Toshiba TR200: Retail-SSDs mit BiCS3 laufen nicht mehr unter OCZ
Toshiba hat eine neue Client-SSD für Endkunden vorgestellt. Die TR200 ist mit dem neuen BiCS3-3D-NAND bestückt und im herkömmlichen Format für die SATA-Einstiegsklasse vorgesehen. Bei typischen Leistungswerten wird mit einer geringen Leistungsaufnahme geworben. Das Logo der Retail-Tochter OCZ ist noch vorhanden, der Name nicht.
TR200 als neue Value-Serie mit 3D-NAND
Die TR200 ist Toshibas erste Retail-SSD-Serie, die mit dem neuen BiCS3-NAND-Flash bestückt ist. Dabei handelt es sich um 3D-TLC-NAND mit drei Bit pro Speicherzelle und einer 64-Layer-Architektur. Durch den Speicher verspricht Toshiba niedrigere Kosten und eine höhere Energieeffizienz. Mit dem Produkt sollen vorwiegend PC-Selbstbauer und HDD-Aufrüster angesprochen werden. Die Preise sind noch nicht bekannt, doch wird das günstige „Value“-Segment bedient.
Welcher Controller in dem 2,5-Zoll-Gehäuse steckt, lässt die Ankündigung offen. Verraten wird zumindest, dass kein DRAM als Zwischenspeicher verwendet wird. Dies bedeutet in der Regel Abstriche bei der Leistung, doch liegen die genannten Leistungswerte auf typischem SATA-Niveau. Daten sollen sequenziell in der Spitze mit 550 MB/s gelesen und mit 525 MB/s geschrieben werden. Die IOPS bei wahlfreien 4K-Transfers werden auf bis zu 80.000 lesend und 87.000 schreibend beziffert. Zur Steigerung der Schreibleistung ist ein Pseudo-SLC-Cache wahrscheinlich, wird jedoch nicht erwähnt.
Toshiba TR200 | |
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Formfaktor | 2,5 Zoll |
Schnittstelle | SATA 6 Gb/s |
Kapazitäten | 240/480/960 GB |
Controller | k. A. |
NAND-Flash | Toshiba 64 Layer 3D-NAND (BiCS3) |
Seq. Lesen (max.) | 550 MB/s |
Seq. Schreiben (max.) | 525 MB/s |
4K Random Read (max.) | 80.000 IOPS |
4K Random Write (max.) | 87.000 IOPS |
Verschlüsselung | – |
Haltbarkeit | 60/120?/240 TBW* |
Garantie | 3 Jahre |
*Terabytes Written |
Die TR200-Serie soll Modelle mit Speichervolumen von 240, 480 und 960 GByte umfassen. Die garantierte Mindestschreibmenge liegt bei 60 bis 240 Terabytes Written, der Garantiezeitraum beträgt drei Jahre. Andere Formfaktoren wie M.2 sind bisher nicht vorgesehen. Die Verfügbarkeit im Handel soll im Herbst gegeben sein. Zuvor sollen die SSDs auf der Gamescom gezeigt werden. Frühestens gegen Ende des dritten Quartals sollen Tester Muster erhalten.
Vergleich mit Samsung 850 Evo „inkognito“
In einer Grafik vergleicht Toshiba die Werte zu Leistung, Leistungsaufnahme und Haltbarkeit mit nicht benannten Produkten anderer Hersteller. Zumindest das „Product A“ lässt sich aber leicht als Samsungs 850 Evo (Test) entlarven – 4 TB maximaler Speicherplatz und 48-Layer-3D-TLC genügen bereits als Hinweis.
Bei der Leistungsaufnahme im aktiven Betrieb hat die Toshiba TR200 (960 GB) aus Sicht des Herstellers klar die Nase vorn: 1,6 Watt stehen den 4,4 Watt der 850 Evo (1 TB) gegenüber. Solche Vergleiche sind aber stets mit Vorsicht zu genießen, denn bei den Angaben für den Stromverbrauch gibt es keine verbindlichen Richtlinien und der aktive Betrieb kann sowohl geringe als auch maximale Belastung bedeuten.
Bei den Terabytes Written liegt Toshiba mit 240 TBW gegenüber den 150 TBW der 850 Evo klar in Führung. Eine Datenverschlüsselung auf Hardware-Ebene unterstützt die TR200 wiederum nicht und die Garantiezeit ist zwei Jahre geringer als bei Samsung.
Retail-SSDs mit Toshiba statt OCZ
Ab diesem Jahr will Toshiba nach eigenen Angaben alle Retail-SSDs unter dem eigenen Namen anbieten. Die Tochtermarke OCZ ist damit allerdings nicht gänzlich Geschichte und werde als „Unterserie“ weiter bestehen. Die Toshiba TR200 soll im Value-Segment neben der OCZ VX550 (Mainstream) und dem PCIe-Modell OCZ RD400 (Enthusiast) koexistieren.