Oculus Pacific: Drahtloses VR-Headset für 200 US‑Dollar noch dieses Jahr
Noch dieses Jahr soll Oculus VR einem Bericht von Bloomberg zufolge ein drahtloses VR-Headset für den mobilen Einsatz vorstellen. Angetrieben von einem Snapdragon-Chip soll sich das Headset zwischen Lösungen wie der Gear VR und der stationären Oculus Rift (Test) bewegen. Der Preis soll laut Bloomberg bei 200 US-Dollar liegen.
Die Facebook-Tochter Oculus VR will mit ihrer drahtlosen VR-Brille endlich den Massenmarkt erreichen. Letzten Zahlen von IDC zufolge bildet der ehemalige Vorreiter der VR-Technik mittlerweile nur noch das Schlusslicht unter den großen Playern. Von insgesamt 2,28 Millionen verkauften VR-Endgeräten im ersten Quartal des Jahres entfallen nur 4,4 Prozent auf Facebook. Samsung kommt mit der Gear VR auf 21,5 Prozent, Sony auf 18,8 Prozent und HTC auf 8,4 Prozent. Die Zahlen machen deutlich, wo der Sweetspot für den Massenmarkt zu finden ist: bei günstigen Geräten.
Das neue drahtlose VR-Headset von Oculus VR werde unter dem Projektnamen Pacific entwickelt, heißt es in dem Bericht. Es soll 200 US-Dollar kosten und werde wahrscheinlich im Oktober vorgestellt. Das würde zeitlich passen, denn Mitte Oktober findet im kalifornischen San Jose die Oculus Connect 4 statt, die Hausmesse von Oculus VR. Auf den Markt kommen soll die Pacific allerdings erst im kommenden Jahr.
Chip von Qualcomm, kein Positional Tracking
Hinsichtlich der technischen Ausstattung sind bisher nur wenige Einzelheiten bekannt. Die Brille soll von einem Qualcomm-Chip angetrieben werden, was angesichts der für VR-Anwendungen und Spiele benötigen Rechenleistung nur wenige Modelle in Frage kommen lässt. Möglich sind der Snapdragon 835 (Test), den auch Qualcomm selbst in seinen drahtlosen Prototypen verwendet, sowie der zum Ende des Jahres erwartete Nachfolger Snapdragon 845, der zum Frühjahr 2018 verfügbar sein dürfte. Das würde genau zum geplanten Release der Pacific passen.
Laut Bloomberg werde die Brille anders als der zur letzten Oculus Connect gezeigte Prototyp „Santa Cruz“ kein Positional Tracking unterstützen, die Brille kann ihre Position im Raum also nicht selbst ohne externe Hilfsmittel wie Kameras erfassen. Dieses Feature soll erst mit einer späteren Generation der Pacific Einzug halten. Sensoren für die Erfassung von Kopfbewegungen sind allerdings mit an Bord.
Xiaomi soll Fertiger der Pacific sein
Fertiger des drahtlosen Headsets werde die chinesische Firma Xiaomi sein, allerdings soll die Brille mit Ausnahme von China ausschließlich mit Oculus-Branding auf den Markt kommen. Für den chinesischen Markt stehe Xiaomi auf der Brille, zudem seien spezielle Software-Anpassungen geplant, berichtet Bloomberg. Die Fertigung über Xiaomi und dessen Zulieferer klingt glaubhaft, schließlich ist der Ex-Googler Hugo Barra nach etwas mehr als drei Jahren bei Xiaomi erst Anfang des Jahres zu Facebook gewechselt, um das VR-Geschäft zu leiten.