Fall Creators Update: Microsoft läutet das Ende von Paint ein
Mit dem Windows 10 Fall Creators Update entrümpelt Microsoft das Betriebssystem, einige Funktionen und Programme werden entfernt oder die Entwicklung auf Eis gelegt. Eines der prominenten Opfer: MS Paint, das seit mehr als 30 Jahren ein Bestandteil von Windows ist.
Paint ist seit 1985 ein Teil von Microsofts Windows-Betriebssystemen, damals noch unter dem Namen Paintrush. Peu à peu wurde es im Laufe der Jahrzehnte zwar weiterentwickelt, doch im Kern handelt es sich immer noch um ein Grafikprogramm, das beim Funktionsumfang selbst mit kostenlosen Alternativen nicht mithalten kann. Und seit dem Creators Update existiert auch noch Paint 3D.
Nun läutet Microsoft das Ende von Paint ein, das Grafikprogramm befindet sich auf der „Deprecated“-Liste. Das bedeutet: Aktuell wird das Programm nicht weiterentwickelt, in künftigen Versionen könnte es dann komplett entfernt werden.
Die Liste umfasst Programme und Funktionen, die mit dem Fall Creators Update entweder aus Windows 10 entfernt („removed“) oder zumindest in der Entwicklung gestoppt werden („deprecated“). Microsoft veröffentlicht die Liste heute schon, damit sich Nutzer und Firmen rechtzeitig darauf einstellen können.
Neben Paint erwischt es noch weitere Programme. Entfernt wird mit dem Fall Creators Update etwa der 3D Builder, die App lässt sich bei Bedarf aber immer noch im Windows Store herunterladen. Auf der Abschussliste stehen außerdem noch die letzten Code-Reste vom Outlook Express, der mittlerweile durch Windows Mail ersetzt wurde. Funktionen wie die Reader App und die Reading List wurden zudem in den Edge-Browser integriert und sind daher auch nicht mehr nötig.
Fall Creators Update kommt im Herbst
An die Nutzer verteilt wird das Fall Creators Update vermutlich im September oder Oktober. Den Schwerpunkt legt Microsoft auf Produktivität und Kreativität. Mit Fluent Design erhält Windows 10 etwa eine neue Designsprache, außerdem ist es mit Story Mix möglich, automatisiert Geschichten aus Videos und Fotos zu erstellen. Zudem wandern die Zwischenablage sowie Teile des Explorers in die Cloud und erstmals lässt sich auch die GPU-Auslastung im Taskmanager anzeigen.
Nutzer des Windows Insider Programs können die ersten Funktionen bereits ausprobieren.
Infolge der Ankündigung schwappte eine Welle der Nostalgie durch Medien und soziale Netzwerke, offenkundig gibt es noch viele Nutzer, die liebenswerte Erinnerungen mit dem Grafikprogramm verbinden. Daher hat Microsoft mit einem Blog-Eintrag reagiert und nun Details zum absehbaren Paint-Ende genannt. Komplett verschwinden wird das Grafikprogramm demnach nicht, wer es nutzen will, kann es sich weiterhin im Windows Store besorgen.
Weiterentwickelt wird allerdings nur noch Paint 3D, das ohnehin zeitgemäßer ist und etwa mit 3D-Modellen umgehen kann. Es ist also die Neuauflage von Paint, die künftig um neue Funktionen erweitert werden soll. Microsoft verweist an dieser Stelle auch nochmal darauf, dass viele Paint-Funktionen bereits in Paint 3D enthalten sind.
Wer aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf das alte Paint verzichten will, kann sich das Grafikprogramm auch nach dem Fall Creators Update kostenfrei herunterladen.