Qualcomm: Display-Fingerabdrucksensor ab Sommer 2018 einsatzbereit
Qualcomm hat im Rahmen des Mobile World Congress Shanghai eine neue Generation seiner Ultraschall-Fingerabdrucksensoren vorgestellt, die unter einem Display sowie Metall oder Glas verbaut werden können. Im Sommer des kommenden Jahres ist laut Qualcomm mit ersten Geräten mit Fingerabdrucksensor im Display zu rechnen.
Ultraschall-Fingerabdrucksensoren sind per se nicht neu im Sortiment von Qualcomm. Denn bereits mit dem Snapdragon 820 (Test) hatte das Unternehmen solche Fingerabdrucksensoren in Reference Devices unter Metall und Glas verbaut. Die jetzt vorgestellte zweite Generation kann allerdings unter Displays sowie Metall und Glas verbaut werden, sofern bestimmte Materialstärken nicht überschritten werden.
Ausschließlich zu dünnen OLED-Displays kompatibel
Den in das Display integrierten Fingerabdrucksensor will Qualcomm OEMs ab Oktober 2017 als Engineering-Sample anbieten und bis zum kommenden Jahr zur Serienreife entwickeln, damit ab Sommer 2018 erste Geräte damit auf den Markt kommen können. Qualcomm betont, dass der Sensor nur unter dünnen OLED-Displays mit maximal 1.200 Mikrometern (1,2 Millimeter) Bautiefe eingesetzt werden kann. Mit dickeren LC-Displays, die eine Hintergrundbeleuchtung benötigen, ist der Sensor nicht kombinierbar.
Metall und Glas dürfen jetzt dicker sein
Die Variante des Sensors für Metall- und Glasoberflächen wird früher einsatzbereit sein, Samples für OEMs sollen im Juli ausgeliefert werden, bereits Anfang 2018 rechnet Qualcomm mit ersten entsprechend ausgestatteten Geräten auf dem Markt. Das Metall über dem Sensor darf maximal 650 Mikrometer dick sein, bei Glas sind es 800 Mikrometer. Bei der ersten Generation der Ultraschall-Fingerabdrucksensoren waren es noch 400 Mikrometer für beide Materialien gewesen.
Die neuen Ultraschall-Fingerabdrucksensoren sind als integrierte Lösungen für Qualcomms eigene Snapdragon-Plattformen, aber auch für andere Plattformen geplant. Die Variante des Sensors für Metall und Glas ist zu den jüngst angekündigten Snapdragon 660 und 630 Mobile Plattformen kompatibel, das Modell für Displays wird erst zu zukünftigen Snapdragon-Generation und als Standalone-Produkt zu anderen Lösungen kompatibel sein.
Entsperren des Smartphones unter Wasser
Interessant sind auch die zusätzlichen Eigenschaften der Sensoren. Qualcomm unterstützt zum Beispiel Geräte mit IP68-Zertifizierung und bewirbt das Entsperren von Geräten unter Wasser. Außerdem sind Messungen der Herzfrequenz und des Blutflusses ohne Veränderungen über die gleichen Sensoren möglich. Wischgesten für Sonderfunktionen des Smartphones werden ebenso unterstützt.