sich gesehen nach einiger Zeit ermüdend.

Weitere Spiele für den „VR Ziel Controller“

Aktuell müssen Kunden den Aufpreis von knapp 55 Euro für Farpoint mit Controller (95 Euro) gegenüber dem Spiel ohne (40 Euro) noch exklusiv für diesen Titel aufbringen. In Zukunft dürften aber weitere Spiele mit Unterstützung für die virtuelle Waffe aufwarten. Eines der Ersten könnte Paranormal Activity: The Lost Soul sein, auch das von HTC Vive und Oculus Rift bekannte Arizona Sunshine wird für PlayStation 4 voraussichtlich gleich mit Aim-Controller-Unterstützung erscheinen. Auf der aktuell in Los Angeles stattfindenden E3 dürften weitere Details bekannt gegeben werden.

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