8 GB pro Speicherstapel: Samsung fährt HBM2-Produktion hoch
Wie erwartet stockt Samsung die Produktionsmenge des High Bandwidth Memory (HBM) auf. Konkret soll deutlich mehr HBM2 mit 8 GByte pro Stapel (Stack) hergestellt werden, um die wachsende Nachfrage zu decken. Im ersten Halbjahr 2018 sollen die 8-GB-Stacks bereits über die Hälfte der HBM2-Produktion ausmachen.
Die Ankündigung kommt nicht überraschend, hatte Samsung doch schon im Vorfeld eine drastische Anhebung der Produktion von 3D-DRAM inklusive HBM2 in Aussicht gestellt.
Nicht nur für Grafikkarten
HBM2 als zweite Generation des Stapelspeichers wird bisher vornehmlich in Grafik- und HPC-Beschleunigerkarten mit GPU eingesetzt. Auch die Bereiche Netzwerksysteme, Künstliche Intelligenz (AI) und generell Enterprise-Server will Samsung mit HBM2 bedienen. Bei Grafikkarten ersetzt HBM2 den GDDR5(X)-Speicher und bietet mit 256 GB/s pro Stapel eine weitaus höhere Speicherbandbreite als ein einzelner GDDR5-Chip.
Dabei werden zwei, vier oder in diesem Fall acht HBM2-Dies á 8 Gigabit (1 GByte) in einem Stack übereinander gestapelt und mittels TSV vertikal durchkontaktiert. Ein Nachteil sind die Kosten: Für HBM wird ein Interposer benötigt, der GPU- oder Netzwerkchip mit den HBM-Stacks verbindet. Allerdings werden für das gleiche Speichervolumen weniger Chips benötigt, was wiederum Platinenfläche spart.
Samsung fertigt HBM2 seit Januar 2016 in Serie. Zunächst wurden 4-GB-Stacks mit vier 8-Gigabit-Dies und einem Buffer-Die produziert. Jetzt bietet ein Stack die doppelte Kapazität. Samsung behauptet, der momentan einzige Hersteller mit in Serie verfügbarem 8-GB-HBM2 zu sein. Bei SK Hynix stand zuletzt lediglich HBM2 mit 4 GB im Produktkatalog.
Populäre Abnehmer von HBM2 sind AMDs Vega-Grafikkarten wie die Radeon Vega Frontier Edition (16 GB HBM2, 2 Stacks) und die kommende Radeon RX Vega (8 GB HBM2, 2 Stacks) für Spieler. Nvidia setzt HBM2 bei Tesla P100 (16 GB HBM2, 4 Stacks) und Volta V100 (16 GB HBM2, 4 Stacks) ein.
HBM2 für Partner früher
Die GPU-Hersteller wurden bereits vor der allgemeinen Verfügbarkeit mit dem Speicher versorgt. Oftmals ist unklar, von welchem Hersteller der eingesetzte HBM stammt. Die Beschriftung von Samsungs HBM2 ähnelt jener auf dem von AMD gezeigten Vega-Die (kein echtes Foto) allerdings sehr.