X299-Mainboards: Gigabyte legt Fokus auf Optik, Sound und Aorus
Mit fünf X299-Mainboards begleitet Gigabyte den Marktstart von Intels neuer High-End-Desktop-Plattform Basin Falls. Vier der Modelle erscheinen unter der Gaming-Marke Aorus. Neben Leistung und Haltbarkeit steht einmal mehr die Optik im Fokus.
Die Grundausstattung ist bei allen Platinen gleich: Neben dem Sockel LGA 2066 für CPUs der Serien Kaby Lake-X und Skylake-X sind acht DDR4-DIMM-Steckplätze verbaut. Den Quad-Channel-Modus bietet aber nur der Speichercontroller von Skylake-X. Kürzere PCIe-Steckplätze hat Gigabyte vollständig verbannt, jeweils fünf PCIe-3.0-x16-Slots werden geboten – elektrisch unterstützen aber lediglich zwei davon die vollen 16 PCIe-3.0-Lanes vom Prozessor. Bei allen Modellen sind acht SATA-3-Buchsen verbaut. Der X299-Chipsatz ist stets an gleicher Position von einem großflächigen Kühlkörper verdeckt.
Die Optik kommt an erster Stelle
Design und Beleuchtung spielen bei allen Herstellern eine immer größere Rolle. So wundert es nicht, dass die „Aesthetics“ in Gigabytes Pressekit an erster Stelle stehen. Noch bevor auf die technische Ausstattung der Aorus-Mainboards eingegangen wird, ist zunächst die RGB-Beleuchtung an der Reihe. Was bei Asus Aura und bei MSI Mystic heißt, nennt sich bei Gigabyte RGB Fusion.
RGB-Farben in 16,8 Millionen Variationen mit verschiedenen, unabhängig voneinander regulierbaren Beleuchtungszonen und diversen Effekten, die sich mittels RGB Fusion App steuern lassen, gehören zur Ausstattung der Neulinge. Am umfangreichsten ist das Farbenspiel bei den Flaggschiffen Gaming 9 und Gaming 7 umgesetzt. Pin-Header für zusätzliche LEDs bieten alle Modelle. Mit der App lässt sich die Beleuchtung mit Aorus-Grafikkarten oder auch RGB-Fusion-kompatiblen Komponenten anderer Anbieter synchronisieren. Längst gibt es auch RAM-Module, Netzteile und jüngst sogar Soundkarten mit LED-Beleuchtung.
Ein nettes Gimmick ist, dass sich die LED-Beleuchtung des Chipsatzkühlers mittels Schablone, zum Beispiel aus dem 3D-Drucker, individualisieren lässt. Praktisch ist dagegen die beleuchtete I/O-Blende.
ESS Sabre Audio und ASM3142
Ein Alleinstellungsmerkmal der Modelle Gaming 9 und Gaming 7 ist die Sound-Lösung ESS Sabre Audio. Schon des Öfteren wurden Produkte des Herstellers ESS in Gaming-Hardware verbaut. In diesem Fall handelt es sich um einen Digital/Analog-Konverter (DAC) der Serie ES9018. Das Gaming 9 trägt den Chip ES9018K2M und das Gaming 7 den ES9018Q2C. Dieser wird in beiden Fällen vom Realtek-Codec ALC1220 begleitet.
Beim Gaming 9 kommt der Verstärker (AMP) OPA1622 von Texas Instruments hinzu. Dedizierte Bauteile und vergoldete Anschlussbuchsen sollen zusätzlich für überdurchschnittlichen Klang sorgen. Softwareseitig wird auf Creatives Audio-Engine Sound BlasterX 720 gesetzt.
Den anfangs von MSI eingeführten USB-3.1-Controller ASM3142 von ASMedia mit verbesserter Effizienz verwendet auch Gigabyte. Einen Pin-Header für USB 3.1 Typ C in der Front gibt es bei allen X299-Aorus-Modellen bis auf das Gaming 3.
M.2-Kühler und Lüfterstopp
Die Zahl der M.2-Slots auf Mainboards nimmt analog zur Verbreitung des Formfaktors bei SSDs zu. Drei Stück sind es bei Aorus Gaming 9, Gaming 7 und Ultra Gaming, deren zwei beim Gaming 3. Was MSI mit dem M.2 Shield (Test) angefangen hat, setzen andere Hersteller fort. Bei Gigabyte nennt sich der M.2-Kühler M.2 Thermal Guard und soll ebenso die Leistung von schnellen PCIe-SSDs durch niedrigere Temperaturen länger aufrecht halten. Die X299-Plattform unterstützt auch den neuen Intel Optane Memory (Test). Neu bei Basin Falls ist die Funktion Virtual RAID on CPU (VROC), für deren Steckbrücken Gigabyte einen entsprechenden Anschluss bereithält.
In puncto Lüftersteuerung wirbt der Hersteller mit Fan Stop: Wird die Option im BIOS aktiviert, werden Lüfter bei niedriger Temperatur gänzlich abgeschaltet und laufen erst bei Erreichen einer höheren Temperatur wieder an. Smart Fan 5 unterstützt zudem zusätzliche Sensoren für Temperatur und Durchflussgeschwindigkeit von Wasserkühlungen. Eine Abbildung zeigt, mit wie vielen Sensoren das Flaggschiff bereits bestückt ist.
X299 Aorus Gaming 9 | X299 Aorus Gaming 7 | X299 Aorus Ultra Gaming | X299 Aorus Gaming 3 | |
---|---|---|---|---|
Formfaktor | ATX | |||
Sockel | LGA 2066 | |||
Chipsatz | Intel X299 | |||
CPU-Support | Intel Core X (Kaby Lake-X/Skylake-X) | |||
RAM | 8 × DDR4-DIMM (Quad Channel bei Skylake-X) | |||
PCIe-Slots (elektrisch) | 5 × PCIe 3.0 x16 (2 × x16, 1 × x8, 2 × x4) | |||
Multi-GPU | 3-Way SLI/CrossFire (mit Skylake-X) | |||
M.2/U.2 | 3 × M.2 (1 × U.2 via M.2-Adapter) |
3 × M.2 | 2 × M.2 | |
SATA | 8 × SATA 3.0 (6 Gb/s) | |||
USB (Pin-Header) | 1 × USB 3.1 Typ C 4 × USB 3.0 Typ A 4 × USB 2.0 Typ A |
4 × USB 3.0 Typ A 4 × USB 2.0 Typ A |
||
USB (Backpanel) | 1 × USB 3.1 Typ C 4 × USB 3.1 Typ A 4 × USB 3.0 Typ A |
|||
Netzwerk | Dual GbE LAN (Killer+Intel) / Killer 1535 Wi-Fi | Intel GbE LAN / kein Wi-Fi | ||
Audio | ESS Sabre Audio (Realtek ALC1220) | Realtek ALC1220 | ||
Video | keine Videoausgänge | |||
Preis (UVP) | ? | |||
Preis (Handel) | ? |
Einmal Gigabyte ohne Aorus: X299 UD4
Außerhalb der Aorus-Marke platziert Gigabyte das Modell X299 UD4. Dieses bietet im ATX-Format ebenso acht DDR4-Slots, achtmal SATA und fünf PCIe-x16-Slots sowie USB 3.1 vom ASM 3142. Den M.2-Steckplatz gibt es in zweifacher Ausführung, USB Typ C fehlt im I/O-Bereich.
Marktstart nächste Woche
Während Hersteller und Handel heute ab 15:00 Uhr die Hüllen fallen lassen dürfen, erfolgt der Marktstart der Produkte erst in der kommenden Woche. Dann soll Intel Basin Falls mit X299-Mainboards und den CPUs Skylake-X und Kaby Lake-X erhältlich sein. Vorerst stehen maximal zehn Kerne mit dem Core i9-7900X bereit. Noch mehr Kerne bis hin zum Flaggschiff Core i9-7980XE mit 18 Kernen, wird es erst später geben. Preise für die X299-Mainboards von Gigabyte liegen zur Stunde noch nicht vor und werden nachgereicht.
Einen pünktlichen Test des Core i9-7900X kann ComputerBase heute hingegen nicht liefern. Wie alle Publikationen in den EU hat auch diese Redaktion bisher kein Muster von Intel erhalten.