Google: Instant Search beendet, automatische Videos werden getestet
Vor rund sieben Jahren führte Google die Instant-Suche ein, die eine Auswahl der gewünschten Suchergebnisse noch während der Eingabe anzeigte. Nun wurde diese Funktion mit sofortiger Wirkung deaktiviert. Als Grund wird das Einsparen von Bandbreite genannt. Gleichzeitig testet der Konzern automatisch startende Videos.
Startschuss fiel vor sieben Jahren
Anfang September 2010 stellte Google seine Instant-Suche der Weltöffentlichkeit vor, zunächst für den Desktop, bevor im November 2010 die ersten App-Versionen für Android und iOS folgten. Der Grund war seinerzeit die Erkenntnis, dass es laut Google bis zu neun Sekunden dauern konnte, bis der Nutzer seine Anfrage eingegeben hatte und im Schnitt 15 Sekunden, bis dieser am Ende das Suchergebnis fand, welches er ursprünglich gesucht hatte. Hier gab es laut Marissa Mayer, welche sich zu dieser Zeit für Googles Web-Server verantwortlich zeigte und die Geschwindigkeit der Web- und mobilen Suche vorantrieb, großes Verbesserungspotenzial - zwischen zwei und fünf Sekunden wollte das Unternehmen damals pro Suche einsparen. Die benötigte Bandbreite stellte zu jener Zeit keine große Hürde dar.
Bandbreite wird anderweitig benötigt
Und genau diese Bandbreite wird nun als Grund für die sofortige Abschaltung der Instant-Suche genannt. Im Zuge der immer stärker gewordenen mobilen Nutzung der Google-Suche schwanden die freien Kapazitäten immer weiter, so dass sich Google für die Sicherung einer reibungslosen Funktion der eigenen Suche und für die zukünftige Verbesserung der Geschwindigkeit gezwungen sah, den Fokus mehr auf den mobilen Bereich zu legen und Bandbreite einzusparen wo es nur möglich war. Die automatische Vervollständigung der Sucheingabe steht Nutzern dagegen weiterhin zur Verfügung. Ob diese auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Google-Suche bleibt, wird sich zeigen.
Testen von Autostart-Videos in der Suchmaschine bestätigt
Die Abschaltung der Instant-Funktion könnte jedoch auch mit Googles neustem Vorhaben zusammen hängen, denn immer mehr Nutzer berichten von automatisch abgespielten Videos in ihren Suchergebnissen. Es hat den Anschein als wolle das Unternehmen dem Konkurrenten Facebook folgen, welcher bereits vor Jahren damit begonnen hatte, Videos, welche beim Scrollen auf dem Display angezeigt wurden, automatisch starten zu lassen. Im Gegensatz zum Sozialen Netzwerk, welches damit deutlich mehr Aufmerksamkeit für die entsprechenden Clips verbuchen konnte, kommt die neue Methode bei den Google-Nutzern weniger gut an – auch wenn bei diesen im Gegensatz zu Facebook der Ton standardmäßig deaktiviert ist und sich die neue Funktion in den Einstellungen der mobilen Suche abschalten lässt.
Google hat zwischenzeitlich die Arbeit an solch einer Funktion genauso bestätigt wie den Test bei einer geringen Anzahl von Nutzern. Dazu, ob und wann das neue Feature offiziellen Einzug in die Suche halten wird, wollte sich das Unternehmen wiederum nicht äußern.