Core i7-7800X & i9-7900X im Test: In Spielen langsamer als die beiden Vorgänger
2/2Frametimes in der Analyse
Bei den Frametimes verschieben sich die Abstände etwas. Unabhängig von der Auflösung muss sich der Core i9-7900X dem Core i7-6950X jetzt um zwei Prozent geschlagen geben. Und der Core i7-7800X liegt um zwei bis sechs Prozent hinter dem Core i7-6850K zurück. Damit liegt der kleinste Skylake-X-Prozessor gleich auf oder leicht hinter dem Ryzen 7 1800X, aber noch drei bis fünf Prozent vor dem Ryzen 5 1600X. Der nicht getestete Ryzen 1700X sollte demzufolge auf Augenhöhe liegen.
Die Spiele im Detail
Die einzelnen Tests zeigen, dass Skylake-X auch in Spielen schneller als Broadwell-E sein kann. So liegt der Core i9-7900X in Battlefield 1 um maximal sechs Prozent vor dem Core i7-6950X und der Core i7-7800X kommt zumindest auf einen Gleichstand mit dem Core i7-6850K. Intels neues Flaggschiff schneidet zudem in Dawn of War 3 schneller als der Vorgänger ab.
Allerdings gibt es auch zwei Spiele, in denen Skylake-X noch große Schwierigkeiten hat. So ist der Core i7-7800X in Total War: Warhammer zum Beispiel selbst ein gutes Stück langsamer als der Ryzen 5 1600X. Eine weitere Baustelle ist F1 2016, wo Intel-CPUs der Skylake-X-Generation sowie Broadwell-E-Vertreter mit zehn Kernen offenbar nicht gut zurecht kommen. Das Ergebnis: Der Core i7-6850K ist die klar schnellste CPU in dem Rennspiel, gefolgt vom Ryzen 7 1800X.
Abgesehen von Ultra HD findet man dagegen sowohl den Core i7-7800X als auch den Core i9-7900X am Ende des Testfeldes. So ist der Core i7-6850K in 1.280 × 720 42 Prozent schneller als die beiden Skylake-X-CPUs. Insbesondere der Core i9-7900X hat Probleme, er schneidet bei den Frametimes schlechter als der Core i7-7800X ab.
Nimmt man die zwei Spiele aus den Ratings, schafft es der Core i9-7900X zumindest knapp schneller als der Core i7-6950X zu arbeiten. Der Core i7-7800X liegt dagegen immer noch hinter dem Core i7-6850K zurück.
Fazit
Trotz auf dem Papier guter Voraussetzungen haben die Skylake-X-Prozessoren in Spielen ihre Schwierigkeiten, das Leistungsniveau ihrer Vorgänger auf Basis von Broadwell-E zu erreichen. Im Durchschnitt über alle getesteten Spiele müssen sich die neuen CPUs letztendlich geschlagen geben. Im Test des Core i9-7900X hatte sich das bereits angedeutet.
Core i9 knapp, Core i7 deutlich zurück
Beim Core i9-7900X ist es nur ein knapper Rückstand auf den Core i7-6950X, beim Core i7-7800X fällt der Abstand zum Vorgänger Core i7-6850K hingegen größer aus. Dieser Prozessor erreicht letztendlich im Schnitt die Leistung des Ryzen 7 1800X (Test). Weil die Vorteile der CPUs mit mehr Kernen gegenüber dem Artikel „CPU-Skalierung in Spielen im Test: 6, 8 oder 10 CPU-Kerne schlagen 4 schnelle“ von Ende Februar 2017 dieses Mal geringer ausfallen, liegt er damit auch spürbar hinter dem Core i7-7700K zurück.
Nicht falsch verstehen: Core i7-7800X und Core i9-7900X sind extrem schnelle Prozessoren mit einer sehr hohen Leistung in Spielen. Aber sie sind eben nicht schneller als die Vorgänger und nicht in jedem Fall schneller als die 4-Kern-Topmodelle für die kleinere Plattform rund um den Z270.
Dem Core i7-7800X hilft dabei aktuell nicht einmal der Preis: Mit um die 390 Euro für die CPU liegt der Prozessor preislich auf dem Niveau des Core i7-6800K mit derselben Konfiguration an PCIe-Lanes, der – abgeleitet von den Ergebnissen des Core i7-6850K – noch immer etwas schneller sein sollte. Mainboards mit LGA 2066 und X299 beginnen aktuell bei 210 Euro, LGA 2011-3 mit X99 gibt es ab 165 Euro. Wer den Aufpreis von knapp 60 Euro für die CPU im Vergleich zum Core i7-7700K für den Wechsel der Plattform ausgegeben will, ist in Spielen mit dem älteren Prozessor also besser bedient, wer auf die Leistung in Anwendungen schielt, muss mit dem Leistungsnachteil von Core X in Spielen leben.
Ryzen 5: annähernd Core-X-Leistung für deutlich weniger Geld
Kaum weniger Leistung gibt es hingegen bereits mit einer anderen CPU im Test: Dem Ryzen 5 1600X: 240 Euro kostet die CPU, 125 Euro das günstigste X370-ATX-Mainboard – zusammen also weniger als die Skylake-X-CPU. Den potentiellen zukünftigen Vorteil der zusätzlichen Kerne und Threads bietet der Ryzen ebenfalls.
Dem Core i9-7900X hilft Intels Preisreduzierung hingegen schon: Der neue Prozessor kostet im Handel weniger als 1.000 Euro, der Vorgänger noch immer 400 Euro mehr. Rein zum Spielen sollte man diesen Prozessor allerdings nicht in Erwägung ziehen, wer die gestiegene Leistung in Anwendungen allerdings zu schätzen weiß, kann über den leichten Rückstand in Games bei diesem Preisvorteil hinweg sehen. Und nur sein direkter Vorgänger zieht in den Spiele-Benchmarks noch an ihm vorbei.
Alternativen: Die Vorgänger, Kaby Lake oder AMD Ryzen
Den Core i9-7900X kauft man aufgrund des Preises in Relation zur Leistung für Anwendungen, nicht für Spiele. Trotz deutlich geringerem Preis ist das aktuell letztendlich aber auch beim Core i7-7800X der Fall: Sein Rückstand gegenüber dem Vorgänger in Spielen lässt einen Vorteil durch den Wechsel auf die Mehr-als-vier-Kerne-Plattform verpuffen, Intels Topmodell Core i7-7700K ist in Summe günstiger und noch deutlich schneller. Wer die Leistung des Core i7-7800X in Spielen für deutlich weniger Geld annähernd erreichen will, der greift hingegen zum Ryzen 5 1600X.
Wenig Worte für Kaby Lake-X
Nicht groß beachtet werden muss der Core i7-7740X. Er ist schon für sich genommen etwas teurer als der Core i7-7700K, die Plattform treibt den Preis weiter. Mehr Spieleleistung bietet er im Test allerdings nicht und die Plattform zusammen mit dieser CPU keine wesentlichen Vorteile.
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