iMac 27 Zoll (Mid 2017) im Test: Apples All-in-One zum Arbeiten und Spielen
Endlich wieder neue Macs! Das Update speziell für den iMac war lange überfällig, jetzt gibt es ihn mit aktueller Intel-Hardware aus der Generation Kaby Lake und mit neuen Grafikkarten von AMD. Im Test des iMac mit 27 Zoll und 5K-Display zeigt Apple, wie gut All-in-One-Computer sein können und wo noch Potenzial nach oben ist.
Apples cleveres iMac-Design
Für den neuen iMac „Mid 2017“ hat Apple Veränderungen am Innenleben des AiO-Computers vorgenommen, rein äußerlich betrachtet hebt sich der neue iMac jedoch nicht von früheren Generationen ab. Das muss er allerdings auch (noch) nicht, denn an Eleganz hat er bisher nichts verloren. Auch der neue iMac wirkt noch frisch.
Bei Apple fängt das Design bereits bei der praktischen Verpackung an, denn innerhalb weniger Schritte sind Styropor und Schutzfolien entfernt und der Rechner auf den Tisch gestellt. Der iMac lässt sich erstaunlich leicht von A nach B bewegen, das Gewicht fällt mit 9,44 kg für einen Computer, in dem alles zum loslegen steckt, niedrig aus.
Hinsichtlich Verarbeitung und Materialwahl sammelt Apple ausschließlich Pluspunkte. Spaltmaße und Einfassungen von Bauteilen sind sehr gering und durchweg gleichmäßig. Die Kombination aus teilweise mehrere Millimeter dickem Aluminium und Glas hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Hier macht Apple so schnell keiner was vor.
Der neue iMac steht wieder auf einem gebogenen Fuß aus Aluminium, an dem das Gehäuse für Hardware und Display befestigt ist. Der iMac lässt sich nicht in der Höhe verstellen, nur hinsichtlich des Neigungswinkels auf der y-Achse justieren. Das ist in vielen Fällen des Alltags ausreichend, eine Workstation mit separat gekauftem, mehrfach verstellbarem Monitor bietet aber mehr Freiheiten. Für den Alltagseinsatz in der Redaktion trifft Apple dennoch einen guten Abstand von Display zu Tisch.
Apple gelingt es geschickt, einen viel dünneren Computer zu suggerieren, als es eigentlich der Fall ist. Am Rand ist der iMac nur wenige Millimeter dünn, bevor er zur Mitte der Rückseite stetig dicker wird. Inklusive Standfuß beträgt die Bautiefe rund 20 Zentimeter. Zaubern kann auch Apple nicht, Hardware und vor allem Kühlung wollen irgendwo ja untergebracht werden. Warme Abluft entweicht aus Lüftungsschlitzen auf der Rückseite, gut versteckt hinter dem Standfuß. Selbst bei längerem Rendering in Blender steigt das Geräuschniveau nicht über ein leichtes Rauschen hinaus. Erst bei intensiver Nutzung der GPU wird der iMac etwas lauter, mehr dazu später im Test.
Aufrüstbarer Arbeitsspeicher
Nicht weit entfernt vom Ablufttrakt befindet sich das Fach für den Arbeitsspeicher – es ist die einzige Komponente des Rechners, die Kunden ohne größeren Aufwand noch selbst aufrüsten können. Vier Steckplätze für DDR4-RAM im Format SO-DIMM stehen zur Verfügung, zwei davon sind beim Modell mit 8 GB ab Werk belegt. Apple schreibt DDR4-Speicher mit den Spezifikationen 2.400 MHz, 260-polig, ohne Parität und ohne Puffer vor – Standard-RAM also. Testweise für ein Upgrade verwendeter Arbeitsspeicher des Typs Kingston HX424S14IB/4, der exakt den Anforderungen von Apple entspricht, konnte im iMac dennoch nicht zum Laufen gebracht werden. Der iMac startete stets nur mit schwarzem Display, bis wieder nur der ab Werk verbaute Speicher aktiv war.
Thunderbolt 3 und USB 3.1 Gen2
Alle Anschlüsse befinden sich ebenfalls auf der Rückseite, von vorne betrachtet liegen sie unten rechts. Wer sich die Buchsen genauer anschaut, stellt fest, dass jetzt auch der iMac mit 2 × Thunderbolt 3 über USB Typ C ausgerüstet ist. Die mit 40 Gbit/s angebundenen Ports erlauben unter anderem den Anschluss eines zweiten 5K-Displays oder von zwei 4K-Monitoren. Schnelle externe Speicherlösungen sind ein weiterer Anwendungsfall. Apple ersetzt damit 2 × Thunderbolt 2, das als Anschluss Mini DisplayPort verwendet. Auf der Rückseite gibt es außerdem eine 3,5-mm-Klinke, einen SDXC-Kartenleser, 4 × USB 3.1 Gen2 mit 10 Gbit/s sowie Gigabit-Ethernet.
Dass Apple alle Anschlüsse auf der Rückseite versteckt, ist förderlich für das von vorne sehr aufgeräumt wirkende Erscheinungsbild, praktisch im Alltag ist die Position aber nicht gerade - ganz im Gegenteil. Die ewige Suche nach den Ports ist oftmals nervige Fummelei, bei der man sich noch dazu die Rückseite zerkratzt. Das eigentlich banale Einstecken eines USB-Sticks kann schnell zur gefühlt minutenlangen Tortur werden.
Lautsprecher mit Bums
Besser gefällt da die Integration der Lautsprecher. Die sieht man zum einen nicht, weil sie in der unteren Lippe aus Aluminium sitzen und nach unten strahlen, zum anderen klingen sie trotz ihrer versteckten und deshalb vermeintlich schlechten Position sehr gut. Für Filme oder auch lautes Musikhören braucht es deshalb keine externes Sound-System. Die Lautsprecher von Apple decken subjektiv gehört eine breiten Frequenzbereich ab und klingen auch bei hoher Lautstärke gut.
5K-Bildschirm mit Wow-Effekt
Eine enorme Präsenz hat beim iMac natürlich in erster Linie das Display. Apple bietet den iMac erneut mit Bildschirmen in Größen von 21,5 Zoll und 27 Zoll an, das Display hat jeweils das Format 16:9. Den kleinen iMac bietet Apple noch mit zwei Auflösungen an: 1.920 × 1.080 (102 ppi) und 4.096 × 2.304 (219 ppi). Den großen iMac gibt es hingegen ausschließlich mit 5K-Panel, dessen Auflösung bei 5.120 × 2.880 Bildpunkten (218 ppi) liegt. Bei dieser Auflösung können Videospezialisten mehrere Full-HD-Streams nativ bearbeiten oder auch Ultra HD editieren und haben dennoch ausreichend Pixel für Schaltflächen übrig. Der 27-Zoll-iMac ist auch das Modell, das zum Arbeiten am besten geeignet ist, denn 21,5 Zoll sind heutzutage doch bereits arg klein, vor allem im direkten Vergleich, wenn man beide iMac-Modelle nebeneinander stellt. Da könnte selbst der 27er manchmal noch eine Spur größer sein.
Wenn der iMac nach der Ersteinrichtung das erste Mal mit den für macOS typischen, imposanten Hintergrundbildern grüßt, darf man durchaus ein „Wow“ von sich geben. Das 5K-Display punktet auf Anhieb mit einer enormen Schärfe und kräftigen Farben. Noch dazu ist das Panel leuchtstark und scheint zumindest zu Beginn nur wenig zu reflektieren. Wie bei den MacBook (Pro) deckt Apple das Panel mit einer Glasscheibe ab, die den Inhalten eine gewisse Brillanz verleiht, je nach Sonnenstellung aber auch spiegeln kann. Und gereinigt werden sollte die Scheibe auch regelmäßig, denn sie zieht Staub, Fingerabdrücke und beim Putzen auch Schlieren magisch an.
Helleres Display
Für den neuen Jahrgang verspricht Apple eine höhere Display-Helligkeit, was die Messungen im Test auch bestätigen. Bis zu 500 cd/m² sollen es laut Apple im Durchschnitt sein, und diesen Wert erreicht das Display im Alltag auch. Bei manueller Regulierung der Helligkeit über den Schieberegler unter macOS oder die Tasten auf der kabellosen Apple-Tastatur erreicht das Panel als Mittelwert aus neun Messfeldern 483 cd/m². Wird die automatische Regulierung der Helligkeit über den integrierten Sensor aktiviert, werden im Schnitt 508 cd/m² und damit die Angabe von Apple erzielt. Die Homogenität des Panels in Bezug auf die Helligkeit ist angesichts der Größe des Monitors gut bis sehr gut. In der Mitte und in dem zentralen Bereich darüber leuchtet das Display etwas heller als in den restlichen Bereichen, die Unterschiede sind aber nur mit einem Messgerät feststellbar und fallen im Alltag nicht weiter negativ auf.
1 Milliarde Farben ohne 10 Bit
Das Display des iMac nutzt als Farbraum Display P3. Dieser basiert auf DCI-P3, nutzt aber den von sRGB auf 6.500 Kelvin getrimmten Weißpunkt. Im Test verfehlt das Panel diesen Weißpunkt mit 6.900 Kelvin leicht, was für ein etwas kühler abgestimmtes Erscheinungsbild spricht. Dennoch ist die Farbdarstellung durch die Bank genau, kräftig, aber dennoch natürlich. Apple spricht von einer Milliarde Farben, die das 5K-Panel darstellen kann. Um ein echtes 30-Bit-Panel, mit 1.024 Abstufungen pro Primärfarbe (10 Bit für Y, U und V) mit 1,07 Milliarden Farbkombinationen handelt es sich aber nicht. Apple nutzt stattdessen ein 24-Bit-Panel mit 8 Bit pro Farbkanal und FRC-Technik.
Der ermittelte statische Kontrast liegt bei ziemlich genau 1.000:1. Das ist nicht bahnbrechend, aber dennoch in einem mehr als soliden Bereich. Beim Gucken von Filmen im Cinemascope-Format stören zumindest keine grauen schwarzen Balken.
In Summe ist das 5K-Display des 27-Zoll-iMac ausgezeichnet. Es leistet sich keine nennenswerte Schwäche und sorgt von Anfang an für Staunen. Noch dazu funktioniert die Skalierung unter macOS ausgezeichnet, sodass die Bedienelemente des Betriebssystems scharf und groß genug dargestellt wird und Apps für Video- und Bildbearbeitung dennoch nativ ihre Inhalte darstellen können, ohne die Bedienelemente zu verkleinern. Bei Microsoft ist das auch unter Windows 10 noch nicht immer so.
Mac-Eingabegeräte
Wer einen iMac kauft, kann nach dem Aufbauen direkt loslegen, da Apple dem System das Magic Keyboard als kabellose Bluetooth-Tastatur sowie die Magic Mouse 2 als kabellose Bluetooth-Maus beilegt. Wer möchte, kann gegen einen Aufpreis von 60 Euro das Magic Trackpad 2 anstelle der Maus ordern. Für die Kombination aus Magic Mouse 2 und Magic Trackpad 2 verlangt 149 Euro – es gibt somit keinen Rabatt gegenüber dem Einzelkauf des Trackpad 2. Das Magic Keyboard liegt dem iMac immer bei und kann für 30 Euro Aufpreis zum Magic Keyboard mit Ziffernblock aufgerüstet werden.
Ultrakompaktes Magic Keyboard
Das ab Werk beigelegte Magic Keyboard ist eine der kompaktesten Tastaturen, die der Markt zu bieten hat. Es ist selbst an der dicksten Stelle nur 11 Millimeter hoch und verjüngt sich zur Front hin zu einem hauchdünnen Keil mit 4 Millimetern. Die silberne Basis besteht aus Aluminium, die weißen Tasten sind Kunststoff. Am Layout der Buchstaben gibt es nichts zu meckern, denn trotz der kompakten Abmessungen haben sie 100 Prozent Größe und sind vergleichbar mit dem MacBook (Pro). Vom Tippgefühl her gibt es aber mehr Hub, der flache Scherenmechanismus der Laptops kommt beim Desktop noch nicht zum Einsatz. Dennoch handelt es sich auch hier ganz klar um eine Chiclet-Tastatur, mit der Fans mechanischer Keyboards wohl nur wenig anzufangen wissen. Wer aber gerne auf solchen Tastaturen schreibt, findet sich gut zurecht. Mit der Tastatur des Dell XPS 13 ist die Tastatur des iMac durchaus vergleichbar.
Den nächsten Excel- oder Numbers-Marathon sollte man mit der Tastatur allerdings nicht bestreiten, denn dafür fehlt zum einen klar der Zahlenblock und zum anderen ein gescheites Layout der Pfeiltasten. Die wirken im unteren rechten Eck doch ein wenig zu eng beisammen, während die Zahlenreihe über den Buchstaben eine Geduldsprobe erstgenannter Aufgabengebiete darstellt. Apple bietet mit dem vollwertigen Keyboard aber eine Alternative. Unbedingt zu Apple muss man aber nicht greifen, es funktionieren auch Tastaturen anderer Hersteller. Eine kabellose sieht am iMac aber definitiv am besten aus. Apple verwendet dafür das in den iMac integrierte Bluetooth 4.2.
Magic Mouse 2 mit Gesten
Zur Magic Mouse 2 gibt es weniger Worte zu verlieren, allerdings sollten sich Gamer am besten gleich an anderer Stelle umsehen, wenngleich der iMac ohnehin nicht unbedingt ein Spielerechner ist. Dank neuer AMD-Grafikkarten ist das jetzt aber zumindest möglich, wie im weiteren Verlauf des Tests anhand von Benchmarks bestätigt wird.
Im Arbeitsalltag weiß die Eintasten-Maus zu gefallen. Auf ihrer Oberseite können verschiedene macOS-Gesten ausgeführt werden, die die Wege innerhalb des Betriebssystems verkürzen. Wird mit nur einem Finger von oben nach unten oder umgekehrt gewischt, scrollt die Maus im aktuellen Fenster. Wer den Windows-typischen Rechtsklick vermisst, kann diesen in den Einstellungen nachträglich aktivieren. Die Maus hat gute Gleiteigenschaften und beim Arbeiten einen ausreichend präzisen Sensor.
Wirklich unglücklich positioniert ist aber der Lightning-Anschluss, über den die Maus geladen wird. Er befindet sich auf der Unterseite, sodass Laden und Benutzen nicht gleichzeitig möglich sind – ein von Apple seltenes Design-Fauxpas. Beim Magic Keyboard befindet sich die Lightning-Buchse wie erwartet hinten.
Alle 27 Zoll iMac (Mid 2017) im Überblick
Apple bietet den 27-Zoll-iMac in drei Varianten zu Basispreisen von 2.099, 2.299 und 2.599 Euro an. Der Preis hat Einfluss darauf, welcher Prozessor und welche Grafikkarte verbaut sind und wie groß das Fusion Drive (SSHD) ist. Eine SSD bietet Apple grundsätzlich nur gegen Aufpreis an. Um das mindestens 1 TB große Fusion Drive mit einer gleich großen SSD zu ersetzen, müssen je nach Basismodell 720 oder 840 Euro investiert werden. Nur im größten iMac wird eine SSD mit 2 TB für 1.680 Euro angeboten. Dies ist auch der einzige iMac mit 2 TB großer SSHD ab Werk.
Während aufpreispflichtige Extras wie große SSDs nachvollziehbar sind, ist es das Festhalten an nur 8 GB Arbeitsspeicher selbst beim teuersten iMac nicht. Zumindest dieses Modell hätte Apple schon ab Werk mit 16 GB bestücken können. Zumal der Wechsel von 2 × 4 GB auf 2 × 8 GB Apple-typisch mit einem hohen Aufpreis von 240 Euro verbunden ist. Hier lautet der Rat der Redaktion klar: selbst aufrüsten!
iMac 27 Zoll (Mid 2017) | ||||||
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Preis | 2.099 € | 2.299 € | 2.599 € | |||
CPU | i5-7500 | i5-7600 | i7-7700K (+ 300 €) |
i5-7600K | i7-7700K (+ 240 €) |
|
iGPU | Intel HD 630 | |||||
dGPU | AMD Radeon Pro 570 (4 GB) | AMD Radeon Pro 575 (4 GB) | AMD Radeon Pro 580 (8 GB) | |||
RAM | 8 GB DDR4-2.400 | 16 GB DDR4-2.400 (+ 240 €) |
8 GB DDR4-2.400 | 16 GB DDR4-2.400 (+ 240 €) |
8 GB DDR4-2.400 | 16 GB DDR4-2.400 (+ 240 €) |
32 GB DDR4-2.400 (+ 720 €) |
32 GB DDR4-2.400 (+ 720 €) |
32 GB DDR4-2.400 (+ 720 €) |
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64 GB DDR4-2.400 (+ 1.680 €) |
64 GB DDR4-2.400 (+ 1.680 €) |
|||||
SSHD/SSD | 1 TB Fusion Drive | 2 TB Fusion Drive (+ 240 €) |
1 TB Fusion Drive | 2 TB Fusion Drive (+ 240 €) |
2 TB Fusion Drive | 3 TB Fusion Drive (+ 120 €) |
256 GB SSD (+ 120 €) |
256 GB SSD (+ 120 €) |
512 GB SSD (+ 240 €) |
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512 GB SSD (+ 360 €) |
512 GB SSD (+ 360 €) |
1 TB SSD (+ 720 €) |
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1 TB SSD (+ 840 €) |
1 TB SSD (+ 840 €) |
2 TB SSD (+ 1.680 €) |
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Anschlüsse | 1 × 3,5-mm-Klinke SDXC-Kartensteckplatz 4 × USB 3.1 Gen2 2 × Thunderbolt 3 Gigabit-Ethernet Kensington Diebstahlsicherung |
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Display | 27", 5.120 × 2.880, 218 ppi, 500 cd/m², Display P3 | |||||
Wireless | 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2 | |||||
Kamera | 720p FaceTime HD Kamera | |||||
Audio | Stereo-Lautsprecher Mikrofon |
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Abmessungen | 65,0 × 20,3 × 51,6 cm (B×T×H) (Tiefe inklusive Standfuß), 9,44 kg | |||||
Zubehör | Magic Keyboard | |||||
Magic Keyboard mit Ziffernblock (+ 30 €) | ||||||
Magic Mouse 2 | ||||||
Magic Trackpad 2 anstatt Magic Mouse 2 (+ 60 €) | ||||||
Magic Mouse 2 und Magic Trackpad 2 (+ 149 €) |
Leistung in Anwendungen und Spielen
Die Leistung des kleinsten iMac 5K mit 27 Zoll von Mitte 2017 liegt in Anwendungen auf dem von einem Core i5-7500 und einer Radeon Pro 570 erwarteten Niveau. Im plattformübergreifend vergleichbaren Cinebench R15 werden mit 591 (Multi-Core) respektive 160 Punkten (Single-Core) die aus dem Test des Core i5-7500 bekannten Werte erreicht. Durch den Wechsel auf das Topmodell mit Core i7-7700K (erst ab mittlerem Modell verfügbar) ließen sich in dieser Disziplin im Multi-Core-Szenario allerdings nochmal über 60 Prozent an Leistung hinzu gewinnen. Der Wechsel auf den Core i5-7600 ist hingegen nur von wenig Effekt, weil Hyper-Threading deaktiviert bleibt.
i5-7500 (im Testmuster) |
i5-7600 | i5-7600K | i7-7700K | |
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Codename | Kaby Lake | |||
Verlötet | Nein | |||
Kerne | 4 | 4 | 4 | 4 |
Threads | 4 | 4 | 4 | 8 |
Takt | 3,4 GHz | 3,5 GHz | 3,8 GHz | 4,2 GHz |
Turbo | 3,8 GHz | 3,9 GHz | 4,2 GHz | 4,5 GHz |
TDP | 65 W | 65 W | 91 W | 91 W |
GPU | HD 630 | |||
Takt | 350 MHZ | |||
Turbo | 1.100 MHz | 1.150 MHz | 1.150 MHz | 1.150 MHz |
Auch Photoshop und der WebXPRT-Benchmark bestätigen die Leistung des iMac in Anwendungen entsprechend der Erwartungen. Das Encodieren eines Videos in Handbrake geht auf dem Mac hingegen schneller als vom CPU-Testsystem mit Windows 10 bekannt von der Hand. Das liegt allerdings nicht an der CPU sondern der unterschiedlichen Softwarebasis in Form von Handbrake und macOS.
Absolut in Handbrake vergleichbar ist der iMac allerdings mit den von ComputerBase zum Jahreswechsel getesteten neuen (und alten) MacBook Pro. In diesem Fall erweist sich der neue kleinste iMac 5K mit 27-Zoll-Display beim Encoding als etwas schneller als das neue MacBook Pro 15 Zoll mit Touch Bar (Test) mit der schnellsten mobilen CPU Core i7-6920HQ der Skylake-Generation. Die von Apple im Frühsommer auf Kaby Lake aktualisierte Variante des Notebooks sollte hingegen etwas schneller sein.
Und kann man mit dem iMac 5K auch spielen? Die im Basismodell eingesetzte AMD Radeon Pro 570 basiert wie die Radeon RX 580 und RX 570 (Test) auf Polaris 21, kommt allerdings mit nur 1.792 statt den 2.048 vom Modell für Spieler bekannten Shadern aus. 2.048 Shader liefert erst die Radeon Pro 575, die Radeon Pro 580 hingegen wie von der RX 580 bekannte 2.304 Shader. Auch der Takt wurde gegenüber der RX-Serie gesenkt: Bei 12,5 Prozent weniger Shadern liegt die offizielle maximale Leistung der Radeon Pro 570 rund 30 Prozent unter der der Radeon RX 570.
Grafikkarte | Einsatz in | Shader | Leistung max. |
---|---|---|---|
Radeon Pro 550 | MacBook Pro 15 (Mid 2017) | 640 | 1,0 TFLOPS |
Radeon Pro 555 | MacBook Pro 15 (Mid 2017) | 768 | 1,3 TFLOPS |
Radeon Pro 560 | MacBook Pro 15 (Mid 2017) | 1.024 | 1,9 TFLOPS |
Radeon Pro 570 | iMac 5K (Mid 2017) | 1.792 | 3,6 TFLOPS |
Radeon Pro 575 | iMac 5K (Mid 2017) | 2.048 | 4,5 TFLOPS |
Radeon Pro 580 | iMac 5K (Mid 2017) | 2.304 | 5,5 TFLOPS |
Zum Vergleich | |||
Radeon RX 550 | – | 512 | 1,2 TFLOPS |
Radeon RX 560 | – | 1.024 | 2,6 TFLOPS |
Radeon RX 570 | – | 2.048 | 5,1 TFLOPS |
Radeon RX 580 | – | 2.304 | 6,2 TFLOPS |
Solange nicht in der nativen iMac-Auflösung von 5.120 × 2.880 Bildpunkten gespielt wird, ist Spielen mit der Kombination aus CPU und GPU trotzdem auch in hohen Auflösungen und Details möglich. Wobei allein schon die Anwendungen oftmals einen Strich durch die Auswahl von 2.880p machen: Counter-Strike: Global Offensive stellt nur mit Darstellungsfehlern dar und Hitman: Absolution bietet maximal 2.560 × 1.440.
In dieser sinnvolleren Auflösung sind in den getesteten Spielen bei maximalen Details dann allerdings auch Bildwiederholraten möglich, die entweder direkt oder nach dem gezielten Abschalten bestimmter Details gut spielbar sind. Spielen ist auf dem aktuellen iMac deshalb durchaus realistisch, selbst das kleinste Modell bietet dafür ausreichend Leistung. Hier und da gibt es aber noch wie vor kleinere Einschränkungen, und wenn es nur die weiterhin reduzierte Auswahl an Spielen ist, die für Windows deutlich höher ausfällt. Steam hilft hier dem Spieler, in dem die vorhandene Spiele-Sammlung beim Start unter macOS gleich hinsichtlich der Kompatibilität gefiltert wird.
Leistungsaufnahme, Lautstärke und Temperaturen
Bei ausgeschaltetem Monitor im Leerlauf auf dem Desktop benötigt das gesamte System 28 Watt – das sind 5 Watt weniger als die gleiche CPU im Prozessor-Testsystem von ComputerBase verbraucht. Wird der Bildschirm bei 50 Prozent Helligkeit betrieben (lt. Einstellungen), steigt der Verbrauch um 14 Watt, bei 100 Prozent Helligkeit sind es 70 Watt. In heller Umgebung bei Tageslicht ist dieser Betriebszustand die Regel. Den maximalen Stromverbrauch erreicht das System bei der parallelen Auslastung von CPU und GPU in Spielen – an die 170 Watt werden hier erreicht. Die schnellere Radeon RX 570 im Grafikkarten-Testsystem verbraucht ohne Monitor bereits 180 Watt.
Szenario | Stromverbrauch |
---|---|
Leerlauf Desktop Monitor aus | 28 Watt |
Leerlauf Desktop Monitor 50 Prozent | 42 Watt |
Leerlauf Desktop Monitor 100 Prozent | 70 Watt |
YouTube (Costa Rica 4K, Vollbild) | 100 Watt |
Rendern in Blender | 121 Watt |
Hitman: Absolution | 168 Watt |
Display-Helligkeit auf 100 Prozent |
In Anbetracht von Leistung und Verbrauch unter Last sind die vom neuen iMac 5K erzielten Ergebnisse bei der Lautstärke beachtlich. Im Leerlauf ist der Rechner nur bei absoluter Ruhe durch seine SSHD wahrnehmbar und selbst nach einer halben Stunde Last durch Rendern mit Blender ändert sich daran nichts. Erst wenn auch die GPU gefordert wird, steigt der Geräuschpegel: In 40 Zentimetern Abstand vor dem Bildschirm und damit vergleichbar gemessen wie bei Notebooks werden dann 36 Dezibel erreicht. Wahrnehmbar ist das Rauschen der Luft, die Lüfter selber sind nicht heraus zu hören.
Das Kühlsystem des iMac 5K saugt Luft über Schlitze am unteren Rand des Gehäuses und Displays, dort, wo auch die Lautsprecher sitzen, an, die erwärmte Luft tritt unter der Halterung für den Standfuß an der Rückseite wieder aus. An dieser Stelle werden mit 51 °C nach 30 Minuten Last auf CPU und GPU auch die höchsten Temperaturen gemessen. Der Rest des Systems erwärmt sich wiederum nicht wesentlich.
Das Ergebnis lässt hoffen, dass Apple auch den für Dezember 2017 angekündigten neuen iMac Pro mit Core X und Radeon Vega vergleichbar leise kühlen können wird. Dessen Kühlsystem wird Apple gegenüber dem herkömmlichen iMac deutlich aufstocken, das Prinzip für Zufuhr and Abfuhr von Kühlluft bleibt aber gleich.
Fazit
Apples neuer iMac mit 5K-Display des Jahrgangs 2017 ist ein gelungenes All-in-One-System. Wie bei vielen Produkten von Apple sind es die gut aufeinander abgestimmten Komponenten, die ein rundes Paket bilden. Beim iMac sind das in erster Linie das atemberaubende Display und die kompakte Bauweise, die dennoch keine Abstriche bei Leistung und Lautstärke mit sich bringt. In Kombination mit macOS ergibt sich daraus eine solide Arbeitsmaschine, die dennoch auch für Filme und das ein oder andere Spiel tauglich ist. Durch den Wechsel auf Intel Kaby Lake und AMD Polaris 21 gibt es durch die Bank mehr Leistung und mit 2 × Thunderbolt 3 auch neue, vielseitige Anschlüsse.
So überzeugend ein Komplettsystem auch ist, im Hinterkopf sollten Interessenten immer die eingeschränkte Wandlungsfähigkeit behalten. Monitor und ein Großteil der Hardware sind fix und können mit Ausnahme des Arbeitsspeichers nicht aufgerüstet werden. Vor allem die beiden größeren Modelle hätten ab Werk mit 16 GB Arbeitsspeicher bestückt sein sollen, hier gibt sich Apple zu knauserig. Wer sich das erste Mal einen iMac anschaffen möchte, sollte im Apple Store zudem überprüfen, ob das Display die richtige Höhe hat, denn verstellt werden kann nur der Winkel. Auf den Schreibtischen der Redaktion stellte dies bei zwei Anwendern jedoch kein Problem dar.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Frage, ob der iMac ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, darf durchaus gestellt werden. Der vergleichbar ausgestattete LG-Monitor UltraFine 5K 27MD5KA-B kostet alleine bereits 1.399 Euro. Abzüglich der Einzelpreise für Magic Keyboard und Magic Mouse 2 bleiben gerade einmal 492 Euro für die Hardware und das Gehäuse übrig. Der iMac ist deshalb zwar beileibe kein günstiger Computer, er ist aber bei genauer Betrachtung nicht so teuer, wie es auf den ersten Blick der Fall zu sein scheint. Auseinanderklamüsert ist der iMac sogar ein vergleichsweise preiswerter Rechner.
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