AMD Ryzen Threadripper im Test: 1950X und 1920X im Duell mit Core X

 3/8
Volker Rißka (+3)
778 Kommentare

AMD Ryzen Threadripper im Benchmark

ComputerBase hat AMD Ryzen Threadripper 1950X und 1920X zum Start in zahlreichen aktuellen Anwendungen und Spielen getestet. Die Analyse erfolgt separat. Wie ComputerBase Anwendungen testet, kann im Artikel „Prozessoren: Benchmarks & Methodik“ im Detail nachvollzogen werden. Informationen zu den Spieltests sind dem Abschnitt mit den Testergebnissen zu entnehmen.

Leistung Anwendungen

In Anwendungen spielen je nach Einsatzgebiet mal ein hoher Takt und mal viele Threads eine Rolle. AMD will Threadripper mit hohem Bis-zu-vier-Kerne-Last-Takt auch dank 200 MHz XFR und einem im Vergleich zu Ryzen 7 nicht gesenkten Mehr-als-vier-Kerne-Last-Takt auf beide Szenarien ausgelegt haben. Core X bietet zwar mehr Takt, in der Theorie sollte das ComputerBase-Rating, in dem Anwendungen mit Unterstützung für viele Kerne und Threads überwiegen, aber AMD mit 16 zu derzeit maximal 10 Kernen bei Intel in die Karten spielen.

Anwendungen (Windows)

Diagramme
Gesamtrating Anwendungen (Windows)
    • AMD Ryzen Threadripper 1950X
      87
    • Intel Core i9-7900X
      84
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      80
    • Intel Core i7-6950X
      74
    • Intel Core i7-6900K
      72
    • AMD Ryzen R7 1800X
      67
    • AMD Ryzen R7 1700X
      64
    • Intel Core i7-7800X
      64
    • Intel Core i7-5960X
      63
    • Intel Core i7-6850K
      62
    • Intel Core i7-7700K
      61
    • AMD Ryzen R7 1700
      61
    • AMD Ryzen R5 1600X
      59
    • Intel Core i7-6800K
      57
    • Intel Core i7-5930K
      57
    • Intel Core i7-7700
      56
    • Intel Core i7-6700K
      55
    • Intel Core i7-5820K
      55
    • Intel Core i7-4790K
      55
    • AMD Ryzen R5 1600
      54
    • Intel Core i7-7700T
      50
    • Intel Xeon E3-1230 v5
      50
    • Intel Core i5-7600K
      49
    • Intel Core i7-6700T
      48
    • Intel Core i5-7600
      47
    • AMD Ryzen R5 1500X
      47
    • Intel Xeon E3-1231 v3
      45
    • Intel Core i5-7500
      44
    • Intel Core i5-6600K
      44
    • Intel Core i5-4690K
      43
    • Intel Core i7-3770K
      42
    • Intel Core i5-5675C
      42
    • Intel Core i5-7400
      42
    • AMD FX-9590
      42
    • AMD Ryzen R5 1400
      41
    • Intel Core i5-6500
      41
    • Intel Core i3-7350K
      40
    • AMD Ryzen 3 1300X
      39
    • Intel Core i7-2600K
      39
    • AMD FX-8370
      37
    • Intel Core i3-7100
      37
    • AMD FX-8350
      37
    • AMD Ryzen 3 1200
      35
    • Intel Core i3-6100
      34
    • AMD FX-8370e
      33
    • Intel Core i5-2500K
      33
    • Intel Pentium G4560
      32
    • Intel Core i3-4330
      29
    • AMD FX-6300
      29
    • AMD A10-7890K
      27
    • Intel Pentium G4400
      27
    • AMD Athlon X4 880K
      26
    • AMD A10-7870K
      26
    • Intel Celeron G3930
      24
    • AMD A10-7860K
      24
    • Intel Celeron G3900
      23
    • Intel Pentium G3440
      23
    • AMD Phenom II X6 1090T
      23
    • Intel Celeron G1840
      18
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Un dem ist auch so: Der 16-Kern-Prozessor AMD Ryzen Threadripper 1950X setzt sich an die Spitze des Testfeldes, welches aus insgesamt 59 Prozessoren besteht. Die hohe Leistung verdankt das Modell seinem vergleichsweise hohen Takt in Kombination mit den Anwendungen, die nahezu perfekt mit den 32 Threads skalieren. Dazu zählen in erster Linie POV-ray und Cinebench, die 80 bis 90 Prozent mehr Leistung als ein Ryzen 7 1800X zeigen.

Geht es mehr in Richtung Alltagsanwendungen, sinkt der Vorsprung der „doppelten Ryzen“ jedoch auf „nur“ noch 30 bis 60 Prozent. Spielt die Anwendung darüber hinaus gar nicht mit, herrscht sogar Gleichstand. Threadripper mit 32 Threads ist deshalb mehr als jede andere CPU zuvor auf gut skalierende Software angewiesen, dann werden aber auch die „kleinen“ Core i9 auf Basis von Skylake-X mit bisher maximal 20 Threads von Intel zum gleichen Preis geschlagen.

Die Diagramme zum Selberbauen

Die ComputerBase-Diagramme erlauben es, die Tests auf Wunsch auszublenden. ComputerBase hat das in diesem Fall „default“ mit der alten Version von 3DPM getan, die Ryzen stark benachteiligt. Über den Bearbeiten-Schalter können die weiteren Benchmarks respektive Ausreißer von Ryzen, die sich gegenüber dem Test von Ryzen 7 nicht geändert haben, abgewählt werden.

AMD Ryzen Threadripper 1950X und 1920X im Test
AMD Ryzen Threadripper 1950X und 1920X im Test

Anwendungen (Linux)

Unter Linux liegen die Ryzen-Threadripper-Prozessoren von AMD und die Core-i9-Prozessoren von Intel erneut nah beieinander, mit dem besseren Ende für die Neulinge von AMD. Denn selbst der 12-Kerner kann sich nun vor den kleinsten Core i9 schieben – bei 200 Euro weniger Anschaffungskosten.

Diagramme
Gesamtrating Linux
    • AMD Ryzen Threadripper 1950X
      96
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      86
    • Intel Core i9-7900X
      84
    • Intel Core i7-6950X
      74
    • AMD Ryzen R7 1800X
      74
    • Intel Core i7-6900K
      72
    • AMD Ryzen R7 1700X
      70
    • Intel Core i7-7800X
      68
    • AMD Ryzen R7 1700
      66
    • Intel Core i7-7700K
      65
    • AMD Ryzen R5 1600X
      65
    • Intel Core i7-6850K
      65
    • Intel Core i7-5960X
      64
    • Intel Core i7-6800K
      62
    • Intel Core i7-7700
      61
    • Intel Core i7-6700K
      61
    • AMD Ryzen R5 1600
      60
    • Intel Core i7-5930K
      59
    • Intel Core i7-4790K
      59
    • Intel Core i7-5820K
      57
    • Intel Core i7-7700T
      56
    • Intel Xeon E3-1230 v5
      55
    • Intel Core i5-7600K
      54
    • Intel Core i5-7600
      53
    • Intel Core i7-6700T
      53
    • AMD Ryzen R5 1500X
      52
    • Intel Xeon E3-1231 v3
      51
    • Intel Core i5-6600K
      50
    • Intel Core i5-7500
      50
    • Intel Core i5-4690K
      49
    • Intel Core i7-3770K
      47
    • Intel Core i5-6500
      46
    • Intel Core i5-5675C
      46
    • Intel Core i5-7400
      46
    • AMD FX-9590
      45
    • AMD Ryzen R5 1400
      45
    • AMD Ryzen 3 1300X
      44
    • Intel Core i3-7350K
      44
    • Intel Core i7-2600K
      43
    • Intel Core i3-7100
      43
    • AMD FX-8370
      40
    • AMD FX-8350
      40
    • Intel Core i3-6100
      39
    • AMD Ryzen 3 1200
      38
    • Intel Core i5-2500K
      37
    • Intel Pentium G4560
      36
    • AMD FX-8370e
      36
    • Intel Core i3-4330
      34
    • AMD FX-6300
      32
    • Intel Pentium G4400
      32
    • AMD Phenom II X6 1090T
      31
    • AMD A10-7890K
      29
    • Intel Pentium G3440
      29
    • AMD Athlon X4 880K
      29
    • AMD A10-7870K
      28
    • Intel Celeron G3930
      28
    • AMD A10-7860K
      27
    • Intel Celeron G3900
      27
    • Intel Celeron G1840
      24
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Quad- vs Dual-Channel-Speicher

Threadripper bietet als erste AMD-Desktop-Plattform ein Vier-Kanal-Speicherinterface, wie es Intel für den High End Desktop (HEDT) schon länger bietet. Mit immer noch hohen Taktraten liegen die Vorteile dieser Konfiguration neben dem größeren maximalen Speichervolumen in der doppelt so hohen Bandbreite. Inwiefern Ryzen Threadripper davon profitiert, hat sich ComputerBase in ausgewählten Anwendungen angesehen. Dafür kamen vier oder zwei Module DDR4-2666 zum Einsatz.

Quad-Channel-Interface mit messbarem Vorteil in der Praxis

Im Speichertest von AIDA64 halbiert sich die Bandbreite von 63 GByte/s auf 31 GByte/s wie erwartet. Doch auch reale Anwendungen zeigen Unterschiede, allen voran TrueCryt/VeraCrypt: Statt 19,6 GByte pro Sekunde sind nur noch 11 GByte/s Durchsatz drin. In WinRAR dauert das reale Packen eines großen Ordners nun 148 statt 119 Sekunden und damit 24 Prozent länger, bei der Videoumwandlung in Handbrake sind es 15 Prozent. Unbeeindruckt zeigen sich Tests, denen der Cache der CPU reicht: Cinebench und POV-ray liefern exakt die gleichen Messwerte. Die Botschaft ist trotzdem klar: Ryzen Threadripper sollte im Quad-Channel-Modus betrieben werden.

Diagramme
AIDA64 Speicherbandbreite
    • 1950X @ Quad-Channel-DDR4-2666
      63,458
    • 1950X @ Dual-Channel-DDR4-2666
      31,007
Einheit: Gigabyte pro Sekunde (GB/s)

Neben der Anzahl der Speicherkanäle, dem Speicherausbau sowie dem Speichertakt spielen auch die Timings einmal mehr eine Rolle bei der Leistung. Die Auswirkungen der Timings müssen aus Zeitgründen allerdings spätere Tests heraus stellen. AMD betonte zum Start von Ryzen Threadripper, dass die Architektur bestimmte Arten der Timings „bevorzuge“. Diese sind zum Beispiel 14-14-14-14-34 oder 16-16-16-16-36, gemischte „krumme“ Lösungen wie 14-15-15-15-36 werden mitunter gar nicht umgesetzt beziehungsweise auf den nächst lauffähigen Modus gerundet.