Radeon RX Vega 64 Strix im Test: Asus Vorserie schlägt das Referenzdesign deutlich
3/3Leistungsaufnahme
Auf dem Windows-Desktop benötigt die Asus Radeon RX Vega 64 Strix 15 Watt. Das sind drei Watt mehr als bei der Referenzkarte, geht für einen übertakteten High-End-Beschleuniger aber in Ordnung. Im Videobetrieb auf YouTube lassen sich 30 Watt messen. Dies sind zwei Watt weniger als bei der Referenzkarte und ein sehr gutes Ergebnis.
Während AMD die Referenzkarte auf ein Power Limit von 300 Watt konfiguriert hat, setzt Asus für die Radeon RX Vega 64 Strix 320 Watt an – so viel benötigt die Grafikkarte auch in The Witcher 3. Im Durchschnitt über fünf Spiele beträgt die Leistungsaufnahme 317 Watt, während die Referenzkarte auf runde 300 Watt kommt. In Anbetracht der Mehrleistung der Strix gegenüber dem Referenzdesign fällt die Leistungsaufnahme in Relation allerdings noch positiv aus: Für neun Prozent mehr Performance sind immerhin nur sechs Prozent mehr Energie notwendig.
Gegenüber dem Gegenspieler, einer von Haus aus übertakteten GeForce GTX 1080, ist der Energiehunger damit allerdings weiterhin sehr hoch. Die Grafikkarte mit Pascal benötigt mit rund 200 Watt über 100 Watt weniger.
Fazit: Positiver erster Eindruck
Auch wenn ein Test der finalen Asus Radeon RX Vega 64 Strix wie die Markteinführung noch ein paar Wochen auf sich warten lassen muss, zeigt das Vorserienexemplar von Asus bereits, wo es mit dieser Partnerkarte hingeht: In die richtige Richtung. Das liegt zu einem großen Teil am 2,5 Slots dicken Kühlsystem, das schon auf der Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix (Test) zu überzeugen wusste.
Denn während die Referenzkarte unter Last laut zu Werke geht, schafft es die Version von Asus auch in Spielen dauerhaft sehr leise zu bleiben. Aus einem geschlossenen Gehäuse ist die Strix unter Last kaum zu hören und der leisen Konkurrenz mit GeForce GTX 1080 ebenbürtig.
Das Performance-pro-Watt-Verhältnis ist leicht besser
Gezähmt hat Asus die Grafikkarte dabei nicht: Die Radeon RX Vega 64 Strix ist sogar ein Stück schneller als das Referenzdesign der Radeon RX Vega 64 (Test) und liegt in der in diesem Fall etwas kleineren Auswahl an Spielen mit einer übertakteten GeForce GTX 1080 gleichauf. Das schafft zwar auch das Referenzdesign mit maximiertem Power Target, doch wird dabei eine abartig hohe Lautstärke erzeugt.
Ein weiterer Grund für die leise Kühlung bei hoher Leistung neben dem Kühler ist die dritte gute Nachricht: Die Leistungsaufnahme ist gegenüber dem Referenzmodell bei 100 Prozent Power Target kaum angestiegen. Sie bleibt zwar hoch, im Vergleich zur Referenzkarte fällt das Performance-Pro-Watt-Verhältnis aber leicht besser aus.
Finale Partnerkarten Ende September im Test
Auch wenn es eine abschließende Bewertung der Grafikkarte erst auf Basis einer finalen Version geben wird, um sicherzugehen, dass sie auch dem Modell im Handel entspricht, fällt der Ersteindruck zur Radeon RX Vega 64 Strix sehr positiv aus. Was sie kosten wird? Dazu hat Asus nichts gesagt.
Ob das Modell von Asus den anderen Partnerkarten, darunter die der in der Regel starken AMD-Exklusivpartner PowerColor und Sapphire, überlegen sein wird, muss sich hingegen ebenfalls erst noch zeigen. Vermutlich gegen Ende September wird ein Test mehrerer Partnerkarten aber auch diese Frage beantworten.
Serie entspricht der Vorserie (Update)
Inzwischen hat ComputerBase eine finale Version der Grafikkarte in der für den Handel vorgesehenen Verpackung erreicht. Laut Asus hat sich gegenüber dem im August getesteten Modell „nur die Seriennummer auf dem Aufkleber geändert“, weder an der Hardware, noch am BIOS wurden hingegen Veränderungen vorgenommen. Von einer Serienschwankung einmal abgesehen, sollte sich das finale Modell im Test damit genau so verhalten wie das vorab bereitgestellte Muster. Urlaubsbedingt wird ComputerBase diesen Nachweis aber erst in der kommenden Woche antreten können.
Parallel zur Zustellung der fertigen Grafikkarte hat Asus allerdings erklärt, dass Endkunden dieses Modell entgegen der Ankündigung nicht schon im September sondern „frühestens im Oktober“ kaufen werden können. Hintergrund dürfte auch in diesem Fall sein, dass AMD die Partner bisher nicht mit GPUs in ausreichender Stückzahl versorgt, wie es unter vorgehaltener Hand aus der Industrie zu hören ist.
Der Preis ist weiterhin offen
Einen Preis für die Radeon RX Vega 64 Strix (OC) bleibt Asus deshalb auch weiterhin schuldig. Ohne eine verlässliche Auskunft über die produzierte Stückzahl treffen zu können, sei die Preiskalkulation schlichtweg nicht möglich.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.