Quartalszahlen: AMD übertrifft dank Ryzen und GPU-Boom die Erwartungen
AMD hat die Erwartungen der Finanzexperten übertroffen und meldet für das zweite Quartal einen Umsatz von 1,222 Milliarden US-Dollar, was ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Besonders stark legte das Geschäft mit Desktop-CPUs und Grafikkarten zu. Unterm Strich steht dennoch ein leichtes Minus.
Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte AMD noch 1,027 Milliarden US-Dollar umgesetzt und einen Nettogewinn von 69 Millionen US-Dollar erzielt. Das Umsatzwachstum reichte jedoch nicht, um im zweiten Quartal 2017 ein Minus von 16 Millionen US-Dollar abzuwenden. Dennoch stimmen die Zahlen nicht nur AMD positiv: Im nachbörslichen Handel stieg der Aktienkurs zwischenzeitlich um rund acht Prozent auf über 15 US-Dollar. Analysten waren im Vorfeld von 60 Millionen US-Dollar weniger Umsatz ausgegangen.
Umsatz wächst dank Ryzen und GPU-Boom
Die Sparte Computing and Graphics, die AMDs Client-CPUs und Grafikkarten umfasst, konnte im Jahresvergleich 51 Prozent mehr umsetzen und zeichnet sich für Einnahmen von 659 Millionen US-Dollar verantwortlich. Insbesondere die Nachfrage nach den neuen Ryzen-Prozessoren sowie nach Grafikkarten wird als Ursache angeführt. Mit den Prozessoren auf Basis der neuen Zen-Architektur konnte AMD nach vielen Jahren wieder bei der Leistung zu Intel aufschließen.
Bei Grafikkarten herrschte zuletzt eine extrem hohe Nachfrage nach Modellen der Serien RX 580 und RX 570, da diese für den Einsatz zum Minen von Kryptowährungen begehrt waren. Zwischenzeitlich waren diese Radeon-Modelle nahezu ausverkauft, die Preise zogen drastisch an.
Dank Ryzen und dem GPU-Boom stiegen die durchschnittlichen Verkaufspreise dieser Produktgruppen. Letztlich fiel der operative Gewinn der Sparte mit sieben Millionen US-Dollar zwar gering aus, doch stand an gleicher Stelle vor einem Jahr ein Minus von 81 Millionen US-Dollar.
Weniger Umsatz bei Enterprise, Embedded und Semi-Custom
Die Sparte Enterprise, Embedded and Semi-Custom, die sowohl Server-Produkte als auch Chips für Spielkonsolen beinhaltet, erwirtschaftete mit 563 Millionen US-Dollar fünf Prozent weniger als im zweiten Quartal des Vorjahres. Laut AMD sei dies vor allem auf einen niedrigeren Absatz von Semi-Custom-Chips zurückzuführen. Die neue Server-CPU-Familie Epyc habe lediglich einen ersten (kleinen) Beitrag beigetragen, was nicht verwundert, erfolgte der offizielle Marktstart von Epyc doch erst Ende Juni. Hier erhofft sich AMD, künftig höhere Umsätze und Marktanteile von der Intel-Dominanz zu erobern.
Durch weniger Umsatz und höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sank der Überschuss (operating income) von 84 Millionen US-Dollar vor einem Jahr auf nur noch 42 Millionen US-Dollar.
Ausblick auf das 3. Quartal
Für das laufende dritte Quartal erwartet AMD eine Umsatzsteigerung um etwa 23 Prozent (+/- 3 %) gegenüber dem vorherigen Quartal, was Einnahmen von rund 1,5 Milliarden US-Dollar und eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 15 Prozent bedeuten würde.