3DMark 11: Potentielle Radeon RX Vega mit 8 GB und 1.630 MHz
Ein Eintrag in der Benchmark-Datenbank des 3DMark 11 liefert viele Hinweise, dass es sich dabei um die Radeon RX Vega handelt. Im Gegensatz zur bereits veröffentlichten Radeon Vega Frontier Edition besitzt die Grafikkarte nur 8 GByte Speicher, taktet aber (etwas) höher.
Die Website WCCFtech ist auf den besagten Eintrag gestoßen. Die Kennung 687F:C1 deckt sich mit frühen Prototypen von Vega 10. Dass es sich nicht um die Vega Frontier Edition für den Profimarkt handelt, belegt zum einen der mit 8 GByte nur halb so große Videospeicher. Zudem fällt der maximale GPU-Takt mit 1.630 MHz laut Anzeige um 30 MHz höher aus. Der Speichertakt von 945 MHz weist auf den HBM2-Speicher hin, der demnach genauso hoch getaktet ist wie bei der Frontier Edition.
Benchmark: RX Vega gegen GTX 1070, GTX 1080 und GTX 1080 Ti
Die potentielle Radeon RX Vega erreichte auf einem System mit einem Intel Core i7-6700K im Performance-Preset einen Graphics Score von 31.873 Punkten. Zum Vergleich hat WCCFtech Resultate mit Nvidia-GPUs bei gleicher CPU und gleichem CPU-Takt gegenübergestellt. Das Ergebnis der vermuteten RX Vega liegt demnach deutlich oberhalb einer GeForce GTX 1070, die es auf rund 23.600 Punkte bringt. Auch ein System mit GeForce GTX 1080 und rund 27.000 Punkten im Graphics Score wird übertroffen. An die mehr als 38.000 Punkte der GeForce GTX 1080 Ti reicht das Resultat jedoch nicht heran.
Die Leistung gilt für Übertaktung
Wie inzwischen VideoCardz angemerkt hat, handelt es sich bei dem Ergebnis um eine übertaktete Vega-Grafikkarte, die offenbar sogar mit mehr als 1.630 MHz betrieben wurde. Unterstützt wird diese These durch diverse weitere Resultate von Vega-Modellen mit 8 GB Speicher, die zwischen 27.890 und 30.681 Punkte erreicht haben. Bei allen wird der GPU-Takt mit 1.630 MHz angezeigt, doch sei dies bei den höheren Ergebnissen ein Fehler. Die Ergebnisse liegen stets oberhalb einer übertakteten GTX 1070, doch nur die besten Werte können mit einer GTX 1080 mithalten.
Benchmarks wenig handfest
Sofern es sich tatsächlich um die Radeon RX Vega handelt, die AMD am Monatsende präsentieren will, sind die Resultate dennoch nur grobe Hinweise auf das Leistungsniveau. Denn unklar bleibt, welchen Entwicklungsstatus Grafikkarte und Treiber in den Benchmarks besitzen. Das finale Produkt könnte daher eine abweichende Leistung aufweisen. Zudem ist das Ergebnis in dem synthetischen Benchmark nicht mit der Leistung im praktischen Spieleeinsatz gleichzusetzen.
Spekulationen zum relativ großen Chip
Anhand der Benchmark- und Spieleleistung der Radeon Vega Frontier Edition, die unterhalb von Nvidias GeForce GTX 1080 liegt, wurden vielerorts vorschnelle Rückschlüsse auf das Leistungsniveau der Radeon RX Vega getroffen. Die neuen Hinweise bringen nur wenig mehr Licht ins Dunkel. Der direkte Vergleich mit der Frontier Edition ist nicht möglich: Diese ist zwar in diversen Spielen und Benchmarks getestet worden, doch fehlt ein vergleichbares Resultat im 3DMark 11.
Angesichts der Chip-Größe von 484 mm² wäre eine Platzierung bei der Leistung hinter oder auf Augenhöhe der GTX 1080 (314 mm²) wenig beeindruckend für AMDs neuen High-End-Chip. Letztlich bleibt aber abzuwarten, was die neuen Funktionen der Vega-Architektur in der Praxis bewirken können.