Zensur: Apple löscht VPN-Apps aus chinesischem App Store

Christian Lohmüller
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Zensur: Apple löscht VPN-Apps aus chinesischem App Store
Bild: Apple

Apple hat sämtliche VPN-Apps aus seinem iOS App Store in China entfernt. Damit hält sich der Konzern an neue chinesische Regeln. Mit den VPN-Apps ließ sich die Zensur des Internets durch die chinesische Regierung umgehen. Spätestens ab Februar 2018 ist das für Privatpersonen illegal.

ExpressVPN, einer der betroffenen VPN-Anbieter, hat eine Mitteilung Apples auf seiner Website veröffentlicht. Darin heißt es, dass sich sich eine App immer an die lokalen Gesetze halten müsse. Die App von ExpressVPN wäre daher im chinesischen App Store nicht mehr erhältlich, App Stores in anderen Ländern wären jedoch von der Löschung nicht betroffen. So rät der VPN-Anbieter seinen Nutzern in China auch, die App über einen Account bei einem nicht-chinesischen App Store herunterzuladen.

Mitteilung Apples an ExpressVPN
Mitteilung Apples an ExpressVPN (Bild: ExpressVPN)

Die Mitteilung macht deutlich, dass sich Apple mit seiner Löschaktionen an Regeln der Regierung hält. Diese hat vor einigen Wochen die Netzbetreiber darüber informiert, dass Privatkunden ab 1. Februar 2018 nicht mehr auf VPNs zugreifen dürften. Damit schließt sie eine der letzten großen Lücken in der sogenannten Großen Firewall von China.

In einer Stellungnahme gegenüber Techcrunch sagt Apple, dass einige VPN-Apps aus dem App Store entfernt werden mussten, um die neuen Regularien einzuhalten.

Earlier this year China’s MIIT announced that all developers offering VPNs must obtain a license from the government. We have been required to remove some VPN apps in China that do not meet the new regulations. These apps remain available in all other markets where they do business.

Apple

Um weiter im lukrativen chinesischen Markt tätig sein zu dürfen, werden iCloud-Accounts chinesischer Kunden künftig auch auf chinesischen Servern gespeichert. Dafür baut Apple gemeinsam mit einem chinesischen Partner ein Rechenzentrum in China. Betrieben wird es vom chinesischen Unternehmen Guizhou-Cloud Big Data. Apple betont jedoch, dass man hohe Datenschutz- und Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe und es keine Hintertür zu den Systemen gebe.