Acer Predator Orion 9000: 8K-Gaming mit vier RX Vega oder 1080 Ti und Core i9
Acer nutzt die IFA erneut, um im Bereich Gaming voll aufzudrehen. War es im letzten Jahr noch das 10.000 Euro teure Curved-Notebook Predator 21 X mit Kaby-Lake-CPU und zwei GeForce GTX 1080, ist es zur IFA 2017 der Desktop-Rechner Predator Orion 9000 mit Intel Core i9 und vier Radeon RX Vega oder GeForce GTX 1080 Ti.
Nichts weniger als den leistungsstärksten PC, den Acer bislang gebaut hat, stellt das Unternehmen zur IFA vor. Das PC-System wird speziell für Gaming in 8K und Virtual Reality beworben. 8K entspricht 7.680 × 4.320 Bildpunkten und kommt der vierfachen Ultra-HD- oder sechzehnfachen Full-HD-Auflösung gleich und stellt enorme Ansprüche an die Gaming-Hardware, um eine flüssige Bildwiederholrate zur erreichen. Auf dem Papier liefert der Orion 9000 diese Leistung.
Intel Core i9-7980XE mit 128 GByte DDR4
Denn damit 8K-Gaming klappt, verbaut Acer das Beste vom Besten, das Intel, AMD und Nvidia zu bieten haben. Acer hat bisher nur die maximale Konfiguration und obendrein noch nicht alle Komponenten des Computers bekannt gegeben. Beim Prozessor setzt Acer ausschließlich auf Intel und Skylake-X-Prozessoren der Core-i9-Serie. Das Topmodell Core i9-7980XE kommt auf 18 Kerne, 36 Threads und taktet mit bis zu 4,2 GHz im Turbo. Alleine diese CPU kostet einzeln bereits 2.000 US-Dollar. Acer kombiniert den Prozessor mit bis zu 128 GByte DDR4-Speicher im Quad-Channel-Setup und bietet per „One-Punch-Tastendruck“ zudem noch eine OC-Option für den Prozessor.
Vier Radeon RX Vega oder vier GeForce GTX 1080 Ti mit großem Aber
Bei den Grafikkarten können sich Käufer zwischen bis zu vier AMD Radeon RX Vega im CrossFire-Verbund oder vier Nvidia GeForce GTX 1080 Ti im SLI-Verbund entscheiden. Acer sagt nicht, ob es sich um die Radeon RX Vega 64 oder Radeon RX Vega 56 handelt, in einem High-End-Rechner wie dem Predator Orion 9000 ist aber von dem Topmodell mit 4.096 statt 3.584 Shader-Einheiten auszugehen. Basierend auf den Messergebnissen aus dem Radeon-RX-Vega-Test wird das Vierergespann der GeForce GTX 1080 Ti (Test) eine höhere Leistung liefern, es dürfte aber auch teurer werden.
Problematisch an der Konfiguration mit vier Grafikkarten ist allerdings, dass sowohl AMD als auch Nvidia CrossFire und SLI nicht mehr mit Nachdruck voran treiben. Nvidia unterstützt seit Pascal bei den High-End-Grafikkarten nur noch in Ausnahmefällen mehr als zwei GPUs, AMD hat CrossFire seit Vega generell nur noch wenig Priorität eingeräumt. Dazu kommt, dass die vier Grafikkarten mit einem kombinierten Bedarf von 4 × 16 PCIe-Lanes die von Skylake-X maximal gebotenen 44 bereits ohne Betrachtung weiterer Peripherie überschreiten.
RGB-Gehäuse mit IceTunnel 2.0
Getreu dem Motto „ohne RGB höchstens fürs Gäste-WC“ rüstet Acer den Predator Orion 9000 mit einer individuell einstellbaren Beleuchtung an den Seiten der Frontblende aus. Das Gehäuse mit Sichtfenster soll dadurch die Optik eines Raumschiffs erhalten. Lüfter mit anpassbarer RGB-Beleuchtung sollen für eine „faszinierende Lichtshow“ sorgen. Das Case bietet zwei Tragegriffe für den Transport und kann auf kohlefaserverstärkten Rollen geschoben werden. Die Seitenwände lassen sich für Komponenten-Upgrades werkzeugfrei abnehmen, außerdem lassen sich im Oberteil einfach die Lüfter austauschen. Die Front ist mit einer Halterung für Gaming-Headsets und Kabelmanagement ausgestattet.
Der Predator Orion 9000 kommt mit zwei Anschlüssen für USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s über je einmal Typ A und Typ C sowie acht Anschlüssen für USB 3.0 alias USB 3.1 Gen 1 mit 5 Gbit/s, wovon einer als Typ C und sieben als Typ A ausgeführt sind. Darüber hinaus gibt es zwei klassische Typ-A-Buchsen für USB 2.0 mit 480 Mbit/s. Im Inneren bietet das Mainboard drei M.2-Steckplätze für schnelle SSDs, wobei Acer noch nicht bekannt gegeben hat, wie viel Flash-Speicher der Predator Orion 9000 ab Werk bietet.
Umfangreich fällt auch das Kühlsystem aus, das Acer „IceTunnel 2.0“ getauft hat. Acer teilt das Gehäuse in vier Zonen für GPU, CPU, Speicher und Netzteil auf, um laut Produktbeschreibung alle Komponenten optimal zu kühlen. Der Predator Orion 9000 kommt mit einer Flüssigkeitskühlung, die augenscheinlich aber nur für die CPU verwendet wird. Grundsätzlich führt Acer kalte Luft von vorne zu und leitet diese nach hinten und oben wieder aus dem Gehäuse. In der Front sitzen zwei Lüfter mit 120 Millimetern, im Heck ist ein weiterer mit gleicher Größe verbaut.
Marktstart im ersten Quartal 2018
Was der Predator Orion 9000 mit der besten Ausstattung kosten wird, will Acer erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Ohnehin ist der Marktstart erst für den Verlauf des ersten Quartals 2018 geplant. Gemessen an den aktuellen Endkundenpreisen im Einzelhandel kosten aber bereits der Core i9-7980XE, vier GeForce GTX 1080 Ti und 128 GByte DDR4 rund 6.000 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für Mainboard, SSD, Netzteil, Gehäuse und Kühlung sowie die Marge von Acer. Der Predator Orion 9000 dürfte deshalb wie das Predator 21 X im letzten Jahr mit der besten Ausstattung an den 10.000 Euro kratzen. Das Basismodell soll hingegen 2.000 bis 3.000 US-Dollar kosten.
Zu den weiteren Neuvorstellungen von Acer zur IFA gehören das erste Acer Switch 7 Black Edition als erste passiv gekühltes 2-in-1 mit dedizierter GPU, das Alu-Convertible mit Vier-Kern-CPU und GeForce-GTX-Option Spin 5 (2017), das neue Alu-Magnesium-Notebook Swift 5 (2017) mit 400 Gramm Gewichtsverlust und der krumme, 35 Zoll messende 200-Hz-Gaming-Monitor Predator X35.
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