OLED: Apple investiert Milliarden in LG-Displayfabrik
Apple soll sich zu einer Investition von umgerechnet 2,27 Milliarden Euro in eine OLED-Produktionsstätte von LG entschlossen haben. Der Konzern möchte sich dadurch laut Bericht unabhängiger von Samsung Display machen.
Investition deutete sich schon länger an
Apples Investitionspläne deuteten sich schon vor einigen Wochen an, allerdings noch ohne präzise Zahlen und Laufzeiten. Bezüglich des Investitionsziels gab es dagegen bereits genauere Informationen. Der Betrag soll in die neue LG-Displayfabrik E6 in Paju (Südkorea) fließen, die laut Meldungen OLED-Displays für zukünftige iPhones produzieren wird.
Andere Display-Abnehmer wie LG Electronics und einige chinesische Kunden werden ihre Displaybestellungen höchstwahrscheinlich von LGs zweiter neuen OLED-Fabrik E5 in Gumi (Südkorea) erhalten.
Apple zahlt Milliardensumme für OLED-Produktion
Die aktuelle Meldung von The Investor nennt neue Einzelheiten zum Deal. Demnach handelt es sich um einen Betrag in Höhe von umgerechnet 2,27 Milliarden Euro, den Apple im Voraus als Investment für die OLED-Fabrik in Südkorea zahlt. LG soll im Gegenzug zugesichert haben, ab 2019 monatlich 45.000 OLED-Einheiten für das iPhone herzustellen.
iPhone 8 setzt auf OLED-Panels von Samsung
Während alle bisherigen iPhone-Modelle noch auf LCD-Technologie setzen, wird Apple beim iPhone 8 höchstwahrscheinlich ein OLED-Display verwenden. Für das diesjährige iPhone-Flaggschiff, das voraussichtlich im September erscheint, kommt der LG-Deal allerdings noch zu spät. 2017 wird Samsung der einzige OLED-Zulieferer für das iPhone sein, da außer dem südkoreanischen Konzern aktuell niemand Apples Qualitätsmaßstäbe und große Stückzahlen leisten kann.
Samsung dominiert OLED-Markt
Samsung Display hält 95 Prozent des weltweiten OLED-Marktes für Smartphone-Displays. Andere Hersteller wie LG oder Sharp sind momentan damit beschäftigt, den Anschluss im OLED-Geschäft zu finden und die hauseigene Produktion schrittweise hochzufahren.
Apples Milliardeninvestition wird als Maßnahme gegen Samsungs Marktmacht gesehen. Ultimativ verspricht sich der iPhone-Hersteller mehr Zulieferer-Alternativen, wodurch die Display-Preise sinken und sich Apples Verhandlungsposition stärken würde.
Ab 2018 nur noch OLED-iPhones geplant
Der OLED-Bedarf von Apple wird in den nächsten Jahren stark wachsen. Ab 2018 sollen alle neuen iPhone-Modelle die Display-Technologie nutzen, was zu Engpässen auf dem OLED-Markt führen könnte.
Während Apple die Panels auch im nächsten Jahr noch zum Großteil von Samsung beziehen muss, könnte sich das Unternehmen ab 2019 dank der steigenden Produktionsmenge von LG unabhängiger von Samsung als Display-Zulieferer machen.