Alphabet: Rekordstrafe der EU schmälert Googles Gewinn
Die Google-Mutter Alphabet hat die Ergebnisse für das zweite Quartal 2017 präsentiert. Während der Konzern beim Umsatz erneut ein deutliches Plus verzeichnet, muss man beim Gewinn Federn lassen. Der Grund: Die Rekordstrafe der EU, die bereits eingepreist wurde.
Die EU-Strafe verhagelt den Gewinn
So erwirtschaftete Alphabet im zweiten Quartal 2017 einen Umsatz von 26,01 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Den Gewinn hätte Alphabet von 4,9 Milliarden US-Dollar auf 6,26 Milliarden US-Dollar steigern können, wenn da eben nicht die Rekord-Geldbuße der EU wäre. Die fällt mit 2,7 Milliarden US-Dollar ins Gewicht, sodass am Ende 3,5 Milliarden US-Dollar übrig bleiben.
Die EU-Kommission hatte die Geldbuße Ende Juni verkündet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter sehen es als erwiesen an, dass Google die Vormachtstellung im Suchmaschinengeschäft missbraucht hat, um die hauseigenen Preisvergleiche gegenüber der Konkurrenz zu bevorzugen. Noch behält es sich Alphabet aber vor, Berufung gegen den Beschluss der EU-Kommission einzulegen.
Googles Werbegeschäft bleibt der Umsatztreiber
Mit 25,76 Milliarden US-Dollar stammt der Großteil des Umsatzes wie gehabt aus den Google-Geschäften. 22,67 Milliarden US-Dollar entfallen dabei auf das Werbegeschäft. Der operative Gewinn dieser Sparte beträgt 7,8 Milliarden US-Dollar – 813 Millionen US-Dollar mehr als im Vorjahresquartal.
Trotz des gesteigerten Gewinns existieren allerdings auch einige Makel. Bei den bezahlten Klicks auf Werbeanzeigen konnte Google zwar um 52 Prozent zulegen, die Einnahmen pro Klick gingen aber um 23 Prozent zurück.
Die übrigen Konzernspalten von Alphabet, zusammengefasst unter „Other Bets“, erwirtschafteten hingegen 248 Millionen US-Dollar. In der Summe führt das zu einem Verlust von 772 Millionen US-Dollar, was zumindest ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal ist. Damals betrug der Verlust noch 855 Millionen US-Dollar.