Ab 2019: VW vernetzt Autos und Infrastruktur mit IEEE 802.11p
VW hat angekündigt, ab 2019 eine erste Modellreihe des Konzerns mit IEEE 802.11p – von VW pWLAN genannt – auszurüsten, um Car-to-Car- und Car-to-X-Kommunikation darüber abzuwickeln. Die Funktechnologie erlaubt es Fahrzeugen, im Umkreis von 500 Metern um die eigene Position Statusinformationen zur Verkehrslage zu erhalten.
pWLAN nutzt das 5,9-GHz-Band
IEEE 802.11p nutzt 75 MHz Bandbreite im 5,9-GHz-Band zwischen 5,850 und 5,925 GHz. Die Verbindung erfolgt direkt zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur – ohne Internet. Dafür nutzt VW in seinen Pkws bereits heute eine LTE-Verbindung.
Sensordaten im Umkreis von 500 Metern
VW verspricht „den Blick um die Ecke“ mit pWLAN. Im Bereich von 500 Metern um das Fahrzeug können Informationen von anderen Autos oder der Infrastruktur erfasst werden. Meldet zum Beispiel ein Sensor an einer Brücke stockenden Verkehr oder einen plötzlichen Stau, kann diese Information schnell an den Fahrer weitergegeben werden. Baustellen können Informationen zu ihrem Standort verschicken, um Auffahrunfälle in diesen Gefahrenbereichen zu verhindern. Außerdem ließen sich Sensordaten eines Fahrzeugs, zum Beispiel bei einer Vollbremsung oder glatten Straße, mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Polizei- oder Rettungsdienste können frühzeitig über ihr Eintreffen informieren, noch bevor die Fahrzeuge hörbar oder sichtbar sind.
Im Gegensatz zur Kommunikation über Mobilfunk und einem Server ist pWLAN weniger anfällig für äußere Einflüsse. Zudem liegt die Latenz im Bereich von wenigen Millisekunden. Sofern IEEE 802.11p von allen Teilnehmern mit dem gleichen Nachrichtenformat verwendet wird, ist die Technologie herstellerübergreifend einsetzbar.
Autonomes Fahren nutzt multiple Kommunikationswege
pWLAN ist eine Art von Kommunikation auf dem Weg zum selbstfahrenden Automobil. Neben pWLAN werden autonome Fahrzeuge für die Informationsverarbeitung auch mit LTE und 5G ausgerüstet sein sowie zahlreiche Berechnungen innerhalb des Fahrzeugs mit immer leistungsfähigeren Bordcomputern wie etwa Nvidias Xavier-SoC bewältigen.