Radeon Vega Frontier Edition: Test der wassergekühlten Variante lässt Fragen offen
PC Perspective hat nach der luftgekühlten AMD Radeon Vega Frontier Edition auch die wassergekühlte Variante in Spielen getestet. In den USA ist diese Version seit vergangener Woche ebenfalls erhältlich. Die vielen tiefgreifenden Fragen zur Leistungsfähigkeit von Vega in Spielen klärt aber auch dieser Test nicht.
Weniger maximaler Verbrauch als angekündigt
Stattdessen wirft er auch neue Fragen auf. So hatte AMD immer von maximal 300 Watt Gesamtverbrauch bei der luftgekühlten und maximal 375 Watt bei der wassergekühlten Variante gesprochen. Aktuell besitzen die ausgelieferten Modelle unter Wasser aber nur die Möglichkeit zum Wechsel von 300 auf maximal 350 Watt. Einen Kommentar von AMD gibt es bisher nicht.
Eine Erklärung könnte sein, dass die wassergekühlte Variante dem maximalen GPU-Takt von 1.600 MHz bei der Kühlung mit Wasser bereits bei dieser Leistungsaufnahme im Durchschnitt deutlich näher kommt – konstant gehalten wird er zwar weiterhin nicht, mit wenigen Ausnahmen sind die Ausschläge nach unten aber weniger als 100 MHz groß und nur von kurzer Dauer. Nicht auszuschließen, dass AMD das Limit aus diesem Grund am Ende etwas niedriger als extern kommuniziert gewählt hat.
Eine andere Theorie knüpft an AMDs Fauxpas bei der Präsentation von Polaris an: Damals hatte die Grafikkarte zu viel elektrische Leistung über den PCIe-Slot gezogen, der Hersteller musste per Treiber einschreiten. Mit 375 Watt Verbrauch hätte Vega ein ähnliches Schicksal ereilen können, sind die zwei 8-Pin-Stecker auf der Grafikkarte doch nur mit jeweils 150 Watt spezifiziert. Zusammen mit dem PCIe-Slot und dessen 75 Watt wären genau 375 Watt nach Richtlinie erlaubt, doch eine Überschreitung im Alltagsbetrieb sehr wahrscheinlich.
Benchmarks zeigen im Schnitt zehn Prozent mehr Leistung
Die Benchmarks von PC Perspective zeigen auf Basis der erzielten Taktraten dann keine Überraschungen: Im Durchschnitt zehn Prozent mehr Leistung kann die Frontier Edition erzielen, der Stromverbrauch steigt mit in der Tat auch gemessenen 50 Watt Mehrverbrauch um 17 Prozent an.
Weil keine neuen Treiber von AMD zum Testen der Grafikkarte bereitstanden, bleiben die wesentlichen Fragen damit unbeantwortet: Welche für Spiele relevanten Funktionen der Architektur sind bereits aktiv, welche verfehlen ihre Wirkung oder welche sind am Ende in der Tat defekt? Diese Fragen werden sich erst mit dem Treiber für RX Vega oder einer Stellungnahme von AMD klären lassen.
AMD Radeon Vega Frontier Edition (Luft) | AMD Radeon Vega Frontier Edition (Wasser) | |
---|---|---|
Chip: | Vega 10 | |
Transistoren: | ? | |
Fertigung: | Globalfoundries 14 nm | |
Shader-Einheiten: | 4.096 | |
Basis-Chiptakt: | – | |
Maximaler Chiptakt: | 1.600 MHz | |
TFLOPs (FP32): | 13,1 TFLOPs | |
TFLOPs (FP16): | ? | |
KI-Kerne: | ? | |
TFLOPs (FP16) mit KI: | ? | |
Raytracing: | ? | |
ROPs: | 64 | |
Pixelfüllrate: | 102 GPix/s | |
TMUs: | 256 | |
Texelfüllrate: | 410 GTex/s | |
DirectX (Feature-Level): | 12_1 | |
Speichergröße: | 16 GB HBM2 | |
Speichertakt: | 945 MHz | |
Speicherinterface: | 2.048 Bit | |
Speicherbandbreite: | 483 GB/s | |
Leistungsaufnahme Typisch/Maximal: | 300 Watt/? | 375 Watt/? |