Crimson 17.7.2 im Test: Besseres ReLive, mehr Chill und ein neues Sync

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Wolfgang Andermahr
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Ein großes Ziel: Die Latenz reduzieren

AMD hat sich mit dem Crimson 17.7.2 das Ziel gesetzt, die Latenz zwischen der Steuerungseingabe und der Bildausgabe zu reduzieren. Dadurch soll sich das Spielerlebnis vor allem bei niedrigen Frameraten spürbar verbessern. AMD hat selbst Vergleiche gegen den Crimson 17.7.1 angestellt, wonach sich die Latenz je nach Titel um zehn bis 50 Millisekunden verbessert hat.

In einem Selbsttest nach Spielgefühl kann dies die Redaktion zwar nicht bestätigen, jedoch ist das Empfinden diesbezüglich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Laut AMD gelten die Latenzverbesserungen für sämtliche DirectX-9-Spiele. DirectX-11-Titel müssen dagegen einzeln optimiert werden. Aktuell unterstützt der Treiber für 15 Spiele entsprechende Optimierungen.

Die folgenden Spiele sind optimiert für eine bessere Latenz:

  • Crysis 3
  • Dirt Rally
  • Fallout 4
  • Far Cry: Primal
  • For Honor
  • Ghost Recon Wildlands
  • GTA V
  • Mass Effect Andromeda
  • Metro Last Light
  • Overwatch
  • Prey
  • Rise of the Tomb Raider
  • The Division
  • Watch Dogs 2
  • The Witcher 3

Und sonst so? Weitere kleine Änderungen und ein Beta-Programm

Darüber hinaus hat AMD beim Crimson 17.7.2 noch viele Kleinigkeiten geändert. So lässt sich im Wattman-Tool nun der Grafikkartenspeicher nicht nur über-, sondern auch untertakten. Darüber hinaus lässt sich der minimale und der maximale Power State manuell festlegen oder auf einen einzigen genutzten Power State beschränken. Der Treiberinterne Framelimiter (FRTC) funktioniert von nun an auch in DirectX-12-Spielen sowie bei Multi-GPU-Gespannen.

Neues gibt es auch beim Shader-Cache-Feature. Dieses wurde bis jetzt nur in DirectX-11-Spielen genutzt, kann von nun an aber auch mit DirectX-9-Titeln umgehen. Entsprechende Spiele müssen unterstützt werden und ermöglichen dann geringere Ladezeiten sowie bessere Frametimes. Dies ist möglich, weil bereits zuvor kompilierte Shader auf der Festplatte zwischengespeichert werden können und bei einem weiteren Aufruf nicht erneut kompiliert werden müssen. Darüber hinaus will AMD auch mehrere Bugs behoben haben.

AMD hat ebenfalls mit dem LiquidVR 360 SDK die Wiedergabe von 4K×4K-Videos mit einer VR-Brille verbessert. Schnelle Radeon-Grafikkarte sollen diese nun ohne Frame-Drops bei einer zugleich geringeren Leistungsaufnahme als zuvor wiedergeben können. Zudem wird für VR das sogenannte Immersive Ambisonic Audio mit mehreren Audiokanälen unterstützt.

Ein Beta-Programm für Spieler und Profis

Darüber hinaus wird AMD ein Beta-Programm namens „Radeon Software Vanguard Beta Testers“ starten. Sowohl professionelle Nutzer als auch Spieler können sich bei AMD um einen „Early-Access-Zugriff“ für noch nicht finale Radeon-Treiber bewerben. Diese sollen dann Feedback zu den Treibern geben und können auch neue Ideen anregen. Dadurch soll die Qualität der Treiber weiter steigen. Weitere Details zum Vanguard-Programm gibt es noch nicht.

AMD Crimson 17.7.2 – Vanguard-Programm
AMD Crimson 17.7.2 – Vanguard-Programm (Bild: AMD)

Die folgenden Spiele unterstützen Shader Cache für DirectX 9:

  • CrossFire
  • Counter Strike: GO
  • DOTA 2
  • League of Legends
  • Monster Hunter Online
  • Rocket League
  • Starcraft 2
  • World of Warcraft: Legion

Der Crimson 17.7.2 bringt viel Fein-Tuning

Der Crimson 17.7.2 ist ein größeres Treiber-Update mit vielen kleineren Verbesserungen, die primär bereits vorhandene Features erweitern. Wer die Videofunktion ReLive oder Chill nutzt, wird am meisten durch die neue Version profitieren. Hervorzuheben ist zudem, dass das alte Catalyst Control Center nun endlich gänzlich verschwunden ist und sämtliche Funktionen in die deutlich bessere Radeon-Software-Oberfläche integriert worden sind.

Mit Enhanced Sync hat es darüber hinaus ein gänzlich neues Feature gegeben, wobei Nvidia-Nutzer dies mit Fast Sync bereits länger nutzen können. Vor allem bei Spielen mit hohen Frameraten ist dies eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen VSync. Was der Treiber dagegen nicht bringt, ist eine allgemein bessere Performance. Dies stand aber auch nicht auf der Tagesordnung.

Jeder Radeon-Nutzer sollte den Crimson 17.7.2 installieren. Spieler mit Polaris-Grafikkarten werden zwar am meisten durch das Update profitieren, doch ist der Treiber auch bei einer älteren Grafikkarte sinnvoll.

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    4,3 Sterne

    AMD Adrenalin (ehemals Crimson bzw. Catalyst) ist der Treiber für alle Radeon-Grafikkarten.

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